Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
Vom Netzwerk:
draußen zu jemandem sagte: „Bring schnell Kaffee und richte ein Frühstück für die junge Dame.“
    Der Diener musste eilig fortgelaufen sein, um seinen Auftrag auszuführen, denn Mister Barnham kam zurück und setzte sich Romana gegenüber.
    „Ich möchte Sie nicht beunruhigen, ehe Sie nicht ein gutes Frühstück zur Kräftigung hatten. Aber Sie können sich vorstellen, dass Seine Lordschaft ein sehr unangenehmes, man kann sagen kriminelles Erlebnis hinter sich hat. Und Sie sind die einzige Person, die genau weiß, was sich zugetragen hat. Wir sind daher gezwungen, Ihnen Fragen zu stellen.“
    „Ich verstehe das“, sagte Romana. „Es war … schrecklich und infam. Ich wusste das, aber ich konnte nichts dagegen tun.“
    „Wieso meinen Sie, dass Sie nichts dagegen tun konnten?“, fragte der Marquis unwillig. „Sie hätten sich weigern können, mich zu heiraten! Ich selbst war ja nicht in der Lage, mich zu wehren. Und wenn Sie sich geweigert hätten, hätte man diese Ehe nicht vollziehen können.“
    Seine Stimme klang vorwurfsvoll.
    Nach einer Pause sagte Romana: „Ich habe versucht, mich zu weigern.“
    „Was meinen Sie damit … versucht?“ Der Marquis sah sie zornig an. „Sie hätten nur zu sagen brauchen, dass Sie nicht wollen. Das war überhaupt nicht schwierig.“
    „Ich glaube, das habe ich auch gesagt“, erklärte Romana leise. „Aber … er hat mich geschlagen, und ich hatte Angst.“
    „Er hat Sie geschlagen?“, fragte Mister Barnham.
    Zum ersten Mal, seit die Herren den Raum betreten hatten, hob Romana den Kopf.
    Noch immer war ihr Gesicht zum Teil von dem Schutenhut beschattet, aber auf der blassen Haut ihrer linken Wange war ein feuerrotes Mal zu erkennen.
    Der Abdruck einer Hand. Einer Hand, die mit aller Kraft gegen jemand erhoben worden war, der hilflos und schwach zu Boden geschleudert worden sein musste.
    Niemand sprach. Mister Barnham und der Marquis sahen entsetzt auf dieses rote Mal. Dieses Zeichen, das dort als Symbol für Rohheit und Gemeinheit prangte.
    Romana senkte wieder den Kopf.
    „Ich … ich … es tut mir leid“, sagte sie kaum hörbar. Dann sank sie ohnmächtig zu Boden.

3. KAPITEL
    Der Marquis und Mister Barnham blickten fassungslos auf das bewusstlose Mädchen zu ihren Füßen. Dann kniete sich der Sekretär nieder.
    „Sie ist ohnmächtig. Warum dauert es nur so lange, bis der Kaffee gebracht wird?“
    Als er sprach, sah er zum Marquis auf und war über dessen Gesichtsausdruck erstaunt. Dann sah er wieder auf das Mädchen und begriff alles.
    Romana lag auf der Seite, sodass das große dunkelrote Mal auf ihrer Wange sehr deutlich zu sehen war. Der altmodische Schutenhut war von ihrem Haar geglitten, und in ihrem zerknitterten Kleid sah sie aus, als sei sie das, was der Marquis vermutet hatte: ein Dienstmädchen.
    Mister Barnham hörte, wie der Marquis murmelte: „Ich werde den Kaffee holen.“
    Er verließ den Raum, und Mister Barnham legte die. Arme um Romana. Er wollte sie eben auf das Sofa betten, als ihm ein anderer Gedanke kam. Er trug das Mädchen auf seinen Armen zur Tür.
    Als er diese erreichte, wurde sie gerade geöffnet, und ein Diener mit einem Tablett wollte eintreten.
    „Komm mit mir hinauf!“, sagte Mister Barnham befehlend. „Und bring die Karaffe mit dem Brandy mit.“
    Er trug die noch immer ohnmächtige Romana die Treppe hinauf und schritt mit ihr über einen langen Flur, der zu den besten Schlafräumen des Hauses führte.
    Er wählte bewusst einen Raum, in dem der Marquis seine vornehmsten Gäste unterzubringen pflegte. Gerade wollte er versuchen, mit dem Mädchen auf den Armen die Tür zu öffnen. Da hörte er Schritte hinter sich.
    Er drehte sich um und sah die Haushälterin Mrs. Mayfield, die ihm gefolgt war.
    „Ich habe gehört, dass Sie eine Lady heraufbringen, Sir“, sagte sie, und Mister Barnham entging die Neugierde nicht, die in ihrer Stimme mitschwang.
    „Die junge Dame ist ohnmächtig geworden“, erklärte er, „sie hatte einen Unfall. Ich dachte, dass Sie sie zu Bett bringen, Mrs. Mayfield.“
    „Wird sie bleiben, Sir?“
    „Ja“, antwortete er mit fester Stimme. „Sie wird hier bleiben.“
    „Ich hörte, dass die Lady eine Reisetruhe mitgebracht hat“, bemerkte Mrs. Mayfield.
    Mister Barnham musste wieder einmal feststellen, wie schnell Neuigkeiten in Sarne House die Runde machten.
    Vorsichtig legte er Romana auf das Bett, und Mrs. Mayfield half ihm dabei. Sie nahm ihr den Hut ab, dessen Bänder noch immer um

Weitere Kostenlose Bücher