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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Zügen.
    Camilla nickte. »Das wollte ich hören!«
    Von einer Sekunde zur anderen wurde Chris wieder ernst. »Wenn Grimm nicht hier ist, machen wir Olympia vielleicht umsonst verrückt.«
    »Wenn er da ist und wir nichts gegen ihn unternehmen, wachen wir vielleicht auf und der Sandmann lächelt uns ins Gesicht. Ist dir die Option lieber?«
    »Nein.« Chris atmete tief durch, als wollte er noch etwas sagen, schwieg aber.
    »Dir haben Amadeos Worte sehr wehgetan.« Ihre Finger schlossen sich um Christophs.
    »Natürlich. Es war auch nicht gerade schön, mit Grimm verglichen zu werden oder zu hören, dass man nur die zweite Wahl ist.«
    »Sag mal, kennst du Grimm persönlich?«
    Chris blieb stehen und sah sie einige Sekunden lang an. Aus seinem Blick sprach nachhaltiges Entsetzen. »Leider.« Nervös zog er an seiner Zigarette, bis die Spitze rot glühte. Bevor Camilla ihn auffordern konnte, fortzufahren, ging er langsam weiter. Er schnippte die Asche fort. »Ich bin vor acht Jahren von ihm wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und Ruhestörung aufgegriffen worden.«
    Er war ein Punk. An sich lag das auf der Hand. Camilla rieb sich über die Arme. »Bei einem Verhör ist man ihm ausgeliefert.«
    »Ja.«
    Chris’ Einsilbigkeit störte sie. »Warum hat er dich festgenommen?« So schnell wollte sie nicht aufgeben.
    »Er hat einige meiner Freunde und mich auf dem Alex erwischt. Zum einen bin ich damals eine halbe Woche zuvor von zu Hause abgehauen, zum anderen war ich erst vierzehn und nach einer halben Flasche Wodka sternhagelvoll.«
    Camilla lächelte gequält. So etwas hatte sie sich gedacht. »Was ist dann passiert?«
    »Grimm war noch nicht lange bei der Polizei, aber ausgerechnet ihm musste ich in die Hände fallen. Er trennte mich von den anderen Punks. Der Kerl hat mich fertiggemacht. Er fuhr mich in ein Waldstück nah bei Potsdam und sperrte mich in seinem Wagen ein. Danach war ich seinen geistigen Attacken ausgeliefert.«
    Diese Attacken kannte sie, das Gefühl, erstickt und aus dem eigenen Körper getrieben zu werden. Entsetzt betrachtete sie ihn. Chris presste die Lippen aufeinander. Eine Ader pochte an seinem Hals. Auf seinem aschfahlen Gesicht perlte Schweiß. Er sog an seiner Zigarette und schleuderte sie wortlos von sich. Anscheinend machte er all das, was er damals erlebt hatte, noch einmal durch. Er schritt immer schneller aus, sodass sie kaum noch mit kam. Es war eine Flucht. Irgendwann gelang es ihr, ihn zu überholen und sich ihm in den Weg zu treten.
    »Warte!«
    Er prallte zurück. »Weglaufen kann man vor der Vergangenheit nicht. Viel wichtiger ist es, dass wir uns dieses Wissen zunutze machen.« Chris war blass und erschöpft, kam aber langsam wieder zu sich.
    »Rede weiter. Du bist ihm damals ja irgendwie entkommen.«
    Er lachte humorlos. »Entkommen? So kann man das auch nennen. Im Anschluss war ich etliche Tage im Krankenhaus und bin dann in ein Erziehungsheim gekommen. Er hat mich fertiggemacht, weil er Informationen über Amadeo haben wollte. Damals fragte er immer wieder nach dem Buch und behauptete, dass er den alten Mann braucht, um die Wirklichkeit zu verändern.«
    Camillas Augen weiteten sich. Auf ihre Vermutung, Amadeo könne die Realität ändern, hatte er ihr geantwortet: Würde ich sonst zulassen, dass dieses Ding Jagd auf junge Frauen macht ?
    Die Worte tanzten einige Sekunden hinter ihrer Stirn. Sie schüttelte sich. Manipulierte er sie in dem Augenblick? Sie spürte seinen Zugriff auf ihr Bewusstsein. Ihr Magen zog sich zusammen. Er ließ sie den Gedanken absichtlich verlieren! Vielleicht war sie der Wahrheit zu nah gekommen? Zugleich echote die Aussage in ihrem Kopf, er sei von Nathanael regelrecht mitgerissen und in dessen Träume involviert worden.
    Sie ballte die Fäuste. Er instrumentalisierte sie. Dieses elende Schwein … In ihren Gedanken riss eine Barriere ein. Der Wunsch, ihren Zorn auszuleben, wuchs zu erstickendem Drang. Für einen Moment wünschte sie, er sei da, damit sie ihm seinen dürren Hals zudrücken konnte.
    Mühsam zwang sie sich zur Ruhe. Sie war gewarnt. Ein weiteres Mal wollte sie nicht zulassen, dass Amadeo Macht über sie gewann. Sie würde sich nicht noch einmal von ihm an der Leine führen lassen. Der Mann war eine Gefahr für Ancienne Cologne und die Oberwelt.
    Sie schwor sich, ihm alle Knochen zu brechen, wenn er ihr in die Quere käme.
    »Dieses …« Camilla blieb immer noch die Luft weg.
    Im Gegensatz zu ihr beruhigte Christoph sich

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