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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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dramatischer Miene ans Klavier. Suzanne blickte zu Rebekka auf und murmelte: »Ich hoffe, es geht dir besser, Liebes.«
    Einen Augenblick später erschien Walt in der Tür und gab Rebekka ein Zeichen. Sie eilte zu ihm. »Ist etwas mit Sean?«
    »Nein, Ma'am. Nachdem er gefressen hat, bin ich mit ihm spazieren gegangen. Er fühlt sich hundewohl. Aber da ist ein Anruf für Mr. Hardison. Betty ist gerade beim Putzen, deshalb hat sie mich geschickt, es ihm zu sagen, aber ich bin nicht präsentabel genug, um ins Wohnzimmer zu kommen.«
    Rebekka rief über die Schulter zurück: »Frank, ein Anruf für dich.«
    Frank lächelte. »Wer immer es ist, sagen Sie, dass ich zurückrufe.«
    Rebekka lächelte Walt zu. »Werden Sie das tun?«
    »Das kann ich nicht«, zischte Walt.
    »Frank, Walt sagt, er ...«
    »Walt, was bleiben Sie in der Tür stehen, kommen Sie doch rein und erzählen Sie, was los ist.«
    Walt machte auf dem waldgrünen Teppich einen zögernden Schritt nach vorne. »Tut mir Leid, Mr. Hardison. Der Anrufer lässt sich nicht abwimmeln. Will Sie unbedingt sprechen. Ich störe Sie nur ungern, Sir, aber es klingt wirklich wichtig. Und der Anrufer klingt verrückt. Tut mir Leid, Sir ... «
    »Verdammt noch eins«, sagte Frank und stand auf. »Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, Walt. Ich kriege tagtäglich an die hundert dieser Anrufe, bei denen es scheinbar um Leben und Tod geht, dabei haben sie überhaupt nichts zu bedeuten. Ich geh ran und werde den lästigen Menschen los.«
    Als Rebekka sich wieder dem Zimmer zuwandte, blickte sie zu Molly hinüber, die im Anblick ihrer Schuhe versunken schien. Molly hatte sich aufgerafft und war zu diesem Essen gekommen, aber jetzt war sie mit ihren Kräften am Ende. Und wenn sie gewusst hätte, dass Todd fror und Angst hatte und krank war ...
    Molly erwiderte Rebekkas Blick, als hätte sie etwas gespürt. Rebekka lächelte aufmunternd. Clay hatte Recht. Sie konnte Molly unmöglich erzählen, was sie wusste. Molly könnte vollkommen zusammenbrechen, vor allem, wenn sie erfuhr, dass Todd allem Anschein nach an einer Blinddarmentzündung litt. Rebekkas Lächeln fühlte sich starr und gekünstelt, fast verräterisch an, aber sie wusste sich nicht anders zu helfen.
    Als Frank, hochrot im Gesicht, zurückkam, stand ihm der Ärger auf die Stirn geschrieben. »Diese verdammten Leute erwarten, dass man jederzeit für sie zu sprechen ist!«, polterte er. »Es war nichts - absolut gar nichts. Hätte ohne weiteres bis morgen warten können. Sogar bis nächste Woche!«
    Frank war für gewöhnlich gelassener, wenn es um geschäftliche Angelegenheiten ging, und Rebekka bemerkte, dass Doug seinen Vater konsterniert ansah. Sie konnte nicht entscheiden, ob er sich um seine Gesundheit Sorgen machte oder ob die alte Angst aus Kindertagen vor dem Jähzorn seines Vaters, dessen Auslöser üblicherweise er gewesen war, sich des mittlerweile erwachsenen Mannes bemächtigt hatte. Frank hatte sich schnell wieder im Griff. Er blickte um sich und lächelte. »Achtet gar nicht auf mich. Ein kurzer Krankenhausaufenthalt, und ich komme als alter Knurrhahn zurück. Wovon hatten wir gerade gesprochen?«
    »Nein, wirklich, Frank, Molly und ich sollten uns allmählich auf den Heimweg machen«, sagte Esther. Molly erwachte augenblicklich aus ihrer Versunkenheit, sichtlich erleichtert. »Ich weiß, dass Molly sich nicht allzu lange vom Telefon entfernen möchte, und ich bin dieses wilde Nachtleben nicht mehr gewöhnt.«
    »Ja, ist ganz schön abgegangen hier, was?«, spöttelte Lynn.
    Esther und Molly standen auf, gefolgt von Suzanne. »Wir lassen euch zwar nicht gerne gehen, aber wir verstehen das. Ich freue mich sehr, dass ihr kommen konntet.« Suzanne umarmte Molly. »Mein liebes Mädchen. Halt die Ohren steif. Du weißt ja, wir haben dich alle sehr gern.«
    Alle begleiteten Molly und Esther zur Tür. Molly entdeckte den Brief als Erste, der unmittelbar vor der Tür auf dem dunklen Teppich lag. »Werden hier geheime Botschaften unter dem Türschlitz durchgeschoben?«, fragte sie in dem Versuch, unbekümmert zu klingen.
    Sie war schon im Begriff, den Brief aufzuheben, als Clay rasch sagte: »Nicht!« Dann zog er ein Taschentuch aus der Tasche und fasste den Brief damit vorsichtig an. Er war unversiegelt. Die Lasche stand offen, und er zog, auch hier das Taschentuch zu Hilfe nehmend, eine zusammengefaltete Botschaft heraus, die er laut vorlas, während Rebekka ihm über die Schulter

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