Glaub nicht es sei vorbei
ihr besser mir«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Rebekka zuckte zusammen, wandte sich um und sah Bill. »Ihr könntet Spuren verwischen«, fuhr er fort.
»Dann war also keiner Ihrer Leute oben an der Kapelle«, sagte Clay.
Bills Kiefermuskeln waren angespannt, seine Miene grimmig, als er auf die hübsche kleine Kapelle zuschritt. Rebekka erschauerte, und Clay legte den Arm um sie. Ohne zu denken, legte sie den Kopf an seine Schulter. » Clay, ist dir eigentlich bewusst, dass Sonias Angreifer wahrscheinlich Skeeter umgebracht hat und jetzt auch noch den Nerv hatte, zu seiner Beerdigung zu kommen? So was ist doch krank.«
»Wer immer Skeeter umgebracht hat, ist krank.« Clay seufzte. »Wir können nur hoffen, dass das nächste Begräbnis hier draußen nicht das von Matilda Vinson sein wird.«
14.Kapitel
1
Rebekka fühlte sich müde und angegriffen, als sie nach dem Begräbnis heimkam. Sean begrüßte sie begeistert, sprang an ihr hoch, legte seine Vorderbeine um ihre Hüfte und leckte ihr übers Gesicht. »Na, mein Hübscher«, schmeichelte Rebekka und rieb seine Ohren. »Hast du mich vermisst?«
»Mich hat sie heute Morgen nicht so überschwänglich begrüßt, Sean«, sagte Clay lächelnd.
»Du hattest es auch nicht verdient. Deinetwegen habe ich die ganze Nacht kein Auge zugetan. Und außerdem kann ich nicht wissen, dass du dir gern die Ohren reiben lässt.«
»Und wie. He, Sean, magst du Mischungshündinnen? Ich wüsste da eine süße für dich. Sie heißt Gypsy.«
Sean löste sich von Rebekka, beäugte Clay argwöhnisch und umkreiste ihn langsam. Clay verhielt sich ganz ruhig, fragte jedoch: »Er wird mir doch nicht ans Bein pinkeln, oder?«
»Außer er macht dir einen Antrag.«
Betty erschien mit einem Tablett voller Kekse. »Ein Vöglein hat mir zugezwitschert, dass Sie uns Rebekka heimbringen würden, Dr. Bellamy, und da ist mir eingefallen, wie gut Ihnen meine Schokokekse immer geschmeckt haben.« Sie strahlte übers ganze Gesicht, weil Becky einen »Kerl« mit nach Hause gebracht hatte. Rebekka spürte, wie ihr das Blut zu Kopf stieg, und war froh, dass Clay sie nicht ansah. »Sean geht's gut, wie ich sehe«, sagte sie rasch.
»Jetzt schon, aber letzte Nacht hat er dich im ganzen Haus gesucht; ich habe ihn deshalb mit zu uns genommen. Walt hat sich nicht wohl gefühlt, also habe ich ihm das Bett überlassen und mich aufs Sofa gelegt. Als ich gegen zwei Uhr früh nach ihm gesehen habe, lag er eng an Sean gekuschelt da und hat geschlafen wie ein Murmeltier. Schade, dass ich keine Kamera bei mir hatte.«
»Nun, dann bin ich froh, dass wenigstens Sean gut geschlafen hat heute Nacht«, bemerkte Rebekka spitz. »Wo sind denn Mutter und Frank?«
»Deine Mutter fühlt sich nicht besonders wohl heute«, sagte Betty ausweichend. Im Klartext hieß das natürlich, dass Suzanne wieder einmal getrunken hatte. »Und dein Stiefvater hat sich hingelegt. Er war die ganze Nacht auf den Beinen und hat sich um. dich und die Familie von Sonia Ellis gekümmert. Ist erst gegen neun Uhr früh nach Hause gekommen. Ich habe ihn im Gästezimmer untergebracht, damit er ungestört schlafen kann.«
Betty wurde sich ihres Ausrutschers sofort bewusst und sah erschrocken drein. Frank konnte im gemeinsamen Schlafzimmer keinen Schlaf finden, weil Suzanne andauernd rauchte, Musik hörte und wie immer, wenn sie betrunken war, mit schwerer Zunge Lieder sang.
Clay hatte Bettys Verlegenheit offensichtlich bemerkt und schenkte ihr ein harmloses Lächeln. »Und ob ich diese Kekse mag.« Er nahm sich einen. »Sie haben immer Unmengen von Butter für den Teig genommen.«
Betty schien erleichtert. »Butter! Das genau ist das Geheimnis!«, verkündete sie, als hätte sie das Mysterium der Pyramiden gehütet. »Manche nehmen Margarine. Margarine!« Sie schnaubte verächtlich. »Stellen Sie sich das vor!«
»Könnte ich kurz Bill anrufen, während ihr beide Plätzchenrezepte austauscht?«, fragte Rebekka. »Ich möchte mit ihm über Matilda Vinson sprechen.«
»Was ist denn mit ihr?«, fragte Betty.
»Ich werd's Ihnen in der Küche erzählen«, sagte Clay. »Und jetzt raus mit der Sprache, Betty. Butter ist nicht das einzige Geheimnis dieser himmlischen Kreation.«
»Nun, ich habe das Rezept in der Tat mit ein paar Zutaten vor feiert«, gab Betty zu, als sie zu dritt den Flur entlang zur Küche schlenderten. »Jede Frau, die etwas auf sich hält, muss ihre Persönlichkeit in ein Rezept einbringen, finde ich.«
Rebekka begab sich in
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