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Glatze mit Sommersprossen

Glatze mit Sommersprossen

Titel: Glatze mit Sommersprossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Freundinnen und Freunde auslachen. Jawoll, auslachen!!
    Links-zwo-drei-vier...
    Links-zwo-drei-vier...
    Sie würden sagen: Hund, Pinsel, was hast du nur für einen ulkigen Herrn. Wir haben ja schon allerhand gesehen, würden sie sagen, aber einen, der mit einer Kaffeekanne in der Vorhalte durch ein Postamt rennt, so was haben wir noch nicht gesehen.
    Links-zwo-drei-vier...
    Links-zwo-drei-vier...
    Und woher, mein lieber Pinsel, soll ich wissen, was dieser General für ein Mensch ist?
    Vielleicht bringt der auch einen vierbeinigen Freund mit? Zum Beispiel ein Krokodil. Krokodile fressen kleine Hunde. Die fressen überhaupt alles... Ich kannte mal eines... he, Pinsel, du hörst mir ja gar nicht mehr zu...?
    Links-zwo-drei-vier...
    Links-zwo-drei-vier...
    Na ja, das mit dem Krokodil hat ihn überzeugt. In mürrischer Resignation ist er in seine Ofenecke getippelt und hat den Kopf zwischen die Knorpel gelegt.
    Und ich habe meine blecherne Kaffeekanne in eine Plastiktüte mit der Aufschrift „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ getan.
    Und jetzt war ich, Baldi, der Gaunerschreck, unterwegs zum Hauptpostamt. Der einzige Meisterdetektiv aus der großen Familie der Pfiffe, der in diesem Augenblick mit einer Kaffeekanne unterwegs war, um einen General zu treffen. Einen General der Zwerge???
    Vielleicht handelte es sich in Wirklichkeit nur um ein kleines Gefreiterchen oder ein Unteroffizierle mit Stiefelerfahrung.
    Rechts den Schirm und links die Kanne...
    Dort war die Post...
    Ich schenkte den Plastikbeutel einer allein da herumstehenden jungen Frau. Aus ihrer Miene zu schließen, war sie sicher, soeben eine gefährliche Begegnung überstanden zu haben. Sie hielt mich zweifellos für verrückt.
    Ich kniff mir Ernst und dienstliches Aussehen ins Gesicht und balancierte mit meinem Geschirr die neun Stufen zum Hauptpostamt hinauf.
    In der Halle herrschte hektische Betriebsamkeit. Natürlich nur bei den Kunden. Die Beamten hinter manchen Schaltern dagegen sahen aus wie künstlich, so langsam bewegten sie sich. Das erinnerte mich an eine Geschichte, die mir Inspektor Schulz erzählt hatte. Da wandelte einst ein Postschalterbeamter am kleinen Kanal entlang. Plötzlich geriet er ins Straucheln, kam ins Rutschen und sauste ins Wasser. Und was passierte? Er ertrank! Und warum ertrank er? Er ertrank, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen, weil er es ablehnte, ein bißchen schneller zu schwimmen.
    Wenn ich dem Traurigen am Einschreibschalter zusah, kam mir allerdings der Gedanke, er könne der Strauchler vom Kanal gewesen sein. Man mußte ihn, bei Josefa der Schielmep-pe, im letzten Augenblick gerettet und wieder hinter seinen Schalter gesetzt haben...
    Zu den Telefonzellen ging’s nach links.
    Ich ließ die Kaffeekanne am leicht angewinkelten Arm baumeln und steuerte auf Kabine Nr. 7 zu, die gerade von einer hübschen schwarzhaarigen Dame geräumt wurde.
    Noch drei Schritte trennten mich von meinem Ziel, als mich jemand in den Rücken stupste. Dazu rief eine überhelle Stimme:
    „Hallo!!!“
    Also machte ich kehrt, und was sah ich? Nichts sah ich! Das heißt, natürlich sah ich eine Menge, zum Beispiel ein Postamt von innen, Leute, viel Glas, eine Menge Gelbes, Plakate, Pulte, Briefkästen und Lampen, die am hellichten Tag Licht verstrahlten, aber sonst...
    „Hallo!!!“
    Und nun geschah es: Ich korrigierte meine Blickhöhe und sah abwärts. Und da stand er. Klein, ein bißchen runzlig, mit blauen, bekümmert dreinschauenden Augen. Er streckte mir eine Zigarette hoch.

    „Hätten Sie bitte Feuer für mich, Herr Pfiff?“
    Ich hängte den Schirm über den Arm, klemmte die Kaffeekanne unter den Arm und fischte Feuer aus der Tasche.
    „Der General der Zwerge?“
    „Stimmt! Bitte gehen Sie nach dem Telefonieren um die Ecke, da ist ein Taxistand. Fahren Sie einmal rund ums Quadrat und halten Sie dann vor dem Hauptportal. Ich hüpfe dann zu Ihnen hinein, und ab geht’s!“ Er nickte mir zu und tippelte Richtung Paketannahme.
    Und ich, ich verschwand in der Zelle. Ich rief meine eigene Telefonnummer an und erklärte dem Freizeichen, daß ich jetzt nach draußen ginge, um einen General in mein Auto hüpfen zu lassen. Hehehehehehhihihihihihehehe...
    „Einmal rund ums Quadrat!“ bat ich den Chauffeur des Taxis, der daraufhin mit den Augen zu einem Schwinger ausholte. „Schon in Ordnung, fahren Sie ab, und ich erkläre Ihnen, wie es weitergeht.“
    Ich kippte nach hinten, als er startete, und Momente lang hatte ich das

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