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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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später wieder zurückgenommen hatte. »Sie ist eine ziemlich harte Nuss«, sagte er. »Und ich habe den Eindruck, dass sie ihre Eltern mit irgendetwas in der Hand hat. Es wäre also kein Fehler, wenn wir uns Bernard Fairclough selbst einmal vorknöpfen würden.«
    »Erpressung? Und Cresswell wusste Bescheid?«
    »Sie wohnt auf dem Anwesen, aber nicht im Haus. Und es gibt noch eine zweite Schwester. Die habe ich allerdings noch nicht kennengelernt.«
    Er berichtete ihnen, dass Bernard Fairclough ihm ein Video gegeben hatte mit der Bemerkung, falls tatsächlich jemand bei Ians Tod seine Hände im Spiel gehabt habe, dann müsse er sich »etwas sehr Verräterisches ansehen«.
    Es handelte sich um ein Video von der Beerdigung, das aufgenommen worden war, um es Ians Vater in Kenia zu schicken, der zu schwach war, um nach England zu kommen und seinem Sohn die letzte Ehre zu erweisen. Fairclough hatte es sich mit Lynley gemeinsam angesehen, und er hatte Lynley auf etwas aufmerksam machen wollen, was in dem Video fehlte . Niamh Cresswell, Ians Witwe und Mutter seiner zwei Kinder, war nicht zur Beerdigung erschienen. Fairclough hatte betont, dass sie mindestens ihren armen Kindern zuliebe hätte kommen müssen.
    »Er hat mir einiges über Ian Cresswells Ehe erzählt.« Nachdem Lynley ihnen berichtet hatte, was er wusste, sagten St. James und Deborah gleichzeitig: »Ein Motiv, Tommy.«
    »Die Hölle selbst kann nicht wüten wie eine verschmähte Frau. Ja. Aber es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Niamh Cresswell um Ireleth Hall herumschleichen könnte, ohne gesehen zu werden, und bisher hat noch niemand erwähnt, dass sie dort gesehen wurde.«
    »Trotzdem«, sagte St. James, »müssen wir sie überprüfen. Rache ist ein starkes Motiv.«
    »Habgier ebenfalls«, sagte Deborah. »Aber das gilt für alle Todsünden, nicht wahr? Warum heißen sie sonst Todsünden?«
    Lynley nickte. »Wir werden also überprüfen müssen, ob sie von Ians Tod profitiert – abgesehen davon, dass sie ihre Rache bekommen hat«, sagte er.
    »Und damit wären wir wieder bei dem Testament. Oder bei einer Versicherungspolice«, sagte St. James. »Diese Informationen werden nicht leicht zu bekommen sein, wenn du weiterhin geheim halten willst, warum du dich in Cumbria aufhältst, Tommy.«
    »Ja, ich kann das nicht selbst machen, da hast du recht«, sagte Lynley. »Aber es gibt jemanden, der das kann.«
    LAKE WINDERMERE – CUMBRIA
    Als sie sich schließlich voneinander verabschiedeten, war es für Lynley zu spät, um den geplanten Anruf zu tätigen. Er würde stattdessen Isabelle anrufen. Denn er musste zugeben, dass sie ihm fehlte. Gleichzeitig war er froh, weit weg von ihr zu sein. Das hatte nichts damit zu tun, dass er ihrer überdrüssig geworden wäre. Es hatte damit zu tun, dass er wissen wollte, was er wirklich für sie empfand. Er wusste, dass ihm ihr Körper fehlte. Jetzt musste sich nur noch herausstellen, ob ihm auch alles andere fehlte, was Isabelle Ardery ausmachte.
    In Ireleth Hall angekommen, rief er sie von seinem Handy aus an. Er stand neben dem Healey Elliott, gab die Nummer ein und wartete. Wie sehr er sich doch wünschte, sie wäre bei ihm. Er wollte wieder eine Frau haben, mit der er locker und selbstverständlich reden konnte – beim Frühstück, beim Abendessen, abends im Bett vor dem Einschlafen oder wenn einer von ihnen in der Badewanne lag. Zum ersten Mal jedoch wurde ihm bewusst, dass diese Frau nicht mehr ausschließlich Helen sein musste, dass es auch eine andere sein konnte. Und das fühlte sich an wie Verrat an seiner geliebten Frau, die ohne eigenes Verschulden durch einen sinnlosen Akt der Gewalt aus dem Leben gerissen worden war. Aber dass solcherlei Gefühle in ihm aufkamen, bedeutete auch, dass er dabei war, wieder in sein normales Leben zurückzukehren. Und er wusste, dass Helen ihm das gewünscht hätte.
    Am anderen Ende der Leitung hörte es auf zu klingeln, er hörte ein leises »Verdammt«, dann ein Krachen, als Isabelles Handy irgendwo aufschlug, dann war es still.
    »Isabelle?«, sagte er. »Bist du da?« Er wartete. Nichts. Noch einmal sagte er ihren Namen. Als sie sich nicht meldete, ging er aus der Leitung. Offenbar war die Verbindung unterbrochen worden.
    Er gab ihre Nummer noch einmal ein. Es klingelte. Und klingelte. Vielleicht saß sie im Auto und konnte nicht rangehen. Oder sie stand unter der Dusche. Oder sie war mit etwas beschäftigt, das …
    »Hallo? Tommy? Hassu grade angerufen?« Dann ein

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