Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
Vom Netzwerk:
jedem über das Thema?«
    Das war ein Schlag unter die Gürtellinie, und das wusste er genau. Aber Deborah hatte nicht vor, sich von ihren Gefühlen den Verstand vernebeln zu lassen. »Das ergibt doch alles keinen Sinn. Wenn Lucy Keverne nur deswegen in Conception inseriert hat, um sich als Eispenderin anzubieten, wie sie behauptet, was hatte sie dann zusammen mit Alatea Fairclough an der Uni in Lancaster zu suchen? Was wollte sie mit Alatea im George Childress Centre?«
    »Vielleicht hat sie Alatea dort ein Ei gespendet«, sagte Lynley.
    »Das Ei muss befruchtet werden. Hätte Nicholas dann nicht auch dort sein müssen?«
    »Vielleicht hat Alatea Sperma von ihm mitgenommen.«
    »In einem Marmeladenglas, oder was?«, fragte Deborah spitz. »Und warum musste Lucy dann dabei sein?«
    »Um das Ei zu spenden?«
    »Also gut. Meinetwegen. Aber warum war Nicholas dann nicht dabei, um frisches Sperma zu spenden, flinke kleine Schwimmer, die noch richtig fit sind?«
    Lynley seufzte. Deborah fragte sich, wo er sich befand. Wahrscheinlich irgendwo an einem Festnetzapparat, denn die Verbindung war perfekt. Das ließ darauf schließen, dass er noch in Ireleth Hall war. »Deb«, sagte er. »Ich weiß es nicht. Ich habe einfach keine Ahnung, wie so etwas funktioniert.«
    »Das ist mir klar. Aber ich weiß, wie es funktioniert, glaub mir. Und ich kann dir sagen, wenn die ein Ei von Lucy oder mehrere mit Samen von Nicholas befruchten, dann werden die Eier auf keinen Fall sofort eingesetzt. Wenn Lucy also, wie sie behauptet, tatsächlich Eispenderin ist, und wenn sie Alatea aus irgendeinem Grund Eier spendet, und wenn die Eier mit Nicholas’ Sperma befruchtet werden …«
    »Das spielt alles keine Rolle«, fiel Lynley ihr ins Wort. »Denn nichts von alldem hat irgendetwas mit Ian Cresswells Tod zu tun. Wir müssen zurück nach London.«
    » Du musst zurück nach London. Ich nicht.«
    »Deborah.« In seiner Stimme lag ein ungehaltener Unterton. Wie bei Simon. Wie ähnlich die beiden sich doch waren, dachte sie.
    »Ja?«, fragte sie gereizt.
    »Ich fahre noch heute Vormittag nach London zurück. Du weißt genau, dass ich dich deswegen angerufen habe. Ich würde gern in Milnthorpe vorbeikommen, dir zur Autovermietung folgen und dich dann mit nach London nehmen.«
    »Weil du mir nicht zutraust, dass ich alleine zurückfinde?«
    »Ich hätte gern ein bisschen Gesellschaft«, sagte er. »Es ist eine lange Fahrt.«
    »Sie hat gesagt, sie würde sich niemals als Leihmutter zur Verfügung stellen, Tommy. Wenn sie nichts weiter vorhat, als Alatea ein paar Eier zu spenden, warum sagt sie das dann nicht einfach? Warum erklärt sie mir, dass Leihmutterschaft für sie indiskutabel ist?«
    »Ich habe keine Ahnung. Und es ist vollkommen unwichtig. Es spielt keine Rolle. Ian Cresswell ist aufgrund seiner eigenen Unachtsamkeit ums Leben gekommen. Er wusste von den lockeren Steinen im Bootshaus. So sieht es aus, Deb, und nichts, was die beiden Frauen in Lancaster gemacht haben, wird daran etwas ändern. Die Frage lautet also: Warum beißt du dich so sehr daran fest? Und ich glaube, wir kennen beide die Antwort.«
    Er hatte das ganz ruhig gesagt, aber es passte nicht zu Tommy. Es zeigte, wie sehr Simon ihn auf seine Seite gezogen hatte. Eigentlich war das nur verständlich, dachte Deborah. Schließlich verband die beiden eine jahrzehntelange Freundschaft. Sie hatten gemeinsam einen schrecklichen Verkehrsunfall überlebt, und sie hatten einmal dieselbe Frau geliebt, die später ermordet worden war. Diese Dinge verbanden die beiden Männer auf eine Weise miteinander, gegen die sie nie würde ankommen können. Und deswegen blieb ihr nur eine Alternative.
    Sie sagte: »Also gut, Tommy, du hast gewonnen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass ich mit dir nach London fahre.«
    »Deborah …«
    »Nein.« Sie seufzte geräuschvoll. »Ich meine es ernst, Tommy. Ich gebe auf. Wann genau brechen wir auf?«
    »Meinst du das ernst?«
    »Selbstverständlich. Ich bin stur, aber nicht blöd. Wenn es keinen Zweck hat, diese Sache weiterzuverfolgen, dann hat es keinen Zweck, fertig.«
    »Du siehst also ein …«
    »Ja. Gegen Forensiker kann man nicht argumentieren. So ist das nun mal.« Sie ließ ihm einen Augenblick Zeit, das zu verdauen. Dann fragte sie noch einmal: »Wann brechen wir auf? Du hast mich übrigens geweckt, ich brauche also noch etwas Zeit zum Packen, Duschen, Haare Fönen und so weiter. Außerdem würde ich gern frühstücken.«
    »Zehn

Weitere Kostenlose Bücher