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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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sie den Stoff zur Seite. Etwas Großes, Schweres rutschte von der Luftmatratze und riss die restlichen Decken mit. Camilla fuhr zusammen.
    Chris schob eine der Decken zur Seite. Der Kunststoffgriff einer Tasche ragte unter dem Wust hervor. Neugierig kniete er sich neben sie.
    »Ein Trolli . Offensichtlich hatte er noch Zeit genug, seine Klamotten zu packen und sich mit den wichtigsten Dingen zu versorgen, bevor er sich nach unten auf den Weg machte.«
    Camilla spürte Aufregung in sich aufwallen. Vielleicht befand sich irgendetwas Interessantes, Brauchbares darin, Hinweise auf Grimm oder Nathanael. Sie öffnete den Reißverschluss und leuchtete hinein. Enttäuscht seufzte sie. Das Licht reflektierte auf weißen T-Shirts.
    »Seine Kleider.«
    Chris zog den Minirollkoffer zu sich und begann, ihn umzugraben. Er legte Unterwäsche, eine Jeans und mehrere T-Shirts auf die Luftmatratze. Aus der Außentasche zog er gebrauchte Kleider hervor. An einem Shirt roch er und stopfte es angewidert zurück.
    »Innovativ«, spöttelte er.
    »Nicht jeder läuft so autonom herum wie du.« Camilla grinste. »Sag mal, braucht eine Puppe eigentlich frische Kleidung?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sie haben keine Körperfunktionen«, entgegnete er. »Sie schwitzen nicht, geschweige, dass sie essen oder trinken könnten. Er benutzt allerdings Axe Dark Temptation . Eine geile Kombi mit Moder und Achselschweiß.«
    »Modebewusst, wie?«
    »Er lebt normalerweise an der Oberfläche.«
    Camilla nickte, schüttelte aber gleich darauf den Kopf. »Er ist geflohen. Wenn er die Klamotten nicht braucht, wäre es doch vollkommener Essig, die Gefahr einzugehen und sie zu holen.«
    »Zurück zu unserer Theorie, dass Grimm ein Mischwesen aus Mensch und Maschine ist?«, fragte Chris.
    Sie nickte. »Wenn er nicht gerade eine Ritterrüstung unter seinen Klamotten trägt, ist sein Bauch- und Brustbereich nicht menschlich. Im Gesicht blutete er. Er altert ja auch. Dann würden seine Wechselsachen wieder Sinn machen.«
    Chris hielt eines der T-Shirts hoch. »Grimm hat sicher nichts dagegen!« Er streifte es sich über den Kopf.
    »Begeistert wird er davon sicher kaum sein.« Auch wenn Grimm das Letzte war, gefiel ihr Christophs Besitzumverteilungsmethode nicht sonderlich.
    Chris hob die Schultern. »Ist mir egal.«
    Camilla seufzte und nahm die anderen Kleidungsstücke wieder auf.
    Chris half ihr. Er hielt einen grauen Sportblazer an den Schößen hoch. Eine dunkle Lederbrieftasche rutschte aus der Tasche auf den Boden. Breit grinsend hob er sie auf.
    »Jackpot.«
    »Mach auf!«
    Chris warf zuerst einen Blick in das Geldfach . Tadelnd schlug sie ihm auf die Finger.
    »Polizisten müssen echt arme Schweine sein.« Feixend hielt er einen Zwanzig-Euro-Schein hoch. Als er das Münzfach öffnete, fielen einige Cents in seine Handfläche.
    Camilla rollte mit den Augen. »Das Geld ist doch egal. Was hat er noch dabei?«
    Chris steckte Münzen und Schein in seine Hosentasche.
    »Spinner.«
    Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und durchsuchte die Brieftasche genauer. Führerschein, Fahrzeugpapiere und Ausweis legte er auf den Boden.
    Camilla hob die Papiere hoch und betrachtete sie eingehend. »Warum hat er das Portemonnaie nicht bei sich?«, fragte Chris leise.
    »Die Frage ging mir auch gerade durch den Kopf. Seltsam.«
    »Vielleicht hat er es schlicht vergessen, oder es hat ihn bei irgendwas behindert.«
    Camilla betrachtete das zusammengedrückte Leder. Es glänzte und besaß die typische gebogene Form eines Portemonnaies, das regelmäßig in der Gesäßtasche getragen wurde. Bei ihrem Vater und einigen Typen, mit denen sie kurzzeitig zusammen war, sah es nie anders aus.
    »Er rechnete sicher nicht damit, sein Versteck ohne seine Sachen zu verlassen.« Sie deutete auf die Börse. »Vielleicht können wir das alles noch brauchen.«
    »Was hast du vor? Willst du bei ihm einziehen oder ihm das Auto klauen?«
    »Spinner.« Sie gab ihm einen leichten Stoß in die Seite. »Man kann alles irgendwann mal gebrauchen.«
    » Messie -Neigungen?« Er grinste und handelte sich einen weiteren Rippenstoß ein.
    »Brutales Weib!«
    »Ist sonst noch etwas da drin?«
    Er wurde wieder ernst und breitete die restlichen Gegenstände aus. »Notizzettel, Visitenkarten, ein Foto, ein Schlüssel, ein USB-Stick.«
    Nachdenklich nahm Camilla den Schlüssel und drehte ihn in den Fingern. Er war außergewöhnlich klein. Eine Nummer war in den Kopf eingeprägt.
    »Wofür der wohl

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