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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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möglich, wurde aber im nächsten Augenblick von Schwäche und Schwindelgefühl überwältigt. Hilfesuchend streckte sie die Hand aus.
    „Sie armes, kleines Ding“, sagte Lord Wroxham mit ganz veränderter Stimme. „Kommen Sie in meine Loge. Nach einem Schluck Wein werden Sie sich besser fühlen.“
    Willenlos ließ sie sich zur Loge führen und sank auf einen Stuhl nieder. Der Lord hielt ihr ein Glas Cognac an die Lippen. Das Getränk brannte ihr in der Kehle, half ihr aber sofort über den Schwächeanfall hinweg.
    „Es kommt von der Hitze. Fast wären Sie ohnmächtig geworden“, sagte er anteilnehmend. „Sind Sie wirklich allein?“
    Sie nickte. „Ja, ist das sehr unrecht?“
    „Weiß Gott! Melcombe muss verrückt sein, Sie allein hierher zu lassen. Sie haben doch eine Gesellschafterin, nicht wahr?“
    „Bitte, verraten Sie mich nicht!“, flehte Ravella. „Weder der Herzog noch Lady Harriette wissen, dass ich hier bin.“
    „Sie schwänzen also die Schule, was?“ Er lachte wie ein großer Junge. „Sie haben Schneid. Den musste ich Ihnen sogar zugestehen, als ich wütend auf Sie war, damals, als Sie in Melcombes Reisewagen auf und davon fuhren.“
    „Bitte, sprechen Sie nicht davon.“
    „Gut, nur möchte ich Sie um Entschuldigung dafür bitten, dass ich mich neulich schlecht benommen habe. Nachher habe ich mich schrecklich geschämt, aber damals war ich stockbetrunken. Seit ich erfahren hatte, dass der alte Judas, mein Vater, mich enterbt hatte, habe ich mich ständig volllaufen lassen. Das Opfer waren Sie. Hoffentlich habe ich Ihnen nicht zu viel Angst eingejagt.“
    Seine Entschuldigung klang aufrichtig, und Ravella konnte ihm nicht mehr böse sein. Sie begriff, dass er tatsächlich wie unter einem Schock gestanden haben musste. Gerade als sie ihm versöhnlich antworten wollte, tauchte der Herzog auf.
    „Entschuldigen Sie, Wroxham, wenn ich störe“, sagte er eisig. „Wahrscheinlich sind Sie zu schlecht erzogen, um zu wissen, dass man eine Dame nicht ohne weiblichen Schutz nach Vauxhall nimmt.“
    „Verflucht, Melcombe, wenn Sie glauben, dass ich die Dame etwa eingeladen hätte …“
    „Ich bin ganz allein gekommen“, mischte sich jetzt Ravella ein, „und Lord Wroxham war sehr hilfsbereit. Bitte, sei ihm nicht böse. Er hat mich nicht hierher gebracht. Er entdeckte mich in der Menschenmenge. Ich fühlte mich gerade so schlecht, und er hat mir Cognac zu trinken gegeben.“
    „Wenn es so ist, werde ich dich zu meinem Wagen begleiten, Ravella. Lady Harriette wird beunruhigt sein.“
    „Ja, bitte“, flüsterte Ravella zerknirscht.
    Der Herzog verabschiedete sich von Wroxham mit einer Verbeugung, während Ravella ihm die Hand entgegenstreckte und sich herzlich bedankte. Dann folgte sie dem Herzog schweigend zum Ausgang. Sie merkte, dass er sehr zornig war, und stammelte erst im Wagen eine Entschuldigung.
    „Davon reden wir zu Hause“, erklärte der Herzog in so scharfem Ton, dass Ravella nur mühsam ein aufsteigendes Schluchzen unterdrückte.
    „Setz dich“, sagte der Herzog streng zu Ravella und wies in der Bibliothek auf einen Sessel. Auch er setzte sich und wartete ab.
    Als sie nichts sagte, sondern nur beschämt und ängstlich schwieg, ergriff er das Wort.
    „Ich möchte wissen, warum du allein nach Vauxhall gefahren bist.“
    „Das möchte ich lieber nicht sagen.“
    „Es wird dir nichts nützen. Ich bestehe darauf.“
    „Ich wollte die Señorita Deleta sehen“, flüsterte sie.
    „Und warum? Willst du bitte fortfahren?“
    „Das ist alles“, brachte Ravella mühsam heraus.
    Der Herzog presste die Lippen zusammen.
    „Wenn ich etwas hasse, Ravella, dann ist es, belogen zu werden.“
    „Aber es ist die Wahrheit“, flüsterte Ravella. „Ich wollte sie sehen und singen hören.“
    „Und außerdem mit ihr sprechen!“
    Ravella erschrak. „Du weißt es also?“
    „Ja, ich weiß es, dass du die Señorita aufgesucht hast, und ich befehle dir, mir zu sagen, warum du diesen beispiellosen und höchst ungehörigen Schritt unternommen hast.“
    „Es tut mir leid. Es war unrecht.“
    „Unrecht!“, rief der Herzog. „Es war nicht nur unrecht, sondern äußerst indiskret. Das hast du ganz genau gewusst.“
    „Ich habe mir nicht vorgestellt, dass es so wichtig sein könnte.“
    Nun wurde der Herzog wirklich sehr böse. „Hast du so wenig Verstand, dass du deinen gesellschaftlichen Fehltritt nicht begreifst? Eine junge, gerade in die Gesellschaft eingeführte Dame deiner Stellung

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