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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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gehabt. Wenn sie nicht selbst über eine Menge Geld verfügte, hätte Alatea sich auf irgendeine Vereinbarung mit Ian einlassen müssen.
    In dem Fall wäre es natürlich interessant zu wissen, welche Rolle Nicholas Fairclough bei dieser ganzen Sache spielte. Er hätte eingeweiht werden und das Geld letztlich auftreiben müssen.
    »Was ist mit Nicholas, Alateas Ehemann?«, fragte Deborah Lucy.
    »Er hat nur …«
    Weiter kam Lucy nicht, denn in dem Moment stürmte Zed Benjamin ins Zimmer. »Mir reicht’s mit Ihren Scotland-Yard-Tricks! Entweder wir machen das zusammen oder gar nicht!«
    »Scotland Yard ?«, rief Lucy entsetzt.
    »Für wen zum Teufel haben Sie sie denn gehalten?«, fragte Zed. »Für Dornröschen?«
    ARNSIDE – CUMBRIA
    Alatea hatte Nicholas überredet, zur Arbeit zu fahren. Er wäre lieber zu Hause geblieben, und es konnte gut sein, dass er wieder zurückkam. Aber im Moment klammerte sie sich an alles, was sich irgendwie wie Normalität anfühlte, und dazu gehörte, dass Nicky zur Arbeit und anschließend zu seinem Wehrturmprojekt fuhr.
    Er hatte schon wieder die ganze Nacht kein Auge zugetan, vor lauter Zerknirschung darüber, dass er Raul Montenegro wieder auf ihre Spur gebracht hatte.
    Nicky wusste, dass sie und Raul ein Paar gewesen waren, in dem Punkt hatte sie ihm nie etwas vorgemacht. Und er wusste, dass sie auf der Flucht vor Montenegro war. In einer Welt, in der zahlreiche Frauen sich vor Stalkern in Sicherheit bringen mussten, hatte Nicky bereitwillig geglaubt, dass sie vor diesem Millionär aus Mexiko beschützt werden musste, vor diesem mächtigen Mann, der entschlossen war, sich zu holen, was sie ihm versprochen hatte, dem Mann, mit dem sie fünf Jahre zusammengelebt hatte.
    Aber Nicky hatte nie alles über sie und über Raul erfahren und darüber, was sie einander bedeutet hatten. Der Einzige, der die Geschichte vom Anfang bis zum Ende kannte, war Raul selbst. Er hatte sein Leben geändert, um mit ihr zusammen zu sein. Er hatte sie in eine Welt eingeführt, die sie ohne ihn nie kennengelernt hätte. Aber es gab Dinge, die Raul ihr verschwiegen hatte, ebenso wie es Dinge gab, die sie ihm verschwiegen hatte. Das Ergebnis war ein Alptraum gewesen, dem sie nur durch Flucht hatte entkommen können.
    Während Alatea in der Küche auf und ab gegangen war und sich den Kopf zerbrochen hatte, welche Möglichkeiten ihr blieben, hatte Lucy Keverne angerufen. Die rothaarige Frau sei wieder bei ihr aufgetaucht, sagte sie, und diesmal sei sie nicht allein gewesen. »Ich musste ihr die Wahrheit sagen, Alatea. Zumindest weitgehend. Sie hat mir keine andere Wahl gelassen.«
    »Was soll das heißen? Was haben Sie ihr gesagt?«
    »Dass Sie keine Kinder bekommen können. Ich habe sie allerdings in dem Glauben gelassen, Ihr Mann wüsste Bescheid.«
    »Sie haben ihr nichts von dem Geld gesagt, oder? Wie viel ich Ihnen angeboten habe … Und alles andere … Sie haben ihr doch nicht alles gesagt?«
    »Das mit dem Geld hat sie sich allein zusammengereimt. Ich hatte ihr gestern erzählt, dass ich mich gegen Bezahlung als Eispenderin zur Verfügung stelle, da hat sie einfach zwei und zwei zusammengezählt und geschlussfolgert, dass ich das mit der Leihmutterschaft auch nicht kostenlos machen würde. Das konnte ich ja schlecht abstreiten.«
    »Haben Sie ihr denn auch erzählt …«
    »Mehr weiß sie nicht. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Geld brauche. Schluss. Aus.«
    »Aber nicht …«
    »Ich habe ihr nicht erzählt, was wir geplant haben, keine Sorge. Dass Sie die Schwangerschaft vortäuschen wollen. Sie weiß nichts von unserer ›Freundschaft‹, dem gemeinsamen Urlaub, der ›Frühgeburt‹. Das ist und bleibt unser Geheimnis. Von alldem weiß sie nichts.«
    »Aber warum haben Sie …«
    »Alatea, sie hat mir keine Wahl gelassen. Ich stand vor der Wahl, ihr alles zu erzählen oder verhaftet zu werden, und wenn ich im Gefängnis landen würde, könnte ich Ihnen wohl kaum helfen, wenn erst einmal Gras über diese Geschichte gewachsen ist … Falls das überhaupt noch möglich ist.«
    »Aber wenn sie Bescheid weiß und irgendwann ein Kind geboren wird …« Alatea setzte sich ans Fenster. Das heitere Gelb des Wohnzimmers, in dem sie sich befand, konnte dem trüben, grauen Himmel nichts entgegensetzen.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Lucy.
    »Wie bitte?«, fragte Alatea. »Wie meinen Sie das?«
    »In ihrer Begleitung war ein Journalist. Sie hat mich vor die Wahl gestellt, ihm meine Geschichte zu erzählen

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