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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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reflektierte.
    Grimm blinzelte, bevor er wütend den Kopf herumriss. Zeitgleich drückte er ab. Camilla spürte die Hitze des Geschosses, das sie um Haaresbreite verfehlte. Sie rollte herum und federte auf die Füße. Sie musste Grimm von Chris fortlocken.
    Ihr blieb gerade genug Zeit, sich vor dem nächsten Schuss hinter einer Stütze zu verbergen.
    Der Lichtkegel huschte über den Boden.
    Instinktiv duckte sie sich tiefer in den Staub. Mit pochendem Herz verfolgte sie das hektische Zucken. Ihr Schädel dröhnte. Grimm hatte Chris getroffen.
    Ihr Mund fühlte sich trocken an. Tränen brannten hinter ihren Lidern. Chris musste leben.
    Sie ballte die Fäuste. »Hier bin ich«, rief sie und sprang hinter der schützenden Säule hervor. Mit einem Überschlag rollte sie über die Schulter ab und kam neben einer anderen Stütze auf die Füße. Der Lichtstrahl fixierte Camilla erneut. Sie wirbelte herum. Grimm hielt die Taschenlampe exakt neben den Lauf seiner Waffe.
    Mist! Sie war in die falsche Richtung gehechtet.
    Rechts neben ihr lag Chris in den Holzsplittern. Er stöhnte. Seine Stimme brach in ein Röcheln aus. Blut rann über seine Lippen. Er regte sich schwach. Camilla betete, dass er überlebte.
    Amadeo – wo war die Hilfe, die er koordinieren sollte? Vielleicht war es dem Alten schlicht egal.
    Grimm legte erneut an. Dieses Mal zielte er genau. Er krümmte seinen Finger.
    Weg! , rief eine Stimme in ihr. Bis zu der eingestürzten Wand auf der anderen Raumseite waren es über drei Meter ohne Deckung. Ihr blieb keine Wahl. Camilla setzte alles auf eine Karte.
    Mit einer Hand hielt sie sich am Pfeiler fest, machte einen Schritt nach rechts zu Chris, nur um sich mit aller Kraft nach links herumzuschwingen . Sie stürzte. Schmerz zuckte durch Schulter, Arm und Rücken. Ihre Haut fühlte sich an, als risse sie auf. Irgendetwas knackte. Der Schmerz blieb aus.
    Dieses Mal gelang es ihr nicht sonderlich gut, sich über die Schulter abzurollen.
    Die Mündung zuckte herum. Ein weiterer Schuss löste sich und schlug viel zu nah bei Chris ein. Der Lichtkegel folgte ihr.
    Aus der Bewegung heraus federte sie wieder auf die Füße. Der Schwung trug sie weiter. Camilla hechtete in die Deckung eines Mauerstückes.
    Grimm ließ den Lichtkegel zu Chris zurückgleiten. Wortlos legte er an.
    »Nein!«
    Er lachte leise, suchte einen besseren Stand, legte erneut an. Grimm zögerte es hinaus, das Gesicht zu einer sadistischen Grimasse verzerrt.
    Camilla griff nach den Steinen, die sie gesammelt hatte, und schleuderte sie nach ihm. Tatsächlich zog er kurz den Kopf ein. Der Strahl der Taschenlampe zuckte zu ihr herum. Kurz überschlug sie ihre Chancen. Sie lagen im Minusbereich, das stand außer Frage. Aber sie würde ihm Chris nicht überlassen. Niemals.
    Es blieb nur eine Chance. Jetzt!
    Camilla federte aus ihrer Deckung. Ihr Herz schlug hart. Angst überflutete ihren Geist. Grimm war ein Monster.
    Sie stürmte auf ihn zu, schlug einen Haken, nur um ihren alten Kurs wieder aufzunehmen. Die Scherbe hielt sie in den Händen zum Stoß bereit.
    Grimm machte einen Schritt zurück und versuchte, zu zielen.
    Camilla tauchte unter dem Licht hindurch und nahm ihm die Chance, einen Schuss abzugeben. Sie wich immer wieder aus.
    Fluchend drückte Grimm ab. Seine Schüsse verfehlten sie zweimal um Haaresbreite.
    Ihre Angst drohte, in Panik umzuschlagen. Gedanken an Flucht und Feigheit wirbelten unaufhörlich in ihrem Kopf. Sie musste sich zusammennehmen. Der Anblick, wie Chris verwundet im Dreck lag, gab ihr Kraft. Chris zählte, sonst nichts.
    Sie fuhr herum und schnellte auf Grimm zu. Gerade, als er erneut abdrücken wollte, duckte sie sich unter dem Licht seiner Lampe hindurch.
    Der Aufprall gegen eine Mauer wäre nicht weniger hart gewesen. Sie spürte, wie sich die Scherbe in ihre Handfläche bohrte und zugleich in Grimms Bauch drang. Eigentlich hatte sie erwartet, dass der Splitter durch ihren Schwung tiefer in ihn eindringen würde, aber sie traf auf einen Widerstand, an dem ihre provisorische Waffe abglitt.
    Verwirrt sah sie auf. Grimm starrte auf sie herab. Spott funkelte in seinen Augen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er sich seit der Charité kaum verändert hatte. Sein Haar wirkte lediglich unordentlich, aber er war aalglatt wie immer.
    Als er sie anstarrte, schien er sich zu entspannen. Er lächelte, obwohl die Scherbe gute fünf Zentimeter tief in seiner Bauchdecke steckte. Grimm griff in ihr Haar und riss sie herum.
    Camilla schrie

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