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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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hatte, über ihre Mutter zu reden, suchte sie krampfhaft nach einem anderen Thema: Haare.
    Nachdem Isabelle Ardery sie jetzt schon mehrmals darauf angesprochen hatte, musste Barbara zwingend irgendetwas in puncto Frisur unternehmen. Angela habe doch neulich einmal einen Frisörladen erwähnt, sagte sie, ob sie ihr den empfehlen …
    »Salon!«, fiel Hadiyyah ihr ins Wort. »Das heißt Frisör salon , Barbara.«
    »Hadiyyah!«, sagte ihre Mutter streng. »Das ist sehr unhöflich.« Zu Barbara sagte sie: »Ja natürlich kann ich Ihnen einen Frisörsalon empfehlen, und zwar den, wo ich selbst hingehe.«
    »Meinen Sie, die könnten …?« Barbara war sich nicht einmal sicher, was sie machen lassen sollte. Einen neuen Haarschnitt? Eine andere Farbe? Eine Dauerwelle? Sie schnitt sich schon seit Jahren selbst die Haare, und was dabei herauskam, sah zwar tatsächlich genauso aus, wie man es erwarten würde – nämlich nicht wie eine Frisur, sondern wie mit der Sense barbiert. Es hatte seinen Zweck erfüllt und ihr die Haare aus dem Gesicht gehalten. Aber das reichte nun nicht mehr, zumindest nicht in den Augen von Barbaras Chefin.
    »Die machen Ihnen, was Sie wünschen. Die sind sehr gut. Ich kann Ihnen die Telefonnummer geben. Und den Namen meines Frisörs. Er heißt Dusty, und er ist ein fürchterlich eingebildeter Arsch und von sich selbst überzeugt, dass es stinkt. Doch was Haare betrifft, ist er der reinste Künstler. Wenn Sie wollen, kann ich gleich einen Termin für Sie ausmachen und Sie begleiten … Wenn Ihnen das nicht zu aufdringlich erscheint.«
    Barbara wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte, mit Hilfe von Azhars Lebensgefährtin an der Verbesserung ihrer äußeren Erscheinung zu arbeiten. Bisher hatte Hadiyyah diese Rolle innegehabt.
    Angelina schien ihre Unentschlossenheit zu spüren, denn sie sagte: »Also, ich gebe Ihnen schon mal die Nummer, und dann können Sie sich’s ja überlegen. Es würde mir Spaß machen, Sie zu begleiten.«
    »Wo ist dieser Salon denn überhaupt?«
    »In Knightsbridge.«
    »Knightsbridge?« Gott, das würde ja ein teurer Spaß werden.
    »Das liegt ja nicht auf dem Mond, Barbara«, sagte Hadiyyah.
    Ihre Mutter hob den Zeigefinger. »Hadiyyah Khalidah …«
    »Schon in Ordnung«, sagte Barbara. »Sie kennt mich einfach zu gut. Wenn Sie mir die Nummer geben, ruf ich gleich da an. Willst du auch mitkommen, Kleine?«, fragte sie Hadiyyah.
    »Au ja!«, rief Hadiyyah. »Mummy, ich darf doch mit, oder?«
    »Sie auch«, sagte Barbara zu Angelina. »Ich glaub, ich brauch bei dieser Unternehmung alle Unterstützung, die ich kriegen kann.«
    Angelina lächelte. Ein hübsches Lächeln, dachte Barbara.Azhar hatte ihr nie erzählt, wie er Angelina kennengelernt hatte, aber vermutlich war es das Lächeln gewesen, das ihm als Erstes an ihr aufgefallen war. Da er ein Mann war, hatte er als Nächstes ihren Körper erblickt, der schlank und feminin und gepflegt war und in schönen Kleidern steckte. Eine Frau, mit der Barbara nie im Leben würde konkurrieren können.
    Sie nahm ihr Handy aus der Tasche, um bei dem Frisör anzurufen, kam jedoch nicht dazu, weil es im selben Augenblick klingelte. Es war Lynley. Die Freude, die sie beim Anblick seiner Handynummer überkam, war ihr unangenehm.
    »Der Anruf beim Frisör muss leider noch kurz warten«, sagte sie zu Angelina. »Ich muss erst noch hier drangehen.«
    CHALK FARM – LONDON
    »Was machen Sie gerade?«, fragte Lynley. »Wo sind Sie? Können Sie reden?«
    »Meine Stimmbänder funktionieren noch, falls Sie das meinen«, erwiderte Barbara. »Falls Sie aber wissen wollen, ob es ungefährlich ist … Gott, das hat er die ganze Zeit zu Dustin Hoffman gesagt. Ich glaub, ich hab den Verstand verloren …«
    »Barbara, wovon reden Sie da?«
    »Laurence Olivier. Marathon Man . Fragen Sie mich nicht, warum. Ich bin zu Hause. Mehr oder weniger. Also, ich sitze auf Azhars Terrasse. Ihr Anruf hat mich in letzter Minute davor bewahrt, einen Termin beim Frisör zu machen, um Detective Superintendent Ardery zu gefallen. Ich hatte an eine Lockenmähne im Stil der frühen achtziger Jahre gedacht. Oder vielleicht so eine Vorkriegsfrisur, bei der die Haare an den Seiten zu Würsten aufgerollt werden. Ich hab mich schon immer gefragt, wie die das hingekriegt haben – vielleicht mit Klopapierrollen?«
    »Muss ich mich darauf einstellen, dass sich demnächst jedes Telefongespräch mit Ihnen um das Thema Mode dreht?«, fragte Lynley. »Bisher dachte ich

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