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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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Marketingkonzept des Gastro- oder Restaurant-Pubs passte. Er sprach ein paar Trinkergruppen auf die ausgebrannten Wagen Richtung Boden Hall an, aber niemand wusste mehr dazu zu sagen als das, was in den lokalen Medien zu lesen und zu hören gewesen war. Keiner hatte von sich aus die Verbindung zur Art-Gang hergestellt. Natürlich war es möglich, dass sie logen, aber keiner gab durch sein Auftreten Anlass zu solch einer Vermutung, nicht einer von ihnen wirkte wie ein möglicher Kollaborateur stilbewusster Identitätsdiebe. Als Jacobson sich genug umgehört hatte, ging er zu Kerr ins Büro.
    »Haben Sie was gefunden, Ian?«
    Kerr schüttelte den Kopf.
    »Ich habe das Material zweimal durchlaufen lassen, aber es ist kein einziges Auto zu sehen, nachdem der Letzte, nämlich der Wirt in seinem Geländewagen, um zwanzig nach eins den Parkplatz verlassen hat.«
    »Was allerdings nicht bedeutet, dass hier niemand vorbeigekommen ist«, sagte Jacobson.
    »Genau. Nur während die Kamera Richtung Straße gerichtet war, ist niemand durchgekommen. Ich nehme an, wenn wir den Geräuschen lauschen würden, könnten wir sagen, wann womöglich ein Auto vorbeigefahren ist.«
    Jacobson spielte mit seinem leeren Whiskyglas herum und stellte es schließlich neben einen Stapel Brauereilieferscheine.
    »Womit wir sie am Schlips hätten, alter Junge«, antwortete er.
    Das waren zwei Drittel Sarkasmus und ein Drittel Verzweiflung, dachte er. Plus/minus zehn Prozent.
    Kerr fuhr ihn zu seiner Wohnung am Wellington Drive.
     
    Nichts kam mehr herein, es gab nichts mehr zu tun. Ob tot oder lebendig, January Shepherd war irgendwo da draußen, und das CID Crowby hatte immer noch keinen einzigen Anhaltspunkt, wo. Jacobson hängte seine Jacke auf und rief Nick Bishop im »Riverside Hotel« an. Er hatte versprochen, sich noch zu melden, falls es nicht zu spät war, und klammerte sich an die vage Hoffnung, dass jemand aus der Band etwas gehört oder sich doch noch an etwas erinnert hatte. Bishop musste ihn in beiderlei Hinsicht enttäuschen, bestätigte aber zumindest, dass die Birmingham Academy die Erklärung (okay, die Lüge) geschluckt hatte, dass January einer plötzlichen Kehlkopfentzündung zum Opfer gefallen sei und auf strengste Anweisung des Arztes ihre Stimme schonen müsse. John Shepherd hatte der Academy angeboten, für den ausgefallenen Umsatz aufzukommen, sodass nicht zu befürchten war, dass die Geschichte auf diesem Weg in die Nachrichten gelangte. Es handelte sich um die Art Fall, in der die Medien eine nützliche Rolle spielen konnten, und Jacobson wollte, dass sie nach seiner Pfeife tanzten und nicht umgekehrt. Bishop hatte auch die letzten Nachrichten aus dem Krankenhaus, aber da hatte sich gegenüber Jacobsons letztem Informationsstand nichts geändert: Perry Harrison hatte die Operation überlebt, war aber noch bewusstlos und längst nicht außer Gefahr. Jacobson beendete den Anruf und überlegte, ob er sich auch noch bei John Shepherd in Boden Hall melden sollte, entschied sich aber dagegen, hatte er ihm doch nichts Neues, Hilfreiches zu sagen. Die beiden Malts ließen ihn den dringenden Wunsch nach einem dritten verspüren. Er würde rund um die Uhr arbeiten, wenn es etwas zu tun gäbe, aber im Moment sah es so aus, als ließe sich bis zum Morgen nichts Sinnvolles mehr erledigen. Er sah auf die Uhr, es war fast halb eins, und fragte sich, ob Alisons Generaleinladung auch noch für die Zeit nach der Geisterstunde galt.
     
    Kerr hatte gehofft, dass sie nach seinem langen Arbeitstag, der ihn erst nach Mitternacht zurück in seine Doppelhaushälfte in Bovis brachte, weg wären und er sie so verpassen würde. Ein Blick auf den Besucherparkplatz ein paar Meter die Straße hinunter sagte ihm jedoch, dass ihm dieses Glück nicht beschieden war. Aber wenigstens hatten sie diesmal nicht das ganze Grundstück zugeparkt. Er quetschte sich in die kurze Einfahrt, wo hinter Cathys neuem Auto, einem ein Jahr alten Yaris, gerade noch genug Platz für einen zweiten Wagen war. Die Katze stand im Flur, vielleicht ausgesperrt, als er hineinkam. Sie beklagte sich miauend und strich ihm zwischen den Beinen herum, als er seinen Mantel an den letzten freien Haken hängte. Aus dem Wohnzimmer drang Stimmengewirr, begleitet von Gläserklingen und einer Robert-Johnson-CD, seiner Robert-Johnson-CD. Er ging in die Küche und schenkte sich ein Bier ein. Die Katze hatte frisches Futter in ihrer Schüssel und sauberes Wasser, und so ignorierte er ihre

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