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Glatze mit Sommersprossen

Glatze mit Sommersprossen

Titel: Glatze mit Sommersprossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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auf den Boden, und nachdem ich „Pfui!!! Sie Ferkel!“ gerufen hatte, fauchte sie:
    „Erstens kann ich Rothaarige nicht ausstehen, und zweitens scheren Sie sich zum Teufel, und drittens habe ich den Mann auf dem Foto noch nie in meinem Leben gesehen!“
    Ich grinste hinterhältig. „Lügen gehört zwar zu Ihrem Beruf, Teuerste, aber hier hilft Leugnen gar nichts.“
    „Verschwinden Sie, ehe ich Ihnen die Augen auskratze.“
    „Das würden Sie tun?“
    „Mit Vergnügen!“
    „Das Opfer hat Sie erkannt!“
    „Sie können mich nicht bluffen. Und Ihren Augenzeugen können Sie sich meinetwegen untern Gürtel klemmen.“
    „Sie sind aber eine Böse, Herzchen. Sie passen so richtig in jedes Märchenbuch... na, Sie wissen schon, als was, was?“ Ich hielt ihr die Hand entgegen.
    „Die Brieftasche, wenn ich bitten darf!“
    Sie rührte sich nicht vom Fleck, doch ihre Augen feuerten ganze Salven von züngelnden Blitzen auf mich ab.
    „Zum letztenmal: die Brieftasche!“
    Wieder spuckte sie auf den Boden. Also Manieren besaß sie nicht für einen angerosteten Pfennig. Ich verlieh meinem Gesicht einen dienstlichen Ausdruck und ließ sie wissen: „Da Sie mir selbst verraten haben, daß Sie die Diebin sind, werde ich jetzt einen kleinen Betriebsausflug zur Polizei machen. Ich bin überzeugt, daß mir der brave Inspektor Schulz einen Freudenkuß geben wird, wenn ich Sie ihm auf dem Tablett der kriminalpolizeilichen Erkenntnis serviere."
    Ich wandte mich um und marschierte Richtung Tür.
    „Warten Sie!!!“ zischte sie, als ich meinen Bauch schon im Treppenhaus hatte.
    „Ja?“
    „Ich habe Ihre blöde Brieftasche durch Zufall gefunden!“
    Ich schloß die Tür und kehrte in ihre Nähe zurück. Zehn Sekunden später knallte sie die Brieftasche auf ihren Kartenlegertisch. Ich klappte sie auf... „Ei das Däuschen, ei das Mäuschen, da fehlt ja das Geld „Ich... ich habe es in Verwahrung genommen!“
    Diesmal flog ein Päckchen Geld auf den Tisch. Ich zählte nach und sah sie stumm an.
    „Zehn Prozent Finderlohn habe ich abgezogen!“ giftete sie trotzig.
    „Ich zähle nur bis zwei. .
    Na ja, eine Minute später war alles erledigt, und ich sagte: „Ob wir Anzeige erstatten, entscheiden wir, wenn wir wissen, ob der Inhalt vollständig ist!“
    „Hauen Sie ab, ich kann Sie nicht mehr ansehen.“
    „Wollen Sie nicht noch wissen, womit Sie sich verraten haben, Sie Täubchen, kupfergefärbtes und schwarzlackiertes?“ Sie machte eine Kehrtwendung und drehte mir ihren rundlichen Rücken zu.
    „Es war Ihr Fehler, zu behaupten, daß Sie Rothaarige nicht ausstehen können. Wie können Sie wissen, daß er rothaarig ist, wenn ich Ihnen ein Schwarzweißfoto zeige und Sie den Mann angeblich noch nie im Leben gesehen haben? Das wär’s fürs erste!“
    Obwohl Herr Vandemer von einer Anzeige nichts wissen wollte, gab ich Inspektor Schulz einen Tip. Wo kämen wir hin, wenn wir es dulden würden, daß jeder jedem ungestraft in die Tasche greifen darf, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen...

…seltsames Abenteur Nr. 5

Der General der Zwerge

    So wahr ich Balduin Pfiff heiße und ein Meisterdetektiv bin, so wahr war es ein schönes Fest.
    Welches?
    Na, die Fünfzigjahrfeier des Polizeikegelsportvereins, zu der mich Inspektor Schulz, der alte Griesgram, eingeladen hatte.
    Der gute Schulz, ich bin noch jetzt gerührt, überraschte mich sogar mit fünf Litertüten Buttermilch. Als Gegenleistung für diese gute Tat habe ich mir vorgenommen, ihm den kleinen Streit nicht nachzutragen. Jawoll, Streit!
    Hat dieser dünne, knochige, schmalbrüstige, rechthaberische Beamte doch tatsächlich behauptet, ich hätte siebzehn Schweinsbratwürste gegessen.
    Siebzehn!!!
    So eine Übertreibung. Ich bin zwar ein alter Freßsack, aber siebzehn... Erstens war es unverschämt, mitzuzählen, zweitens war es noch unverschämter, das auch noch zuzugeben, und drittens waren es, ei der Daus, nur sechzehn! Die siebzehnte Wurst war schließlich für Pinsel, der den Abend und die Nacht als Pensionsgast bei Frau Stengel bellte.
    Aber ich bin ja ein verträglicher Mensch und habe ihm die Hand zur Versöhnung gereicht.
    Wie alle schönen Feste war auch dieses ein Gummifest; es dehnte sich endlos. Als ich schließlich im Dunkeln Zielübungen am Schlüsselloch meiner Wohnungstür machte, zeigte die Uhr die frühe Stunde Numero vier an. Nach einer Morgenmahlzeit, ich hatte glücklicherweise ein paar kalte königlichsächsische Quarkkeulchen parat, ging ich

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