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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherryl Woods
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nichts änderte. Vielleicht brauchte Prudence das, um vor sich zu rechtfertigen, dass sie sich an ihre Eltern wandte, wenn es um Finanzen ging, weil die Ehen ihr nie irgendeine Sicherheit boten.
    Jedenfalls hatte Kathleen eine verzerrte Sicht von Beziehungen bekommen, und als es in ihrer eigenen Ehe schließlich ähnlich lief, hatte sie sofort Schluss gemacht und sich vorgenommen, dieses Risiko nie wieder einzugehen. Sie wollte jedenfalls kein Opfer sein.
    “Ich habe am Morgen von Thanksgiving selbst mit Großvater und Großmutter gesprochen”, erklärte Kathleen am Telefon. “Tut mir leid, wenn er sich über mein Fehlen geärgert hat.”
    “Nun ja, du weißt, wie er sein kann.”
    “Allerdings”, bestätigte Kathleen trocken. Ihre Mutter und ihr Großvater standen einander in nichts nach, wenn es darum ging, Schuldgefühle als Waffe einzusetzen.
    “Was hast du denn unternommen?”, erkundigte sich Prudence. “Du hast hoffentlich nicht gearbeitet.”
    “Nein, ich war bei Freunden zum Essen eingeladen.”
    “Kenne ich die Leute?”
    “Kaum. Destiny Carlton ist eine gute Freundin und kommt oft in meine Galerie.”
    “Carlton? Carlton?”, wiederholte ihre Mutter. “Gehört ihrer Familie nicht Carlton Industries?”
    “Ja, ihr Neffe Richard führt die Firma. Erstaunlich, dass du davon gehört hast.”
    “Dein Großvater hat immer wieder mal mit dem Unternehmen zu tun”, erwiderte ihre Mutter. “Richard wäre ein guter Fang. Er müsste in deinem Alter sein, nicht wahr?”
    “Er ist etwas älter, allerdings glücklich verheiratet”, erwiderte Kathleen amüsiert. “Den kannst du vergessen, Mutter.”
    “Gibt es da nicht noch einen Sohn?”, fragte Prudence hoffnungsvoll. “Er ist Miteigentümer eines Football-Teams.”
    “Das ist Mack. Er ist auch verheiratet.”
    “Ach”, meinte ihre Mutter enttäuscht. “Warum lädt Destiny Carlton dich denn zum Essen ein, wenn es in der Familie keine ungebundenen Männer gibt?”
    “Wahrscheinlich, damit ich den Abend mit ihrer Familie genieße”, erwiderte Kathleen, ohne Ben zu erwähnen.
    “Ein Tag bei Fremden ist dir also lieber als bei deiner Familie”, klagte ihre Mutter.
    Jetzt verlor Kathleen die Geduld. “Darum ging es doch nicht. Ich bin hiergeblieben, weil ich am Freitag und am Samstag arbeiten wollte. Darüber hatte ich schon mit dir gesprochen, bevor Destiny mich eingeladen hat. Sie hörte, dass ich zu Thanksgiving nichts vorhatte. Ich finde das sehr großzügig von ihr.”
    “Natürlich, deine Arbeit hat dich von uns ferngehalten”, bemerkte ihre Mutter scharf. “Wie konnte ich das vergessen.”
    “Warum kommst du nicht her und siehst dir die Galerie mal an?”, schlug Kathleen vor.
    “Vielleicht überrasche ich dich irgendwann”, erwiderte Prudence vage.
    “Das hoffe ich”, meinte Kathleen, als sie in der Stimme ihrer Mutter einen traurigen Unterton hörte. “Ganz ehrlich.”
    “Ja, ich weiß. Freut mich, dass du den Feiertag genossen hast.”
    “Ich wünschte, du hättest das auch getan.”
    “Mein Leben ist eben, wie es ist. Pass auf dich auf, mein Liebes. Du hörst bald wieder von mir.”
    Kathleen legte auf und hatte Mitleid mit der Frau, die dermaßen vom Leben enttäuscht worden war.
    “Lass dir das eine Lehre sein”, sagte sie laut zu sich selbst und dachte sofort an Ben.
    Der Unterschied zwischen ihr und ihrer Mutter bestand darin, dass sie sich von keinem Mann unterkriegen ließ. Sie würde sich Bens Gemälde verschaffen und vielleicht noch einige Küsse von ihm bekommen. Dabei musste sie nur aufpassen, dass sie nicht ihr Herz verlor.
    Nachdem Kathleen weggefahren war, gab Ben alle Versuche auf zu malen. Dass ihr Besuch sich auf seine Arbeit auswirkte, ärgerte ihn schrecklich. Aber wenn es für ihn nicht lief, konnte er die Farm genauso gut verlassen.
    Es war nicht der Moment, in dem er seine Angehörigen besuchte, auch wenn er ihnen willkommen gewesen wäre. Er hätte damit unzählige Fragen ausgelöst. Mack war ohnedies mit der Mannschaft unterwegs, Richard trieb vermutlich die schwangere Melanie mit überzogener Fürsorge zum Wahnsinn, und Destiny wollte Ben erst recht nicht besuchen.
    Er wollte nur ein wenig herumfahren und irgendwo etwas essen gehen. Wenn er dabei zufällig in die Nähe von Kathleens Galerie kam, konnte er ja einen Blick in die Schaufenster werfen. Aber eben nur, wenn es sich ergab.
    Sobald er unterwegs war, nahm er die direkte Straße nach Alexandria. In der Altstadt mit den gepflasterten

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