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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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auf den neuesten Stand. Erzählte ihr alles, was er seit ihrem letzten Gespräch unternommen hatte. Abschließend sagte er: »Es gibt also nichts und wieder nichts zu berichten. Ich könnte natürlich schreiben, dass Scotland Yard hier oben ist und gegen Nick Fairclough ermittelt wegen des mysteriösen Todes von dessen Vetter Ian Cresswell, der für die Buchhaltung von Fairclough Industries verantwortlich war – und wir wissen ja alle, was das bedeutet, nicht wahr, liebe Leser? Aber jetzt sieht es so aus, als würde Scotland Yard gar nicht gegen Nick Fairclough ermitteln, sondern gegen dessen Frau Alatea, und dass sie in dem Fall bisher ungefähr so weit gekommen sind wie ich bei Nick Fairclough. Wir befinden uns in derselben Situation, Scotland Yard und ich. Mit dem einzigen Unterschied, dass diese Polizisten frohgemut nach London zurückkehren und ihren Vorgesetzten einen Abschlussbericht präsentieren können. Aber wenn ich ohne Story zurückkomme, bin ich erledigt.« Dann fügte er hastig hinzu: »Tut mir leid, ich wollte dich nicht volljammern.«
    »Zed, du kannst jammern, so viel du willst.«
    »Danke, Yaf. Du bist … Na ja, du bist eben, wie du bist.«
    Er hörte, dass sie lächelte, als sie antwortete: »Danke. Aber jetzt lass uns mal scharf nachdenken. Wenn eine Tür zuschlägt, öffnet sich eine andere.«
    »Und das bedeutet?«
    »Es bedeutet, dass du vielleicht das tun solltest, was deine Berufung ist. Du bist ein Dichter, Zed, kein Klatschreporter. Wenn du bei dieser Zeitung bleibst, wirst du deine Kreativität verlieren. Es wird Zeit, dass du anfängst, Gedichte zu schreiben.«
    Zed schaubte verächtlich. »Die Poesie ist eine brotlose Kunst«, sagte er. »Sieh mich doch an: Ich bin fünfundzwanzig und wohne immer noch bei meiner Mutter. Nicht mal als Journalist schaffe ich es, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.«
    »Ach Zed, sag nicht so was. Du brauchst nur jemanden, der an dich glaubt. Ich glaube an dich.«
    »Und was nützt mir das? Du gehst doch bald wieder nach Tel Aviv zurück.«
    Yaffa schwieg. Plötzlich klopfte es in Zeds Leitung. Er sagte: »Yaffa? Bist du noch da?«
    »Äh, ja, ich bin noch da«, antwortete sie.
    Es klopfte immer noch in der Leitung. Wahrscheinlich Rodney. Es war wohl an der Zeit, dass er sich den Tatsachen stellte. »Yaffa«, sagte er. »Da ruft mich jemand an. Ich muss …«
    »Ich muss ja nicht zurückgehen«, sagte sie hastig. »Mich drängt nichts. Denk drüber nach, Zed.« Dann legte sie auf.
    Einen Moment lang starrte er verdattert auf sein Handy. Dann nahm er den anderen Anruf entgegen.
    Es war die Polizistin. Sie sagte: »Ich fahre noch mal nach Lancaster, um ein zweites Mal mit dieser Frau zu reden. Es steckt offensichtlich mehr dahinter. Und es wird Zeit, dass wir beide ihr die Daumenschrauben anlegen.«
    BARROW-IN-FURNESS UND GRANGE-OVER-SANDS – CUMBRIA
    Der Letzte, den Manette bei Fairclough Industries erwartet hätte, war Kaveh Mehran. Soweit sie sich erinnerte, war er noch nie in der Firma gewesen. Ian hatte ihn jedenfalls nie offiziell herumgeführt und vorgestellt. Natürlich wussten fast alle, dass Ian seine Frau wegen dieses jungen Mannes verlassen hatte, aber das war auch alles. Und als Kaveh jetzt in ihr Büro geführt wurde, war sie erst einmal verblüfft. Doch dann sagte sie sich, dass er wahrscheinlich gekommen war, um Ians persönliche Sachen abzuholen. Irgendjemand musste sich schließlich darum kümmern.
    Es stellte sich jedoch heraus, dass er aus einem anderen Grund da war. Tim war verschwunden. Er war am Tag zuvor auf dem Weg zur Schule aus Kavehs Auto gesprungen und seitdem nicht nach Hause gekommen.
    »Ist denn etwas vorgefallen?«, fragte Manette. »Warum ist er aus dem Auto gesprungen? War er in der Schule? Hast du schon in der Schule nachgefragt?«
    Bereits am Tag zuvor, sagte Kaveh, habe jemand von der Schule bei ihm angerufen. Tim sei nicht zum Unterricht erschienen, und in so einem Fall wurden die Erziehungsberechtigten sofort informiert, weil … na ja, weil es eben so eine Schule sei, falls sie wisse, was er meine.
    Natürlich wisse sie, um was für eine Schule es sich handelte. Die ganze Familie wusste über die Margaret Fox School Bescheid, das war kein Geheimnis.
    Kaveh sagte, er sei am Morgen die Strecke von Bryanbarrow bis zur Margaret Fox School abgefahren, weil er dachte, Tim würde vielleicht an irgendeiner Kreuzung stehen und trampen. Er war nach Great Urswick gefahren, um zu sehen, ob der Junge vielleicht zu Manette

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