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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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Kleid spürte sie ihren Herzschlag. Kalter Schweiß trat ihr auf die Oberlippe. Sie hatte größere Angst als jemals zuvor in ihrem Leben.
    Matilda Vinson, der alte Drache, war tot. Man hatte ihr das Genick gebrochen, genau wie Larry es vor Jahren mit dem Huhn gemacht hatte. Und er hatte dabei gelacht. »Wer hätte gedacht, dass es so leicht sein würde?«, hatte er gekrächzt. Und Matilda war in der Gruft der Ryans abgelegt worden. Lynn konnte sich lebhaft vorstellen, wie Larry, sturzbesoffen, Vinsons magere Leiche in seinen Kofferraum verfrachtet und in die Gruft geschafft hatte. Und wie war er reingekommen? Vor Jahren, als er noch Dougs Freund gewesen war, hatte er dieses Gebäude einmal von innen gesehen. Niemand, nicht einmal Doug, wusste, dass er den Schlüssel zur Gruft gestohlen hatte, um sich eine Kopie anfertigen zu lassen. Das Original hatte er wieder an seinen Platz gehängt. Er hatte sich Zugang verschaffen wollen, weil es da drin so schön schaurig war. Er hatte darin sogar mal eine Fete gefeiert und war nur deshalb nicht aufgeflogen, weil Avram Hale weggefahren war und seine Wasserträger nicht mit Argusaugen über den Friedhof wachten, wie er es tat.
    Larry hatte diesen Schlüssel wahrscheinlich irgendwo aufgehoben. Er hatte es bestimmt zum Schreien komisch gefunden, Matildas Leiche an diesem schrecklichen Ort zu deponieren. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass auch sie ihn insgeheim beklatschen würde, wenn sie davon erfuhr. Und Frank hatte ihr von dem verkehrten Kreuz erzählt, das jemand auf Jonnies Grabplatte geschmiert hatte. Das hatte sie bis ins Mark erschüttert. Als sie Larry darauf angesprochen hatte, war er wütend geworden und seine Behauptung, dass er das Symbol nicht hingezeichnet hätte, hatte nicht überzeugend geklungen.
    Jetzt hätte sie vor all diesen gut gekleideten Menschen mit den feinen Manieren am liebsten aus Leibeskräften geschrien, weil sie frustriert war, dass sie vor allem ihr nahe legten, niemandem etwas von der Lösegeldforderung zu erzählen. Wenn hier jemand allen Ernstes glaubte, dass sie zur Polizei gehen und petzen würde, musste er verrückt sein. Schließlich konnte derjenige, der sich das Lösegeld holen wollte, ihr eigener Bruder sein.

2

    »Becky, ich muss dich um einen Gefallen bitten«, sagte Molly, als sie zu ihrem Auto gingen.
    »Was immer du willst.«
    »Ich möchte, dass du zum Leland Park fährst und das Lösegeld dort abgibst.«
    Rebekka sah sie an. »Warum ich? Ich hätte an Doug gedacht.« 
    »Oh, der soll auch hingehen, sofern Lynn ihn lässt.«
    »Lynn kann ihn nicht aufhalten, wenn es um so was geht«, sagte Rebekka. »Aber ich verstehe dich immer noch nicht.«
    »Ich begreife es selbst nicht ganz. Ich weiß nur, dass ich dich dort haben möchte. Dass du dort sein solltest.« Molly zuckte mit den Schultern. »Es ergibt keinen Sinn. Vielleicht verliere ich langsam den Verstand. Es ist nur so wichtig für mich ... « Tränen stiegen ihr in die Augen. »Aber es könnte eine gefährliche Situation werden. Es ist nicht fair, das von dir zu verlangen ...«
    »Gefahr ist mein zweiter Vorname«, sagte Rebekka mit einer kühnen Kopfbewegung. »Gefahren sind mir egal. Was kann mir schon in einem Park voller Menschen passieren?«
    Sie umarmte Molly. »Ich werde hingehen. Verlass dich drauf.«

19.Kapitel
1

    Freitagmorgen, 8.00 Uhr

    Spannung lag im Haus der Ryans in der Luft. Sogar Sean schien sie zu spüren, denn er folgte Rebekka unerbittlich, berührte häufig mit der Pfote ihr Bein, wartete darauf, dass sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihm beschwichtigend die Ohren kraulte.
    Rebekka hatte die ganze Nacht wach gelegen. Sie war müde, als sie und Suzanne im Wagen nach Charleston aufbrachen. Sie hörten Radio. Als sie den Song Peaceful Easy Feeling von den Eagles spielten, seufzte Suzanne und schloss die Augen. »Dein Vater und ich haben diesen Song geliebt. Er hat immer mitgesungen. Und er hatte eine großartige Stimme.«
    Rebekka lächelte. »Ich weiß.«
    »Jonnie hatte sie von ihm geerbt.«
    »Und ich habe die deine geerbt.«
    »Du Ärmste.« Suzanne grinste. »Musst du so langsam fahren?« 
    »Ich bin doch schon am Tempolimit. Daddy und du, ihr seid immer gerast.«
    »Ja, wir haben regelrecht Verwarnungen gesammelt. Aber es hat Spaß gemacht. Als er jung war, hatte er eine Harley. Wir sind damit übers Land gebraust. Ich habe mich nie mehr so frei gefühlt.«
    »Du scheinst mir gute Laune zu haben, trotz allem, was in letzter Zeit passiert

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