Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
Vom Netzwerk:
Männern treibt? Auf öffentlichen Toiletten, in Parks, in Nachtclubs, wo sie sich gegenseitig befummeln und in den Arsch ficken? Wie es sich anfühlt, wenn einem diese Erkenntnis dämmert? Wenn einem klar wird, dass die Ehe, in der man lebt, nur Fassade ist, und schlimmer noch, dass der Mann, den man liebt, seit Jahren ein Doppelleben führt und einen der Gefahr aussetzt, sich alle möglichen ekelhaften Krankheiten einzufangen? Erzähl mir nicht, wie ich mein Leben zu leben habe. Erzähl mir nicht, ich sei egozentrisch, bedürftig, erbärmlich oder was dir sonst noch alles einfällt …«
    Sie hatte angefangen zu weinen und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen fort. »Macht, dass ihr rauskommt, und lasst euch nie wieder hier blicken! Wenn du es noch einmal wagst, mein Haus zu betreten, Manette, dann rufe ich die Polizei, das schwöre ich dir. Macht, dass ihr wegkommt, und lasst mich in Ruhe!«
    »Und Tim? Und Gracie? Was ist mit den Kindern?«
    »Sie können nicht bei mir wohnen.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Freddie.
    »Sie erinnern mich an alles. Immer wieder. Das ertrage ich nicht. Ich ertrage sie nicht.«
    Plötzlich fiel es Manette wie Schuppen von den Augen. »Warum in aller Welt hat er sich für dich entschieden? Warum hat er nicht begriffen?«
    »Was?«, fragte Niamh. » Was ?«
    »Von Anfang an hat sich für dich alles nur um dich selbst gedreht. Und daran hat sich nichts geändert.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Niamh.
    »Macht nichts«, entgegnete Manette. »Ich weiß es.«
    LANCASTER – LANCASHIRE
    Deborah hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Tommy, aber nur ein bisschen. Er würde zum Crow & Eagle in Milnthorpe kommen, und sie würde nicht da sein, aber er würde nicht wissen, dass sie nach Lancaster gefahren war, denn ihr Mietwagen würde noch auf dem Parkplatz stehen. Wahrscheinlich würde er zuerst annehmen, sie sei zu einem letzten kurzen Spaziergang aufgebrochen, vielleicht zum Markt oder zum Friedhof hinter der Kirche, oder ein Stück die Straße Richtung Arnside hinunter, um die Seevögel zu beobachten. Denn es herrschte gerade Ebbe, und sämtliche Wasservögel, die hier oben überwinterten, tummelten sich dort auf der Suche nach Nahrung. Oder er würde annehmen, sie sei noch schnell zur Bank auf der anderen Straßenseite gegangen. Oder er würde denken, dass sie noch beim Frühstück saß. Aber das spielte alles keine Rolle. Sie war nicht bereit, sich einfach von ihm abholen und zu Simon zurückbringen zu lassen, und nur das zählte. Natürlich hätte sie ihm eine Nachricht hinterlassen können. Doch sie kannte Tommy. Wenn er Wind davon bekam, dass sie unterwegs nach Lancaster war, um sich noch einmal mit Lucy Keverne über Alatea Fairclough zu unterhalten, würde er hinter ihr her sein wie der Teufel hinter der armen Seele.
    Sie hatte ihr Zimmer für eine weitere Nacht gebucht und dann Zed Benjamin angerufen, der sich sofort auf den Weg gemacht hatte und in Rekordzeit bei ihr eintraf. Kaum war er auf den Parkplatz eingebogen, um zu wenden, war sie hinausgelaufen und in seinen Wagen gestiegen.
    Sie erzählte ihm nicht, dass sie ihn über den Grund von Alatea Faircloughs und Lucy Kevernes Besuch im George Childress Centre belogen hatte. Einem Klatschreporter schuldete sie absolut nichts, fand sie. Weder die Wahrheit noch ein Lügengespinst noch eine faule Ausrede.
    Sie erklärte Zed, sie sei zu dem Schluss gekommen, dass Lucy Keverne ihr am Tag zuvor die Unwahrheit gesagt hatte. Dass sie wegen »Frauenproblemen« in Begleitung von Alatea Fairclough zur Uni in Lancaster gefahren sein sollte, ergebe einfach keinen Sinn. Schließlich handle es sich beim George Childress Centre um ein Institut für Fortpflanzungsmedizin – wozu hätte sie bei einem Termin dort die Unterstützung einer Freundin gebraucht? Wenn es um künstliche Befruchtung ging, hätte sie vielleicht ihren Ehemann oder ihren Lebensgefährten zu dem Termin mitgenommen – aber eine Freundin? Nein, es sehe ganz so aus, als sei da mehr im Busch, sagte Deborah, und sie brauche Zed Benjamins Unterstützung, um herauszufinden, um was es sich dabei handelte.
    Zed, ganz Klatschreporter auf der Suche nach einer Story, dachte sofort an eine heimliche lesbische Beziehung zwischen Lucy Keverne und Alatea Fairclough. Womöglich hatte Ian Cresswell davon erfahren und damit gedroht, Nicholas Fairclough zu informieren. Dann ging er mehrere Szenarien durch, wie die beiden Frauen das Problem gelöst haben könnten,

Weitere Kostenlose Bücher