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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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ist?«
    Chris hob die Schultern. »Vielleicht ein Spind?«, schlug er vor. »Die Nummer weist ja darauf hin.«
    Camilla sah ihn an. »Oder ein Schließfach?«
    »Mag sein.« Chris betrachtete das Foto. »Zumindest steht er auf Frauen.« Er reichte es an Camilla weiter.
    In der ersten Sekunde dachte sie, dass es ein typisches, aussagefreies Urlaubsbild von einer Strandkneipe war. Grimm saß mit einem guten Dutzend Bikinischönheiten an einer Bar. Eine der Frauen umschlang ihn mit beiden Armen und schmiegte sich an seine Brust. Sie wandte dem Betrachter den Rücken zu. Ihre Haltung irritierte Camilla. Diese Frau posierte nicht. Camilla hielt das Bild näher an die Augen. Sie versuchte, ihr abgewandtes Profil zu erkennen. Das lange, schwarze Haar, die weiche Linie von Wange und Hals … Diese Frau war eine von Olympias Schwestern!
    Aufgeregt hielt sie Chris das Bild hin. »Das ist eine Puppe!«
    Chris, der gerade alles wieder einräumte, stutzte. »Wie?«
    Camilla deutete auf die Frau. »Sie ist eine Puppe«, wiederholte sie mit Nachdruck. »Schau selbst. Sie sieht nicht aus, als wollte sie den anderen Hyänen ein Stück Andreas abgeben.«
    Chris nahm ihr das Foto aus den Händen und betrachtete es. »Dann ist er mit einem der Mädchen zusammen.«
    »Sie stammt vielleicht direkt aus Nathanaels Fabrik.«
    Chris löste sich von dem Bild. »Es ist niemand aus Ancienne Cologne. Die Uhrwerkmenschen verlassen die Stadt nicht. Nur Amelie wird für die Oberwelt eingesetzt, weil sie viele Jahre dort gelebt hat.«
    »Erde an Chris: Das Mädchen auf dem Foto lebt an der Oberfläche. Sie ist mit Andreas Grimm in Urlaub geflogen!«
    Er sah sie eine ganze Zeit still an. Camilla strich ihm über die Wange. Wesentlich sanfter fügte sie hinzu: »Nathanael hat ihm entweder eine Frau geschaffen oder sie ist von sich aus mit Grimm gegangen.« Sie ließ ihre Hand sinken. »Vielleicht würde sie uns sogar helfen.« Camilla hob die Ausweispapiere auf. »Dafür können wir die hier garantiert brauchen.«
    »Vorausgesetzt, dass sie bei ihm lebt und uns helfen will. Auf dem Bild klebt sie ja an ihm. Wahrscheinlich würde sie uns eher verraten. Sie könnte auch seine Rückendeckung hier unten sein.«
    Diese Option hatte sie ganz selbstverständlich ausgeschlossen. Sollte Christophs Vermutung stimmen, gab es hier ein noch weitaus größeres Problem als sie bislang annahmen. Diese Frau konnte sich fast unerkannt hier unten bewegen.
    »Was, wenn sie mit Grimm hier ist?«, fragte Camilla nervös.
    Chris schüttelte den Kopf. »Sicher nicht.« Er deutete auf die Tasche. »Dann hätten wir einige Kleider gefunden, die Grimm sicher nicht passen würden.«
    Camilla ergriff seinen Arm und rüttelte ihn. »Sie könnte aber!«, sagte sie mit Nachdruck. »Wenn sie uns irgendwann in den Rücken fällt, haben wir ein Problem!«
    »Die Uhrwerkmenschen sind sehr leicht einzuordnen. Jede hat besondere Eigenheiten. Diese Frau würde auffallen.«
    Camilla seufzte. Sie teilte seine Meinung ganz und gar nicht. Diese Frau war eine potenzielle Gefahrenquelle. Nathanael baute nicht allein auf Grimms Fähigkeiten. Wie viele Helfer auf der Seite des Sandmanns standen, wollte sie sich lieber nicht ausrechnen.
    Still beobachtete sie Chris, der das Portemonnaie wieder einräumte. Er schob einige Notizblätter zusammen.
    »Warte.«
    Er sah fragend zu ihr.
    Eilig breitete sie die Zettel wieder aus und beleuchtete sie mit der Taschenlampe. Sie fand lauter Telefonnummern in verschiedenen Handschriften. Einige waren mit einem Herz oder einer Sonne verziert.
    Chris runzelte die Stirn. »Seine Abenteuer. Anstelle seiner Freundin wäre ich auch ziemlich eifersüchtig.«
    Camilla nickte. »Ob er die alle nebenher beglückt?«
    Chris zuckte mit den Schultern. »Die Mädchen müssten Gewichtheberinnen sein.« Er deutete auf sich. »Grimm hat sich auf mich fallen lassen. Der Kerl ist locker doppelt so schwer wie ein normaler Mann.«
    »Einer Puppe fällt sein massives Gewicht sicher nicht auf, aber eine normale Frau würde er zermalmen.« Camilla nagte an ihrem Piercing. »Davon abgesehen wäre er beim Sex nackt. Sie würden sehen, dass er kein reiner Mensch ist.«
    »Vielleicht ist es dem Sandmann gelungen, einen Körper zu entwerfen, den man nicht mehr von einem Menschen unterscheiden kann«, erwiderte Chris.
    »Jeder menschlichen Frau würde auffallen, dass mit seinem Gewicht etwas nicht stimmen kann.«
    Chris lächelte. »Du weißt selbst gut genug, dass eine Frau nicht unten

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