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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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dasselbe denken, weil, auch ich jemanden auf dem Dachboden gesehen habe, nur habe ich kein Gesicht gesehen!«
    »Hat der oder die Betreffende Sie denn gesehen?«
    »Nun ... ja, dessen bin ich ziemlich sicher. Jemand ist gleich danach an die Drogerie gekommen und hat an der Tür gerüttelt. Heimlich, nicht wie ein Kunde. Ich hab's der Polizei erzählt, aber dieser junge Deputy hat mich behandelt, als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf und ...« Matilda redete schnell, ohne Atem zu holen. Rebekka befürchtete schon, sie könne hyperventilieren. Sie wusste auch, dass eine unbeholfene Reaktion ihrerseits Matilda daran hindern könnte, ihr Dinge zu sagen, die wichtig sein könnten. Rebekka musste möglichst viele Einzelheiten in Erfahrung bringen. Sie blickte hinüber zu Clay und war erleichtert: Er hörte aufmerksam zu, obwohl er den Eindruck vermittelte, als nähmen ihn sein Bonbon und der blaue Himmel vollkommen in Anspruch.
    »Jetzt holen Sie erst mal tief Luft«, sagte Rebekka ruhig. »Wahrscheinlich regen Sie sich zu viel auf. So ist es gut. Langsam und tief einatmen. Gut.« Sie legte ihren Arm um Matildas magere Schultern, um sie zu beruhigen. »Jetzt erzählen Sie weiter.«
    »Letzte Nacht«, fuhr Matilda fort, »ist mir plötzlich eingefallen, dass ich zwei Videokassetten nicht zurückgegeben hatte. Der englische Patient und Titanic . Wenn ich sie bis neun Uhr nicht zurückbrachte, müsste ich fast fünf Dollar Überziehungsgebühren bezahlen! Ich überließ also Lynn den Laden und beschloss, die Abkürzung durch die schmale Seitenstraße zu nehmen, die vom Videoladen zur Bibliothek führt ...«
    »Die Bibliothek?«, wiederholte Rebekka.
    »Ja. Sie ahnen schon, worauf ich hinaus möchte, nicht? Nun, ich hastete den Weg entlang, als mir plötzlich jemand entgegenstürmte, mich anrempelte und um ein Haar umgestoßen hätte ...«
    Matilda blickte ruckartig nach rechts. Das bisschen Farbe, das noch in ihrem Gesicht verblieben war, entwich, und ihre blassen Lippen öffneten sich.
    »Miss Vinson?«, fragte Rebekka. »Was ist los?«
    Der Blick der Frau blieb starr, und ihr Gesicht wirkte wie eine versteinerte Maske der Angst. Rebekka drehte sich um und sah die kleine Kapelle auf dem Hügel, ungefähr vierzig Meter weit entfernt. Sie sah einen Schatten hinter die Kapelle huschen, sonst nichts. »Miss Vinson?«
    Matilda versuchte, einen Laut hervorzubringen. Ihr Atem wurde noch schneller. Sie schwankte. »Clay!«, rief Rebekka. Er eilte herbei. »Ich glaube, Miss Vinson wird ohnmächtig.«
    »Kommen Sie und setzen Sie sich auf die Bank dort und lassen Sie mich Ihren Puls fühlen«, sagte Clay ruhig. »Dann möchte ich, dass Sie langsam und tief durchatmen. Gleich wird es Ihnen. besser gehen.«
    »Ich muss weg.« Miss Vinson schüttelte seinen Arm ab. »Ich muss weg!«
    »Aber Sie fühlen sich nicht wohl«, protestierte Rebekka. »Ruhen Sie sich doch ein paar Minuten aus.«
    Miss Vinsons Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. »Ich muss gehen!«, rief sie schrill.
    »Miss Vinson, wen haben Sie auf dem Hügel gesehen? Wer macht Ihnen solche Angst?«, bedrängte Rebekka die Frau. »Bitte sagen Sie es uns. Wir sind zu zweit — Clay und ich. Wir werden Sie beschützen,«
    »Ich dachte, hier draußen wäre ich einigermaßen sicher, aber ich bin es nicht. Wagen Sie es nicht, mich aufzuhalten!«
    Ihre Stimme wurde zum Schrei. »Ich kenne Sie doch gar nicht! Ich habe überhaupt nichts gesehen! Wovon sprechen Sie eigentlich?«
    Rebekka trat erstaunt zurück. Matilda riss sich von ihr und Clay los und hastete über den Friedhof, auf den Parkplatz zu.
    Clay sah Rebekka verwundert an. »Was war denn das?«
    »Sie hat behauptet, sie hätte Samstagnacht jemanden auf dem Dachboden des Möbelhauses gesehen, den Betreffenden aber nicht erkannt. Dann erzählte sie, dass sie gestern Abend zu Fuß an der Bibliothek vorbeigegangen sei, und jemand sie fast umgestoßen hätte ... «
    »Sie hat die Person gesehen, die Sonia und dich angegriffen hat und dann über die Hintertreppe entwischt ist!«
    »Und ich bin ziemlich sicher, dass sie ihn erkannt hat. Ich glaube, sie hat den Betreffenden gerade neben der Kapelle stehen sehen.«
    »Also deshalb hat sie geschrien, dass sie dich nicht kennt und nichts gesehen hat. Damit der oder die Betreffende neben der Kapelle es hört.« Er runzelte die Stirn. »Oder sie hat einen der Deputys gesehen, die das Begräbnis beobachten sollten.«
    »Sollen wir hinaufgehen und nachsehen?«
    »Das überlasst

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