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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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an den wartenden Diener und befahl: „Bring die Reisetruhe der Dame ins Haus!“
    Romana wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie war noch ganz verstört von dem seltsamen Empfang. Zögernd betrat sie den kleinen Salon.
    Es verwirrte sie, dass Nicole noch beschäftigt und dass sie selbst zu einer so unpassenden Zeit angekommen war. Entschuldigend meinte sie: „Es tut mir leid, dass ich so spät eintreffe, aber die Postkutsche wurde aufgehalten … bei Potters Bar, sonst wäre ich schon vor einigen Stunden hier gewesen.“
    „Nicole hat mir nichts davon gesagt, dass sie Sie erwartet“, erwiderte der Herr.
    „Vielleicht hätte ich doch warten sollen, bis sie mir auf meinen Brief antwortet. Aber ich hatte ihr erklärt, dass die Gläubiger nach dem Tod meines Vaters sofort einen Käufer für das Haus fanden und dass sie darauf bestanden, ich sollte gleich ausziehen. Deshalb musste ich schnell fort. Ich war ganz sicher, dass Nicole das verstehen und mir helfen würde, eine Stellung zu finden.“
    „Sie sind Waise?“, fragte der Herr.
    Romana hatte auf dem kleinen Sofa Platz genommen, und der Herr stand mit dem Rücken zum Kamin. Er war sehr groß und wirkte etwas bedrohlich auf sie.
    Aus irgendeinem Grund mochte sie diesen Mann nicht, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ein Freund Nicoles sein sollte, die sie für so feinfühlig hielt.
    Romana fühlte sich in der Nähe des Fremden unbehaglich. Vielleicht lag es auch daran, dass er sie so seltsam anblickte. Bemängelte er ihre schlichte Kleidung? Vielleicht sah sie nach der langen Reise auch staubig und müde aus?
    „Ja, ich bin Waise“, antwortete sie auf seine Frage. „Meine Mutter starb vor zwei Jahren und mein Vater in der letzten Woche. Er war schon lange krank.“
    Sie versuchte, ruhig und beherrscht zu klingen, als sie mit ihm sprach. Sie fühlte sich hier in London noch einsamer und hilfloser als in Little Hamble, nachdem sie erkennen musste, dass sie nicht nur ihren Vater, sondern auch ihre Heimat verloren hatte.
    Da sie immer ihr Auskommen gehabt hatten, war ihr nie in den Sinn gekommen, dass sie ohne Geld sein würde, wenn ihr Vater starb.
    Seine Krankheit hatte viel Geld verschlungen, und sie hatte zu spät erkannt, dass sie schon lange Einschränkungen hätte vornehmen müssen, ehe sie erfuhr, dass sie bereits ein ganzes Jahr lang auf Kredit lebten und die Bank ihnen nun nicht länger Bargeld geben wollte.
    Wie konnte ich nur so blind sein, dass ich diese Dinge nicht rechtzeitig erkannt habe, fragte sie sich.
    Romana fand die Erklärung darin, dass sich ihr Vater immer um alle Belange gekümmert und ihr auch nicht die kleinste seiner Sorgen anvertraut hatte.
    Als sie das Familiengrab verlassen und allein zum Herrenhaus zurückgegangen war, das ihre Heimat gewesen war, stand sie zum ersten Mal in ihrem achtzehnjährigen Leben allein auf eigenen Füßen und musste für sich selbst handeln.
    Romana erkannte, dass sie in Little Hamble kaum Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen konnte.
    Sie musste also fortgehen, und der einzige Mensch, den sie außerhalb des Dorfes kannte und der auf eigenen Füßen stand, war Nicole.
    Es war nur natürlich, dass sie sich an eine Freundin wandte, der sie, vertraute und mit der zusammen sie aufgewachsen war. Nicole war für sie fast wie eine Schwester.
    Romana war nach der Beerdigung zu den de Prêts gegangen, die am anderen Ende des Dorfes wohnten.
    Weder der Graf noch die Gräfin hatten sich wohl genug gefühlt, um zu ihres Vaters Beerdigung zu kommen. Romana hatte aber einen sehr teilnahmsvollen Brief von der Gräfin erhalten.
    In reinem Französisch, ihrer Muttersprache, in der sie sich immer unterhielten, hatten sie Romana ihr tiefes Mitgefühl ausgedrückt und ihr versichert, dass ihre Gedanken und ihre Liebe in dieser schweren Zeit bei ihr sein würden.
    „Ich denke, Madame“, hatte Romana der Gräfin gesagt, „dass ich, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, nach London gehen muss. Vielleicht kann ich Nicole bitten, mir zu helfen?“
    „Aber natürlich, ma petite, Nicole wird sich um dich kümmern und dir helfen, denn sie liebt dich genauso wie wir.“
    „Ich wusste, dass Sie das sagen würden, und ich werde schon übermorgen nach London aufbrechen.“
    Es schien Romana wichtig, sich sofort zu entscheiden.
    Sie hatte daher einen Brief an Nicole geschickt, der, wie sie ausgerechnet hatte, ein paar Tage vor ihrer Ankunft in London in Nicoles Händen sein würde.
    Romana schrieb darin

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