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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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legen.«
    »Das ist mir klar.«
    »Sie liegen falsch, wenn Sie glauben, Grimm sei so leicht außer Gefecht zu setzen. Er kann Menschen manipulieren. Es würde ihm nicht schwer fallen, Sie zu Handlungen zu bewegen, die Sie von sich aus nie täten. Er nimmt Zugriff auf Ihren Geist. Sind Sie davor auch sicher?«
    »Chris …« Amelie klang gequält. Sie trat zu ihrem Sohn. »Er ist nicht so schlimm.«
    Überrascht starrte Camilla sie an. Bisher hatte sich die Puppe aus allen Unterhaltungen um ihren Bruder herausgehalten, wahrscheinlich, um die Verwandtschaft zu ihm zu verbergen, doch dieses Mal? In ihren Augen flackerte ein unstetes Feuer. Sie hatte Angst. Um Grimm? Fraglos ja, schließlich bangte sie auch immer um Chris.
    »Bitte was? Der Kerl ist vollkommen außer Kontrolle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, er leidet unter alldem, was …«
    »Er hat Melanie fast umgebracht, und ich habe eine Ahnung, welche Informationen er aus ihr herausholen wollte.« Er deutete auf Camilla. »Die Hoteladresse ihrer Eltern.«
    Konsterniert schwieg Amelie. Camilla ergriff ihre Hand, doch die Puppe entzog sie ihr.
    »Er hat meinen Vater in seiner Gewalt und ändert gerade alles ab, was ihm missfällt.«
    Betroffen zuckte Amelie zusammen, sagte aber nichts. Ähnlich wie Christoph zog sie sich auch rasch in ihr Schneckenhaus zurück. Der Druck, den Grimm verursachte, zwang sie, sich entscheiden zu müssen.
    Amelie tat ihr leid. Seit über zwanzig Jahren lebte sie in einem Zwiespalt zwischen der Sorge um ihren jüngeren Bruder und um Chris. Sie hatte sich Ancienne Cologne unterworfen und verpflichtet. Was fühlte sie wirklich?
    Camilla sah an ihr vorbei zu Olympia. Die Puppe stand abseits. Sie erwiderte Camillas Blick. Unterdrückte Neugier, die eindeutig von Theresa kam, mischte sich mit gereiztem Missfallen. Sie wollte nicht aufgehalten werden, gleichgültig, was Camilla für wichtiger hielt.
    War sie zu Amelies Verstärkung oder aus einem tief sitzenden Misstrauen gegenüber Christophs Familie mitgekommen? Die zweite Möglichkeit wollte Camilla nicht ausschließen.
    Amelie lag sicher viel an ihrer Familie. Wie musste es für sie sein zu wissen, dass ihr Bruder abglitt und sich ihr Sohn gegen seine Heimat entschied?
    Habicht konnte den Blick kaum von Amelie und Olympia abwenden. Die identischen Frauen mussten sein Weltbild endgültig zum Wanken bringen.
    Als Camillas Blick das Parkhaus streifte, fiel ihr wieder ein, weswegen Chris und der Kommissar das Krankenhaus verlassen hatten. »O verdammt.«
    In all der Aufregung hatte sie vergessen zu fragen, ob der Golf tatsächlich Denise gehörte. Die Worte laut auszusprechen war unnötig. Chris bekam sie ohnehin mit.
    Er zuckte mit den Schultern. »Der Wagen ist nicht von ihr, falscher Alarm.«
    »Vielleicht besser so. Sonst wäre Melanie auch hier in Gefahr.«
    »Was zögert ihr noch? Wir brauchen euch in der Stadt.« Olympias Hand schnellte vor. Der Griff tat nicht weh, war aber fest.
    Camilla riss sich los. »Ich komme nicht mit, nur um mich von Amadeo kontrollieren zu lassen …«
    Kommentarlos schlug Olympia ihr die flache Hand ins Gesicht.
    Die Brille rutschte durch die Wucht von ihrer Nase. Der Schlag brannte höllisch. Hitze pulsierte. Sie schmeckte Blut, als sie die Lippen aufeinanderpresste. Was zum Teufel dachte sich Olympia? Hatte sich ihr von strikten Anweisungen verseuchter Verstand vollkommen verabschiedet? War sie nur noch Amadeos Zerberus?
    Mit einem Schritt stand sie vor der zierlichen Olympia. Wenn sich auch nur ein Hauch des Zorns, den sie empfand, auf ihrem Gesicht abzeichnete, würde selbst diese elende Puppe verstehen, dass das Maß endgültig voll war. »Mach das nie wieder, oder ich stampfe dich ein, verstanden?«
    Olympia wich nicht zurück, ihr Blick änderte sich jedoch. Theresas Schock vor dem, was Olympia getan hatte, dominierte.
    Chris hob die Brille auf und reichte sie Camilla.
    »Danke.« Camilla schob Olympia zur Seite. »Sag deinem Chef, dass ich nicht seine Marionette bin. Ich fälle meine eigenen Entscheidungen und stehe dafür gerade.« Ohne die Puppe eines weiteren Blickes zu würdigen, ging Camilla zur Klinik zurück.
     
    Weißhaupt saß im Foyer, starrte auf den Monitor und rieb sich das Kinn.
    »Haben Sie den Anschluss lokalisieren können?«
    Missmutig schüttelte er den Kopf.
    Camillas kniete sich neben ihn. »Gar kein Signal?«
    »Nicht mehr.« Er hob den Blick und erschrak. »Wer hat dich denn geschlagen?«
    »Olympia.« Sie starrte auf die

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