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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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einmal genauer ansehen, sagte er Lynley, aber er wusste nicht, wie sie das bewerkstelligen sollten, ohne ihre Tarnung aufzugeben.
    »Ich schätze, die fliegt irgendwann sowieso auf«, bemerkte Lynley. »Ich weiß wirklich nicht, wie lange ich glaubwürdig den neugierigen Besucher mimen kann. Faircloughs Frau weiß übrigens inzwischen Bescheid. Er hat sie eingeweiht.«
    »Das erleichtert die Sache ein wenig.«
    »In gewisser Weise, da gebe ich dir recht, Simon. Denn es gibt mehr als einen Grund, warum du dir das Bootshaus ansehen musst.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Deborah. Sie hatte ihre Digitalkamera auf dem Tisch neben ihrem Portweinglas abgestellt und ein kleines Notizbuch aus ihrer Handtasche genommen. Sie nahm ihre Rolle bei dieser kleinen Ermittlung sehr ernst, dachte Lynley. Er lächelte sie an, dankbar für die Gesellschaft seiner alten Freunde.
    »Ian Cresswell ist nicht regelmäßig mit dem Skullboot rausgefahren«, sagte Lynley zu Deborah. »Aber Valerie Fairclough geht mehrmals die Woche rudern. Das Skullboot war zwar an der Stelle vertäut, wo die beiden Steine sich gelockert hatten, allerdings hatte es dort nicht seinen festen Platz. Offenbar vertäut jeder sein Boot dort, wo gerade eine Stelle frei ist.«
    »Aber jemand, der gesehen hat, wo das Skullboot vertäut war, hätte die Steine lockern können, während Ian auf dem See war, richtig?«, sagte Deborah.
    »Das müsste dann jemand gewesen sein, der auf dem Anwesen wohnt«, sagte St. James. »War Nicholas Fairclough an dem Abend dort?«
    »Wenn, dann hat ihn niemand gesehen.« Lynley wandte sich an Deborah. »Was für einen Eindruck hattest du von Fairclough?«
    »Ich fand ihn sehr sympathisch. Und seine Frau ist sehr schön, Tommy. Ich glaube, sie könnte einen Mönch dazu bringen, seine Gelübde zu vergessen. Sie müsste dazu nur mit den Wimpern klimpern.«
    »Also eine Affäre zwischen ihr und Cresswell?«, überlegte St. James laut. »Und Nicholas hat Cresswell zur Rede gestellt?«
    »Unwahrscheinlich, da Cresswell homosexuell war.«
    »Oder bisexuell.«
    »Und da ist noch etwas«, sagte Deborah. »Oder eigentlich sind es zwei Dinge. Vielleicht sind sie ja auch vollkommen unwichtig, aber wenn ihr möchtet, dass ich von allem berichte, was mir auffällt …«
    »Auf jeden Fall«, sagte Lynley.
    »Also. Alatea Fairclough hatte eine Ausgabe der Zeitschrift Conception auf dem Tisch liegen. Im hinteren Teil waren mehrere Seiten herausgerissen, und wir sollten uns vielleicht diese Ausgabe besorgen und uns ansehen, was das für Seiten sind. Nicholas hat mir erzählt, sie wünschen sich ein Kind.«
    St. James räusperte sich. Sein Gesichtsausdruck besagte, dass die Zeitschrift nichts zu bedeuten hatte und dass sie außer Deborah niemandem aufgefallen wäre.
    Anscheinend hatte Deborah den Blick ihres Mannes genauso interpretiert, denn sie sagte: »Das hat nichts mit mir zu tun, Simon. Tommy interessiert sich für alles Auffällige, und ich dachte … Also, ich habe mich gefragt: Was ist, wenn die Drogensucht Nicholas unfruchtbar gemacht hat und Alatea nicht möchte, dass er das erfährt? Vielleicht hat ein Arzt sie darüber informiert, ihn aber nicht. Oder sie hat einen Arzt überredet, Nicholas die Wahrheit vorzuenthalten, weil ihn das sonst in eine schwere Krise stürzen könnte. Was wäre also, wenn Alatea in dieser Situation Ian gebeten hat auszuhelfen – wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Damit es in der Familie bleibt?«, fragte Lynley. »Möglich ist alles.«
    »Und noch etwas«, sagte Deborah. »Ein Journalist von der Source …«
    »Großer Gott.«
    »… ist viermal bei ihnen gewesen, angeblich, um einen längeren Artikel über Nicholas zu schreiben. Viermal, und es ist nichts dabei herausgekommen, Tommy. Einer der Männer, die an dem Wehrturmprojekt arbeiten, hat es mir erzählt.«
    »Wenn die Source einen Reporter hier raufschickt, dann hat irgendeiner Dreck am Stecken«, bemerkt St. James.
    Lynley überlegte, wer das sein könnte. Er sagte: »Cresswells Lebensgefährte hat anscheinend seit einiger Zeit auf Ireleth Hall zu tun. Er arbeitet für Valerie. Sein Name ist Kaveh Mehran.«
    » PC Schlicht hat mir von dem Mann erzählt«, sagte St. James. »Hat er ein Motiv?«
    »Wir müssen uns noch das Testament und die Lebensversicherungspolice ansehen.«
    »Sonst noch jemand?«
    »Mit einem Motiv?« Lynley berichtete den beiden von seiner Begegnung mit Mignon Fairclough: von ihren Andeutungen über die Ehe ihrer Eltern, die sie

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