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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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Tätlichkeiten, Verkehrsunfälle. Nicht weit vom »Club Zoo« war es zu einem üblen Vorfall gekommen: Ein in einem Türeingang schlafender Obdachloser war attackiert und mit Fußtritten malträtiert worden. Fast sicher, dachte Jacobson, von jemandem mit einem Dach über dem Kopf und einer hübschen Auswahl Kreditkarten in der Brieftasche. Leider war es kein ungewöhnlicher Vorfall, und den Stempel der Art-Gang trug er ganz sicher nicht. Davon abgesehen schien es vom polizeilichen Standpunkt aus für einen Donnerstagabend in Crowby relativruhig gewesen zu sein. Die Meldung zu ein paar ausgebrannten Wagen außerhalb der Stadt kam ihm allerdings merkwürdig vor, besonders der Schauplatz des Geschehens: Die Sache hatte offenbar wenige Kilometer vor dem Anwesen Boden Hall stattgefunden, zudem waren gleich drei Autos ausgebrannt. Jacobson hätte nicht gedacht, dass da draußen zu dieser Nachtzeit überhaupt drei Autos unterwegs sein und obendrein allesamt in einen Unfall verwickelt werden könnten, der sie in Flammen aufgehen ließ.
    Er kopierte die Vorgangsnummer, schloss den Bericht, rief die Suchmaske auf und fügte die Nummer in die Suchzeile ein. Das war der Vorteil des Computersystems, das musste selbst Jacobson zugeben. Wenn etwas erst eine Nummer hatte, konnte man von überall seinen aktuellen Status abrufen. Verkehrsunfälle waren natürlich nicht sein Gebiet, aber der hier klang äußerst ungewöhnlich, und das Ungewöhnliche war seit Langem fester Bestandteil seiner Arbeit. Im Übrigen würde er Kerr erst um neun treffen, vor der Teambesprechung, die er auf Viertel nach neun angesetzt hatte, und bis dahin brauchte er eine kleine Ablenkung, die vorzugsweise nicht aus einer goldfarbenen Packung kam, von der ihn die aufmunternde Nachricht »Rauchen ist tödlich« anlachte.
    Das Feuer war kurz vor zwei Uhr nachts gemeldet worden. Ein anonymer Anrufer hatte behauptet, draußen im Staatsforst brenne es. Der einzige Streifenwagen für den ländlichen Bereich war zu der angegebenen Stelle geschickt worden und hatte einen Feuerwehrwagen angefordert, nachdem sich der Anruf als zutreffend herausstellte. Einzelne Bäume direkt an der Straße waren in Mitleidenschaft gezogen worden, im Übrigen war das Feuer aber offenbar nicht allzu schwer unter Kontrolle zu bringen gewesen. Dem minimalistischen Bericht des Streifenbeamten zufolge war die Brandstelle verlassen gewesen, was die Annahme nahelegte, dass jemand die Wagen mit Absicht in Brand gesteckt hatte, um sie zu zerstören. Jacobson gähnte, während er weiterlas, und dachte, dass er jetzt nicht rauchen werde, aber eine zweite Tasse Kaffee eine gute Idee sein könnte. Selbst wenn es diesmal ein Pulverkaffee war, aufgeschüttet mit Hilfe seines unerlaubten Wasserkochers, oder ein verkochter, bitterer Kaffee aus der Kantine. Abgefackelte Autos gehörten zu den Nägeln im Sarg der uniformierten Kollegen. Joyrider klauten die Autos, kurvten mit ihnen herum, und wenn sie keine Verwendung mehr dafür hatten, setzten sie ihre Beute in Brand: um ihre Spuren zu verwischen, aber vor allem, weil sie Spaß daran hatten. Mittlerweile wurden fast überall Autos abgefackelt, und Jacobson war sicher kein Fachmann, was das Phänomen betraf, dennoch schien ihm die Straße hinaus nach Boden Hall ein ungewöhnlicher Schauplatz für diese Art Freudenfeuer. Warum sollten sich zum Beispiel ein paar Taugenichtse aus Woodlands die Mühe machen und extra da hinausfahren? Und warum waren es gleich drei Autos? Wie gesagt war Jacobson kein Experte für derlei Vergehen, aber er wusste, dass der Brand von gleich drei Wagen nicht normal war.
    Er entschied sich für seinen Pulverkaffee, der mit weniger Laufen zu bekommen war, holte den Wasserkocher aus seinem Versteck, der unteren Schublade seines Ablageschranks, und sah nach, wie viel Wasser noch drin war. Für eine Tasse würde es reichen. Er steckte den Stecker in die nächste Steckdose und schaltete den Kocher ein. Während das Wasser heiß wurde, schrieb er sich Namen und Nummer des einsamen, über Land fahrenden Streifenpolizisten auf, der an den Ort des Brandes geschickt worden war. Der Gründlichkeit halber klickte er noch auf den Link, der zum vollständigen Bericht des Beamten führen sollte, war aber nicht überrascht, dass die Seite noch leer war. Draußen auf Streife machten die Beamten ihre Notizen immer noch in der altgewohnten Form, füllten Formulare aus und kritzelten ein paar Anmerkungen in ihre Notizbücher. Die Zeitlücke zwischen

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