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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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sie. Sein Gewicht drängte gegen sie. Er rieb sich an ihr. Seine lasziven, langsamen Bewegungen vernebelten ihre Gedanken. Sie spürte nur noch seine Nähe und die glühende Lust in ihrem Schoß.
    Die Decke fiel zu Boden. Jede Stelle, die Chris berührte, reagierte überaus empfindsam. Mit seinen geschickten, kundigen Händen sorgte er dafür, dass ihr Körper selbst den leisesten Lufthauch wie einen sanften Kuss aufnahm. Sie ließ ihn nur zu gern gewähren. Seine Lippen und seine Zunge streichelten sie, rissen ihren Verstand fort.
    Er war nicht der erste Mann, mit dem sie schlief. Was er tat, fühlte sich dennoch besser an als alles, was sie zuvor erlebt hatte. Zügellos genoss sie seinen Körper und beantwortete sein Liebesspiel mit aller Leidenschaft, zu der sie fähig war.
    Nach Stunden schliefen sie erschöpft ein.
    Ihr letzter Gedanke galt Chris. Sie hatte sich mit Leib und Seele in ihn verliebt.
     

Kapitel 9
    Gesteuerte Träume
     
     
    K alte Zugluft strich über Camillas nackten Körper. Schlaftrunken tastete sie nach der Decke, die zu Boden gefallen war. Ihre Finger griffen ins Leere. Aus zusammengekniffenen Augen versuchte Camilla, sie in der Dunkelheit auszumachen. Normalerweise drang wenigstens ein matter Schimmer der Straßenbeleuchtung nach innen. Dieses Mal nicht. Die Finsternis schien undurchdringlich.
    Holzpüppchen dreh dich – Holzpüppchen dreh dich!
    Sie fuhr zusammen. Hatte sie die Worte wirklich gehört?
    Sie lauschte. Nichts!
    Totenstille umgab sie. Camilla hörte nur ihr eigenes Blut in den Ohren rauschen. Selbst Chris’ ruhiger Atem fehlte. Panik keimte auf. War das ein Traum? Es fühlte sich danach an. Hektisch tastete sie nach seinem Körper. Ihre Fingerspitzen berührten sein Gesicht. Er lag neben ihr, doch seine Haut verströmte keine Wärme. Er fühlte sich hart an, als ob er aus Holz wäre. Sie berührte seine Brust. Christophs Herzschlag fehlte. Ein Albtraum, das musste ein Albtraum sein. Sie würde erwachen, an Chris geschmiegt und alles wäre gut.
    Mühsam versuchte sie, ihre Ängste hinabzukämpfen . Vergeblich.
    Wieder strich der Windhauch über ihren Körper. Ihr Haar bewegte sich. Lange Strähnen wehten um ihre Schultern.
    Holzpüppchen dreh dich – Holzpüppchen dreh dich!, wisperte eine perfide Stimme.
    Camilla fuhr in die Höhe. Ihr Herz raste. Gleichzeitig begannen Kopfschmerzen in ihren Schläfen zu pochen.
    »Chris?« Ihre Hände tasteten wieder nach seinem Gesicht. Es fühlte sich seltsam an. Wangen und Kinn waren glatt rasiert. Das waren nicht seine Züge.
    Sie zog ruckartig die Hände zurück. Plötzlich packte jemand ihre Arme. Ihr blieb keine Zeit, zu reagieren. Der unbarmherzige Druck drohte, ihre Knochen zu zermalmen.
    Das war kein Mensch. Camilla stemmte sich gegen den Griff, zerrte und trat. Mit einem Ruck riss das Ding sie zu sich. Sie schlug sich die Schulter an einem harten Torso an.
    Obwohl ihre Muskeln im Oberarm taub wurden, gab sie nicht auf.
    Holzpüppchen dreh dich – Holzpüppchen dreh dich!
    Die Hände hielten sie wie in einem Schraubstock gefangen.
    Ihr Gegner war zweifelsohne eine Puppe. Aber sie war wesentlich größer als Olympia und Amelie – und nicht weiblich.
    War Chris auch ein Uhrwerkmensch? Unmöglich. Er hatte gerade erst mit ihr geschlafen. Lebendiger konnte ein Mann nicht sein. Dann war es vielleicht doch ein Traum? Warum erwachte sie nicht?
    Ihre Angst steigerte sich zu Panik. Sie spürte, wie alle Gedanken abrückten und sich wie Sand im Wind verloren. Bevor sich ihr Verstand vollkommen leerte, fuhr ihr ein unsäglicher Schmerz durch Arme und Rücken und vernebelte ihre Sinne.
    In Träumen empfand man keinen Schmerz.
    Haut und Fleisch rissen.
    Das war kein Traum, sondern Realität.
    Das Blut rann aus ihren zerfetzten Oberarmen und benetzte den leblosen Puppenleib, gleichzeitig bemerkte sie, dass die hölzernen Hände abrutschten. Sie war frei!
    Sie musste überleben.
    Mit aller Kraft, die ihr noch zur Verfügung stand, sprang sie auf und brachte einige Meter Abstand zwischen sich und dieses Geschöpf. Im gleichen Moment nahm sie den Übelkeit erregenden Leichengeruch wahr.
    Kein Traum.
    Entsetzt blieb sie stehen und fuhr herum. Fauler Atem schlug ihr entgegen. In der Finsternis glommen zwei winzige Sterne in tiefschwarzen Augen.
    »Holzpüppchen dreh dich – Holzpüppchen dreh dich!«, sagte der Sandmann, ergriff Camilla in der Taille und schleuderte sie um ihre Achse. Panisch schrie sie auf. Ihre zerfetzten Muskeln sandten

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