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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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oder mich mit Scotland Yard …«
    »O mein Gott.« Alatea ließ sich in einen Sessel sinken und fasste sich an die Stirn.
    »… aber ich frage mich, warum Scotland Yard sich für Sie interessiert. Warum will ein Reporter von der Source einen Artikel über Sie schreiben? Ich frage Sie das, weil Sie mir garantiert haben, dass niemand jemals von unserer Vereinbarung erfahren würde …«
    »Es geht nicht um mich. Und es geht auch nicht um Sie«, sagte Alatea. »Es geht um Nicky. Weil sein Vetter ertrunken ist.«
    »Welcher Vetter? Was hat das mit Ihnen zu tun?«
    »Nichts. Es hat weder etwas mit mir noch mit Nicky zu tun. Aber es ist der Grund, warum Scotland Yard hier in Cumbria ermittelt. Der Journalist war hier, weil er einen Artikel über Nicky und das Wehrturmprojekt schreiben wollte, aber das ist schon Wochen her, und ich habe keine Ahnung, warum er wieder aufgetaucht ist.«
    »Das Ganze entwickelt sich allmählich zu einem Riesenschlamassel«, sagte Lucy. »Ich glaube allerdings nicht, dass der Journalist einen Artikel bringen wird. Worüber sollte er denn schon schreiben? Dass wir beide uns über Leihmutterschaft ausgetauscht haben? Aber die Frau … Sie hat behauptet, sie könnte den Detective von Scotland Yard jederzeit auf den Plan bringen, während der Journalist behauptet hat, sie sei von Scotland Yard, was sie wiederum abgestritten hat. Mehr wollte sie nicht sagen … Aber, um Himmels willen, Alatea, wer ist diese Frau? Was will sie von mir? Was will sie von Ihnen?«
    »Sie sammelt Informationen«, sagte Alatea. »Sie will wissen, wer ich bin.«
    »Was meinen Sie damit, wer Sie sind?«
    Das Werkzeug eines anderen, dachte Alatea, nie die, die ich sein möchte.
    VICTORIA – LONDON
    Barbara Havers verbrachte auf Geheiß von Isabelle Ardery den ganzen Vormittag mit einem Angestellten des Crown Prosecution Service CPS , einer Abteilung der Staatsanwaltschaft, um sämtliche Zeugenaussagen im Fall des unaufgeklärten Todes einer jungen Frau abzugleichen, die im vergangenen Sommer auf einem Friedhof in Nordlondon ermordet worden war. Sie verabscheute diese Art von Arbeit, aber sie hatte keine Miene verzogen, als Ardery ihr die Aufgabe übertragen hatte. Sie musste sich mit ihrer Chefin gut stellen, und zwar nicht nur, was ihre äußere Erscheinung betraf, die im Übrigen heute tadellos war. Sie trug ihren ausgestellten Rock, eine marineblaue Strumpfhose, blankpolierte Pumps mit Blockabsatz, einen neuen Pullover aus feiner Wolle und ein kariertes Jackett. Dazu hatte sie das einzige Schmuckstück angelegt, das sie besaß, eine filigrane Halskette, die sie im vergangenen Sommer bei Accessorize auf der Oxford Street erstanden hatte.
    Hadiyyah war total begeistert gewesen, als sie sie am Morgen gesehen hatte, woraus Barbara schloss, dass sie in puncto Äußeres allmählich Fortschritte machte. Das Mädchen hatte an ihre Tür geklopft, als sie sich gerade den Rest des Pop-Tart in den Mund stopfte, den sie sich zum Frühstück getoastet hatte, und heroisch die Zigarette übersehen, die qualmend im Aschenbecher lag.
    Barbara fiel auf, dass Hadiyyah ihre Schuluniform nicht anhatte. »Hast du heute schulfrei?«
    Hadiyyah hatte die Hände auf einen der Stühle gestützt, die an Barbaras winzigem Küchentisch standen, und trat von einem Fuß auf den anderen. »Mummy und ich …«, sagte sie. »Es ist was Besonderes , Barbara. Es ist eine Überraschung für Dad, deswegen konnte ich heute nicht zur Schule gehen. Mummy hat angerufen und gesagt, ich bin krank, und das ist nur eine kleine Notlüge, weil es ja eine Überraschung sein soll!« Sie strahlte Barbara an. »Wart’s nur ab!«
    »Ich? Wieso?«
    »Mummy sagt, ich darf’s dir verraten, aber du musst mir versprechen, dass du Dad kein Wort davon erzählst. Okay? Mummy sagt, die beiden haben sich gestritten, und jetzt will sie alles wiedergutmachen mit einer Überraschung. Und das machen wir heute.«
    »Wollt ihr ihn bei der Arbeit besuchen?«
    »Nein, nein! Wenn er nach Hause kommt.«
    »Ein tolles Abendessen also.«
    »Nein, was viel Besseres.«
    Für Barbara gab es eigentlich nichts Besseres als ein besonderes Abendessen, vor allem, wenn sie es nicht selbst zubereiten musste. »Was denn?«, fragte sie. »Verrätst du’s mir? Ich schweige wie ein Grab.«
    »Versprochen?«
    »Hoch und heilig.«
    Hadiyyah hüpfte auf und ab und drehte sich vor Aufregung einmal um sich selbst. »Meine Geschwister! Mein Bruder und meine Schwester! Wusstest du, dass ich einen Bruder und eine

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