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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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ich in Ordnung bin, dass ich ihn liebe und dass bestimmt alles wieder ins Lot kommen wird?«
    Rebekka zögerte. Sonia war erst siebzehn. Randy Messer hatte nicht eben den besten Ruf in der Stadt. Und Sonias Mutter wollte nicht, dass sie sich mit ihm traf. Sie durfte nicht einmal mit ihm telefonieren. Aber Sonia wirkte so überzeugt von seiner Unschuld, so verzweifelt darum bemüht, ihn zu schützen und zu trösten ...
    »Ich kann es nicht versprechen«, sagte Rebekka sanft. »Aber ich werde tun, was ich kann.«

2

    »Schöner Tag heute, nicht?«
    »Und wenn es den schlimmsten Schneesturm gäbe, wär's mir auch egal«, sagte Rebekka und blickte aus dem Autofenster. »Ich bin nur froh, endlich nach Hause zu kommen.«
    Clay lächelte. »Niemand hat jemals behauptet, dass man im Krankenhaus mit Vier-Sterne-Luxus rechnen kann. «
    »Ich wäre schon mit einem halben Stern zufrieden gewesen. Ich habe immer gedacht, dass man sich in einer ruhigen Umgebung am besten erholt.«
    »Ich werde mit der Stationsschwester sprechen«, sagte Clay.  »Wir werden versuchen, uns zu besser, Euer Hochwohlgeboren.« 
    Rebekka musste lachen. »Ich bin wohl ziemlich zickig?« 
    »Cholerisch, übellaunig, pingelig, reizbar. Zickig nicht.« 
    »Danke. In Zukunft werde ich statt eines Wörterbuchs dich zu Rate ziehen.«
    »Heißt das, dass ich dir bei deinem nächsten Buch behilflich sein darf?«
    »Falls es je ein zweites geben sollte. Meine Agentin wartet auf ein Exposé meines nächsten Projekts, und ich habe noch keine Zeile zu Papier gebracht. Noch nicht einmal darüber nachgedacht. Ich werde bestimmt keinen Vertrag mehr bekommen. Wahrscheinlich wird es bei diesem ersten Buch bleiben.«
    »Hör auf«, sagte Clay gerührt. »Ich fange gleich an zu weinen. «
    Rebekka hätte fast schon wieder gelacht. »Das habe ich verdient. Du lässt mir aber auch gar nichts durchgehen.«
    »Wahrscheinlich sollte ich dich verwöhnen, nach allem, was du durchgemacht hast.«
    »Gut, dann tu mir bitte einen Gefallen.« Clay sah sie an. »Wir kommen gleich am Friedhof vorbei. Könnten wir kurz hier anhalten? «
    »Wozu?«
    »Ich möchte die Familiengruft besuchen.«
    Clay runzelte die Stirn. »Mal im Ernst, Rebekka. Das kommt mir ein bisschen morbide vor.«
    »Ich habe letzte Nacht von Jonnie geträumt. Er lag in der Gruft ...«
    »Er liegt in der Gruft.«
    »In meinem Traum hat er gelebt. Er wollte mir etwas sagen.« Clay seufzte. »Ach Becky, ich weiß nicht.«
    »Bitte, Clay. Ich verspreche dir auch, dass ich nicht die Fassung verliere. Ich weiß ja, dass sein Geist nicht herumspukt, um geheime Botschaften an mich weiterzugeben.«
    »Was erwartest du dir dann davon?«
    »Nichts. Es ist nur, dass ich die Gruft seit meiner Rückkehr nach Sinclair noch nicht besucht habe. Das möchte ich gerne nachholen. Deshalb habe ich vorhin im Krankenhaus noch schnell diese Blumen besorgt.«
    Clay schien sich zu entspannen. »Na ja, von mir aus. Aber versprich mir, dass wir nicht lange bleiben.«
    Das Gewitter letzte Nacht schien allen Trübsinn weggeblasen zu haben, denn heute glühte eine kühle, safrangelbe Sonne am distelfarbenen Himmel. Die Luft auf dem Friedhof duftete nach Blumen und frisch gemähtem Gras, und eine Schar Rotkehlchen stakste herum und inspizierte die feuchte Erde nach Regenwürmern, die das Pech hatten und vom Regen an die Oberfläche genötigt worden waren.
    »Ich hatte schon vergessen, wie hübsch es hier draußen ist«, sagte Clay. »Für einen Friedhof, meine ich.«
    »Findest du Friedhöfe normalerweise nicht hübsch?«
    »Deprimierend.«
    »Mag sein. Aber sie sind nun einmal ein Bestandteil des Lebens. Die Friedhöfe in. New Orleans sehen so ganz anders aus. Einer ist nur einen Häuserblock von mir entfernt. Dort sind alle Toten über der Erde begraben, weil die Stadt unterhalb des Meeresspiegels liegt.«
    »Dann sind dort ja Gruften wie die der Ryans keine Seltenheit.« 
    »Na ja, eine wie die unsere habe ich noch nie gesehen. Sie ist schon irgendwie protzig.«
    »Und schwarz.«
    Rebekka lächelte. »Großvater Ryan war sehr streng. Nur er konnte sich für polierten schwarzen Granit entscheiden. Er war ein ziemlicher Angeber.«
    »Ich kenne mich nicht aus, was Gruften oder Gräber betrifft. Ich denke nicht gern an den Tod. Vielleicht weil ich in der Ausbildung so viele Leichen sezieren musste.« Rebekka verzog das Gesicht.  »Ich bin fürs Einäschern. Das ist schneller und spart Platz. Und man braucht nicht so eklig in der Erde zu

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