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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Uhr?«, schlug er vor. »Danke, Deb.«
    »Es ist einfach besser so«, sagte sie.
    WINDERMERE – CUMBRIA
    Zed Benjamin hatte kaum geschlafen. Seine Geschichte zerbröselte ihm zwischen den Fingern. Was so heiß angefangen hatte, dass man es nur mit Ofenhandschuhen anfassen konnte, war jetzt so interessant wie kalte Pizza. Er hatte keinen blassen Schimmer, was er mit den Informationen anfangen sollte, die er zusammengetragen hatte, denn es war nichts darunter, was für eine spannende Story taugte. In seinen Tagträumen war es Titelseitenmaterial gewesen, eine Story, in der enthüllt wurde, wie New Scotland Yard heimlich gegen Nicholas Fairclough ermittelte und herausfand, dass er seinen Vetter ermordet hatte, weil der seinem Erfolg im Weg gestanden hatte. Es war die Geschichte eines Mannes, der es geschafft hatte, seine Eltern, seine gesamte Familie und seine Freunde hinters Licht zu führen, indem er den Wohltäter gespielt hatte, während er in Wirklichkeit einen Menschen aus dem Weg geräumt hatte, um sich Zugang zum Familienvermögen zu verschaffen. Der Artikel sollte von Fotos begleitet werden – DS Cotter, Fairclough, seine Frau, das Wehrturmprojekt, Fairclough Industries und so weiter – und auf Seite 3, 4 und 5 fortgesetzt werden. Und in der Verfasserzeile prangte natürlich sein Name: Zed Benjamin .
    Aber damit all das Wirklichkeit wurde, musste der Artikel natürlich von Nicholas Fairclough handeln. Der Tag, den Zed mit DS Cotter verbracht hatte, hatte ihm allerdings bewiesen, dass Scotland Yard sich nicht die Bohne für Nicholas Fairclough interessierte. Und es hatte sich herausgestellt, dass seine Nachforschungen über Faircloughs Ehefrau in eine gewaltige Sackgasse geführt hatten.
    Als er die rothaarige Polizistin gefragt hatte, was sie in Erfahrung gebracht hätte, hatte sie nur gemeint: »Ich fürchte nichts.«
    »Was soll das heißen, ›nichts‹?«, hatte er zu wissen verlangt.
    Worauf sie ihm erzählt hatte, die Frau – Lucy Keverne sei ihr Name – und Alatea hätten an der Uni einen Spezialisten aufgesucht wegen »Frauenproblemen«. Lucy sei diejenige mit den »Frauenproblemen«, und Alatea habe sie aus Freundschaft begleitet.
    »Mist«, murmelte er. »Das bringt uns keinen Schritt weiter.«
    »Es bedeutet, wir müssen wieder bei null anfangen«, erwiderte sie.
    Nein, dachte er. Es bedeutete, dass sie wieder bei null anfangen musste. Für ihn bedeutete es, dass er um seinen Job fürchten musste.
    Er musste unbedingt mit Yaffa reden. Sie war gescheit, und wenn es jemanden gab, der ihm sagen konnte, wie er aus dem Schlamassel rauskam und doch noch eine Story daraus machen konnte, die Rodney Aronson als angemessene Entschädigung für die Investitionen der Source betrachtete, dann war sie es.
    Also rief er sie an, und schon als er ihre Stimme hörte, atmete er erleichtert auf. »Guten Morgen, Darling«, sagte er.
    Sie sagte: »Hallo Zed !«, und dann: »Mama Benjamin, es ist unser Schatz«, um ihn wissen zu lassen, dass seine Mutter sich in Hörweite befand. »Du fehlst mir so, mein Liebling!« Dann lachte sie über eine Bemerkung seiner Mutter und sagte zu ihm: »Mama Benjamin findet, dass es keinen Zweck hat, ihren Sohn zu bezirzen. Sie meint, er ist ein unverbesserlicher Junggeselle. Stimmt das?«
    »Nicht, wenn du versuchst, ihn eines Besseren zu belehren«, antwortete er. »Ich habe noch nie eine Frau gekannt, die so zum Anbeißen verführerisch war.«
    »Also wirklich, du Schlimmer!« Dann: »Nein, nein, Mama Benjamin. Ich werde auf keinen Fall wiederholen, was Ihr Sohn zu mir gesagt hat. Aber ich muss gestehen, dass mir ein bisschen schwindlig wird von seinen Worten.« Und zu Zed: »Das meine ich ernst. Mir wird ganz anders …«
    »Na, das will ich doch hoffen!«
    Sie lachte. Dann sagte sie in einem vollkommen anderen Ton. »So, sie ist aufs Klo gegangen. Jetzt können wir reden. Wie geht’s dir, Zed?«
    Er konnte sich gar nicht so schnell von Yaffa, der angeblichen Geliebten, auf Yaffa, die Mitverschwörerin, umstellen. »Du fehlst mit, Yaf«, sagte er. »Ich wünschte, du wärst hier.«
    »Ich kann dir auch von hier aus helfen.«
    Einen verrückten Moment lang dachte Zed tatsächlich, sie redete von Telefonsex, und in seinem derzeitigen Zustand hätte er noch nicht einmal etwas dagegen gehabt. Doch dann fragte sie: »Hast du inzwischen die Informationen, die du für deine Story brauchst?«
    Das wirkte wie eine kalte Dusche. »Ach, diese verdammte Story«, stöhnte er. Er brachte Yaffa

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