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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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weitaus weniger, als sie fürchtete.
    Der altbekannte Druck erwachte wieder in ihren Schläfen. Sie presste die Hände dagegen.
    »Ich muss mit meinem Vater und Nathanael reden.«
    »Camilla.« Christophs Stimme klang gehetzt.
    Sie fuhr herum.
    Kies knirschte unter seinen schnellen Schritten. Er war allein. Ohne auf Weißhaupt, Amelie und Olympia zu achten, packte er sie an den Händen und zog sie mit sich. Schweiß rann über seine Stirn. Das T-Shirt klebte an seinem Oberkörper. Sie ließ sich mitziehen. Wenige Meter von den anderen entfernt blieb er stehen.
    »Habicht hat gerade von deinem Vater einen seltsamen Anruf bekommen. Erst klang es, als wäre er versehentlich auf die Wahltaste gekommen, aber dann war da Grimms Stimme im Hintergrund.«
    »Was?«
    Chris hielt sie fest. Er nickte. »Das war kein Zufall, sondern ein Hinweis und Hilferuf.«
    Weißhaupt, der scheinbar alles mitbekommen hatte, zog sein Handy. Er drückte eine Kurzwahl. »Hat dein Vater ein Handy mit GPS?« Er klang fest und voller Tatendrang.
    Logisch, Weißhaupt befand sich auf sicherem, nicht-mystischem Terrain. Hier konnte er routiniert handeln.
    Sie nickte. »Brauchen Sie die Nummer?«
    »Nur einen Laptop und ein LAN …« Er unterbrach sich. »Matthias, wo bist du?«
    Obwohl Camilla ihre Eltern vor wenigen Minuten noch zum Teufel gewünscht hatte, war ihr nun schlecht vor Angst. Grimm hatte sie entführt. Egal wie bizarr sich die beiden verhielten, sie waren immer noch ihre Familie. »Hat Habicht noch mehr erzählt? Weiß er, wo sie sind?«
    Chris schüttelte den Kopf. »Er hat eine Streife zu ihrem Hotel geschickt und wartet auf Antwort.«
    Camilla ließ sich gegen seine Brust sinken und schloss die Augen.
    Sanft strichen seine Finger über ihren Nacken. »Wenn Weißhaupt das Handy orten kann, finden sie deine Familie schnell, Liebes.«
    Wann hatte er sie entführt? Wenn ihr Vater vor einer halben Stunde noch mit Habicht telefoniert hatte, konnte er noch nicht lang in Grimms Gewalt sein. Grimm und er … Ihr kam ein Verdacht, der ihr eine Gänsehaut verursachte. Sie wagte kaum, daran zu denken.
    Was, wenn ihr Vater tatsächlich die Person war, die die Realität manipulierte? Wenn Grimm ihn kannte, oder wiedererkannte, konnte er ihren Vater zu unbeschreiblichen Handlungen zwingen. Mit Grimms irrational aggressivem Verhalten und dieser Fähigkeit konnte sich die gesamte Realität verändern, vielleicht nur im kleinen Rahmen, aber die geringste Änderung bedeutete vielleicht einen umfassenden Umsturz der bisherigen Grundlagen.
    »O mein Gott.« Sie löste sich aus Christophs Armen. Er las ihre Gedanken. Nackter Schrecken lag in seinem Blick. »Hast du eine Ahnung, was das bedeutet?«
    Er nickte. Fraglos erwog er selbst die Konsequenzen.
    Keine Aktion ohne Reaktion.
    »Wenn meine Vermutungen zutreffen, muss ich wissen, ob sich nur die Gegenwart manipulieren lässt. Wenn sich dieses Talent auch auf die Vergangenheit auswirkt, wäre es möglich, die Existenz vieler vollkommen zu ändern – oder zu beenden, indem Grimm beispielsweise dafür sorgt, dass es dich oder mich nie gibt.«
    »Ich weiß.« Er wandte sich an Amelie und Olympia, die nervös zu werden schienen. »Camilla ist Amadeos Enkelin. Ihr beide müsst seinen Sohn kennen. Sagt mir, ob er besondere Fähigkeiten hatte.«
    Amelie prallte mit einem erschrockenen Ausruf zurück, während Olympia lediglich die Fäuste ballte. Sie nahm offenbar auf Theresas Erinnerung an Camillas Vater Zugriff.
    Neugierig trat nun auch Weißhaupt heran, zuckte aber zusammen, als Leben in Olympias erschlafften Körper kam.
    »Es sind dieselben wie deine und Amadeos.«
     

Kapitel 20
    Marionetten
     
     
    H abicht trat aus dem Schatten des Parkhauses, ein Netbook in der Hand. Wie zuvor sein Kollege stockte auch er bei dem Anblick der beiden Maschinenfrauen, schien sich aber besser im Griff zu haben. Er schenkte ihnen nur einen knappen Blick, der sich kaum interpretieren ließ, bevor er sich an Weißhaupt wandte.
    »Hier, Bernd.« Er reichte ihm das Netbook .
    Teilnahmslos beobachtete Camilla, wie Weißhaupt in die Klinik zurück eilte.
    Habicht wandte sich zu ihr um. »Hat Kowalski dir alles erzählt?«
    Betäubt nickte sie.
    »Du stehst mit Christoph nicht allein da. Lass Bernd und mich tun, was wir am besten können und ihr beide kümmert euch um die Probleme, von denen wir nichts verstehen, okay?« Aus seinem Mund klang es beinah aufmunternd versöhnlich.
    »Ich kann nicht einfach die Hände in den Schoß

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