Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
Vom Netzwerk:
nicht aufgemacht!
    Auch Richard hatte sich umgezogen und trug nun einen Cashmere-Pullover. Er wirkte gelangweilt, doch sein Blick war durchdringend wie immer. Offenbar führte er etwas im Schilde.
    Unaufgefordert trat er ein. „Du willst jetzt noch schwimmen?“
    „Gehört zu meinem Training.“
    „Als ob du nicht schon muskulös genug wärst. Wo sind deine anderen Sachen?“, fragte er, als sein Blick auf ihre Sporttasche fiel.
    „Hör zu, ich war gerade auf dem Weg zum Pool …“
    „Um dort Spike zu treffen, natürlich.“ Richard ging zum Fenster und zupfte eine Falte des Spitzenvorhangs zurecht. „Also, wie habt ihr euch kennengelernt? Ihr habt meine Frage vorher nicht beantwortet.“
    „Durch einen Freund.“
    „Welchen?“
    „Sean.“
    „Und woher kennt Sean ihn?“
    Mad verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam wurde sie wütend, und das war gut so. Besser, als wieder mal zu kuschen.
    „Keine Ahnung.“
    „Wo und wann hast du ihn zum ersten Mal getroffen?“
    „Das spielt doch keine Rolle.“
    „Dann kannst du es mir ja sagen.“
    Das war das Problem mit Richard – mit seiner rasiermesserscharfen Logik trieb er einen immer wieder in die Enge. Und es war albern, ihm nicht zu antworten.
    „Erst vor Kurzem“, sagte sie vage. „Wir sind nur Freunde, das hast du doch beim Abendessen schon gehört.“
    „Du schaust ihn aber an, als ob du mehr von ihm willst. Also ist er offenbar derjenige, der kein Interesse hat.“
    „Kommst du, um mir das zu sagen, oder wolltest du noch was anderes?“
    Er lächelte leicht. „Oh, ich bin dir doch nicht zu nahe getreten?“
    „Nein, keineswegs. Ich höre es doch gern, dass Männer mich nicht attraktiv finden, vor allem von dir und in diesem Tonfall.“
    „Tut mir leid“, erwiderte er glatt. Wieder schaute er zu ihrer Tasche. „Ich kann nicht fassen, dass das dein ganzes Gepäck für ein Wochenende ist. Penelope braucht eine Tasche dieser Größe, um sich fürs Mittagessen ordentlich anzuziehen.“
    Er brachte es tatsächlich fertig, das wie einen Vorwurf an Mad klingen zu lassen.
    „Richard …“
    „Jedenfalls …“ Er verschränkte die Hände und deutete mit beiden Zeigefingern auf ihre Brust. „Ich will, dass du morgen mit mir Golf spielst. Ich habe zwei Freunde von mir eingeladen, um dreizehn Uhr. Aber eins gleich vorweg: Ich will nicht, dass du mit zu großem Vorsprung gewinnst. Höchstens ein oder zwei Schläge, mehr nicht. Du sollst sie schließlich nicht in Verlegenheit bringen, wie du es bei anderen meiner Freunde schon getan hast. Niemand kann es vertragen, beim Golf gegen eine Frau zu verlieren. Oder anderswo.“ Im Hinausgehen wandte er sich noch einmal um. „Ach ja, einer von den beiden ist frisch geschieden. Vielleicht würde er sich ja für dich interessieren. Seine Exfrau war Model, und ich glaube, er hat genug von schönen, gesellschaftsfähigen Frauen.“
    Mad schloss die Augen. Ein von Richard inszenierter Auftritt war nicht gerade ihre Idealvorstellung für einen entspannten Samstagnachmittag.
    „Richard“, sagte sie daher noch einmal.
    Über die Schulter sah er sich um. „Ja?“
    „Ich kann nicht.“
    „Mitkommen? Wieso? Willst du den Nachmittag mit deinem Koch verbringen?“
    „Ja, wir haben schon was vor.“
    Jedenfalls würden sie sich auf die Schnelle etwas einfallen lassen.
    „Dann fällt das eben aus.“
    Ruhig sah sie ihm in die Augen. Feuerprobe, dachte sie. Nicht aufgeben. „Nein.“
    Ungeduldig hob er die Augenbrauen. „Wieso bist du überhaupt hergekommen, wenn du keine Zeit mit deiner Familie verbringen willst?“
    Weil ich nur hier bin, um dir die Kontrolle über meine Anteile zu entziehen, erwiderte sie im Stillen. Laut sagte sie: „Es ist auch so noch genug Zeit übrig. Aber zum Golfen komme ich nicht mit.“
    Schweigend starrte Richard sie an, als wolle er so ihren Willen brechen, doch schließlich zuckte er die Achseln. „Auch gut. Du warst ja schon immer ein Spielverderber.“ Er ging hinaus, blieb aber noch einmal stehen. „Wie heißt Spike eigentlich mit Nachnamen?“
    Mad wurde heiß. Sie hatte keine Ahnung. Trotzdem schaffte sie es, gelassen zu sagen: „Wenn du dich so für ihn interessierst, dann frag ihn doch selbst.“
    Richard kniff die Augen zusammen. „Normalerweise bist du nicht so bockig.“
    Willkommen in der neuen Welt, dachte sie. Du wirst dich noch wundern.
    „Vielleicht liegt’s am Alter.“
    „Das bezweifle ich. Gute Nacht, Madeline.“ Er ging, ohne die Tür hinter sich

Weitere Kostenlose Bücher