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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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unter ihrer Kehle brannte höllisch. Sie glaubte, Blut würde über ihren Hals rinnen. Sofort tastete sie danach. Als sie die Finger hob, waren sie dunkel und feucht. Jedoch verschwand das Bild langsam.
    Einzig die Schmerzen in Brust und Rücken ebbten nicht ab.
    Als sie ihre Umgebung endlich klar wahrnahm, wusste sie auch, woher sie kamen. Chris hatte sich im Lauf der Nacht über sie gerollt, war aber nun wach. Er stützte sich rechts und links von ihr auf seine Hände. Camilla sah in seine verschlafenen Augen, roch seinen Körper und spürte seine warme Haut auf ihrer. Sein ruhiger Herzschlag beruhigte den ihren. Sie kam langsam wieder zu sich. Besorgt stemmte er sich hoch und ließ sich neben Camilla nieder.
    »Du siehst furchtbar aus.« Sorge schwang in seiner Stimme mit. Zärtlich strichen seine Finger über ihre Stirn. »Du zitterst am ganzen Leib.«
    Camilla schloss die Augen und schmiegte sich eng an ihn. Die Schmerzen in ihrem Körper ließen langsam nach, nur das betäubende Pochen in ihrem Schädel nahm nicht ab. Sie vergrub das Gesicht an seiner Brust und schaltete alle Gedanken ab. Stumm lauschte sie seinem Herzschlag. So schwer und ruhig klang das Leben, das durch seine Adern pumpte.
    Er strich über ihr Haar. »Camilla. Liebes …«
    Sie atmete tief durch und schob die Reste der Vision von sich, die noch vor ihren geschlossenen Lidern tobten.
    »Wovon hast du geträumt?«, fragte er leise.
    Camilla spürte, wie er ihr einen Kuss auf die Lippen und die Stirn gab.
    »Von dem Sandmann und Grimm.« Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.
    Chris ließ sich auf den Rücken sinken und zog sie in eine feste Umarmung.
    »Du hast im Schlaf geschrien«, sagte er und strich über ihre Wirbelsäule.
    Camilla schauderte wohlig.
    »Du klangst verzweifelt.«
    »Du warst fort und anstatt deiner lag eine Holzpuppe neben mir. Grimm«, sagte sie widerwillig.
    Chris strich ihr die Haare aus dem Gesicht und betrachtete sie. Camilla erschrak. Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren.
    »Was hat er dir angetan?«
    »Er hat mich umgebracht.«
     
    Camilla saß an Chris’ Seite auf dem Sofa. Er hatte ihr Tee gekocht und hielt sie nun wieder fest.
    Der Traum hatte sich real angefühlt. Wenn Grimms Fähigkeiten so stark waren, bedeutete er sogar für Amadeo Gefahr.
    Während sie Chris von dem Traum erzählte, kam ihr der Verdacht, dass Grimm vielleicht seit der Charité ihre Gedanken manipulieren konnte. Wenn es so sein sollte, suchte er sich offensichtlich immer Momente großer Schwäche aus. Der Schock und die Übermüdung machten sie angreifbarer.
    Anscheinend vermutete Chris etwas Ähnliches. Er legte die Stirn in Falten.
    »Was weißt du über Andreas Grimm?«, fragte Camilla schließlich.
    Chris verkrampfte sich. Er schwieg eine Zeit lang, als überlegte er sich die Antwort. Sie kannte sein Verhalten bereits. Er zog sich zurück.
    »Mach schon!« Warum igelte er sich immer ein, wenn es um brisante Themen ging? Ärger über seine Art grollte in ihr. »Es geht hier um unser aller Leben, oder nicht?«
    Chris nickte. »Schon«, entgegnete er. »Allerdings weiß ich wenig über ihn.« Er trank einen Schluck Tee. Seine dunklen Augen sprachen von Angst, die mahlenden Kiefer von seiner Anspannung.
    Er musste schlechte Erinnerungen mit Grimm haben. Camilla fiel es nicht schwer, ihren Ärger zu verdrängen. Sie legte ihm sanft eine Hand auf den Unterarm. Christophs Haut fühlte sich kalt an. Schon die Gedanken an Grimm versetzten ihn in eine Art Schockzustand.
    »Wie gut kennst du ihn?«
    Chris schluckte schwer. Nahm er überhaupt wahr, dass sie ihn angesprochen hatte?
    »Hat er etwas mit Ancienne Cologne zu tun?«
    Er betrachtete sie irritiert. »Grimm?«
    Sie nickte geduldig.
    »Das war ein paar Jahre vor meiner Zeit. Er wurde hier geboren, kehrte der Stadt aber den Rücken, als ihn Pflegeeltern aufnahmen.«
    Camilla schnappte nach Luft. Hinter ihrer Stirn jagten sich alle möglichen Bilder und Gedanken.
    »Was, wenn er hier ist und niemand es mitbekommt? Er hat ähnliche Fähigkeiten wie Amadeo.«
    Nachdenklich nickte er. »Das habe ich mir auch schon überlegt …«
    Seine phlegmatische Art nervte.
    »Verdammt, manchmal bist du echt schwerfällig!« Sie sprang auf.
    Chris erhob sich ebenfalls. Er reichte Camilla ihre Kleider. Sie zog sich an und wartete ungeduldig, bis er fertig wurde.
    »Auf zu Amadeo.«
     
    Melanie Wallraf saß mit Amadeo in der Küche und frühstückte, als Camilla mit Chris hereinstürzte. Die Ärztin zog

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