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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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konnten.
    Als sie zum Dinner herunterkam, trug sie ein sehr schönes Gewand, das gerade vor Kurzem nach Sarne House geliefert worden war. Sie bemerkte, dass der Marquis bereits die Reitkleidung trug, in der er nach Baidock aufbrechen wollte.
    „Ich hoffe, dass Sie mir verzeihen“, sagte er höflich. „Aber ich möchte gleich nach dem Essen losreiten. Und ich dachte, dass ich mir die Zeit zum Umkleiden sparen könnte …“
    „Das ist richtig. Aber wird es für Sie nicht gefährlich sein … ich meine, wenn Sie bei Dunkelheit aufbrechen?“
    „Ganz und gar nicht“, antwortete er aufmunternd. „Sie haben doch gehört, wie Mister Barnham sagte, dass wir heute Vollmond haben.“
    „Ich weiß, dass es bei Dunkelheit schon schreckliche Unfälle gegeben hat. Papa ist nie des Nachts geritten, wenn es nicht unbedingt nötig war.“
    Während sie sprach, wurde ihr klar, dass der Marquis jetzt sicher daran dachte, dass ihr Vater kein guter Reiter gewesen war und dass er sicher keine besonders guten Pferde besessen hatte.
    „Aber Papa liebte gute Pferde“, fuhr Romana erklärend fort. „Als er starb und ich feststellen musste, dass kein Geld mehr da war, machte ich mir selbst Vorwürfe, weil ich nicht rechtzeitig erkannt hatte, wie kostspielig die wirklich guten Pferde sind. Es war mir klar, dass ich längst einige hätte verkaufen müssen, gleich nachdem Papa krank wurde.“
    „Sie waren zu jung, um sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen.“
    „Die Wahrheit ist, dass ich mit dem Kopf in den Wolken schwebte. Die Poesie ist so schön und führt aus dieser Welt weg, sodass man praktische Dinge darüber vergisst.“
    „Man erwartet von einer Frau nicht, dass sie besonders praktisch denkt. Und nun, Romana, können Sie wieder in den Wolken schweben. Ich werde mich inzwischen um alles kümmern, was für das tägliche Leben nötig ist.“
    „Das möchte ich wohl gern tun, aber irgendwie fühle ich mich dabei so faul und träge.“
    „Es gibt für Sie eine Anzahl praktischer Dinge zu tun, wie zum Beispiel den Lord Oberrichter zu unterhalten und dabei nicht zu vergessen, sich gleichzeitig dem Lord Gouverneur zu widmen.“
    Romana protestierte.
    „Nun wurden Sie böse! Ich verspreche Ihnen, dass ich alles wieder gutmachen werde, wenn ich Lord Lovell das nächste Mal sehe.“
    Sie sprach mit so viel Bedauern, dass der Marquis hinzufügte: „Sie müssen sich seinetwegen keine Gedanken machen. Er ist ziemlich langweilig. Er geht mir genauso auf die Nerven wie seine Frau. Wir müssen sie nicht häufiger als unbedingt nötig sehen.“
    „Aber sie sind für die Grafschaft sehr wichtig.“
    „Das bin ich auch, und Sie werden es genauso sein.“
    „Nun machen Sie mich tatsächlich nervös, denn ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht, wie ich Lady Lovell entgegenkommen könnte.“
    „Wir werden Barnham bitten, genau herauszufinden, was wichtig ist und was nicht. Ich möchte nicht, dass Sie mit endlosen Komitees belastet werden. Da wird nur viel geredet und nichts erreicht.“
    Romana lachte.
    „Ich kann mir das vorstellen. Als meine Mutter früher bei Wohltätigkeitsorganisationen mitarbeitete, hat sie immer gesagt, dass es viel besser sei, hinzugehen und zu tun, was nötig sei, statt am Tisch zu sitzen und zu diskutieren, was eventuell getan werden müsste.“
    „Wir werden das auf unserem Heimweg besprechen. Ich glaube, ich muss jetzt wirklich aufbrechen.“
    „Ja, natürlich. Möchten Sie noch etwas von dem Portwein?“
    „Nein. Ich trinke nur wenig, wenn ich ausreite, denn das scheint mir die beste Art, einen Unfall zu vermeiden.“
    „Als ich Sie kennenlernte, fürchtete ich …“ Romana zögerte einen Augenblick und fuhr dann fort: „Ich fürchtete, dass Sie ein Trinker sind. Nun kann ich erleichtert feststellen, dass Sie genau das Gegenteil sind.“
    „Sie müssen mich noch viel besser kennenlernen. Aber ich glaube, dass Sie nur an die Gedichte Ihres Vaters denken, wenn ich fort bin.“
    Romana lachte, ohne ihm zu Widersprechen. Und der Marquis stellte fest, dass Romana überhaupt nicht versuchte, ihn zu betören oder für sich zu gewinnen, wie es die anderen Frauen immer getan hatten.
    Als er dann wenig später auf seinem Pferd davonritt und Romana ihm nachwinkte, fragte er sich, wie sie wohl über ihn dachte. Er wusste, dass es einige Fragen gab, die er früher oder später gern von ihr beantwortet wissen würde.
    Als der Marquis fort war, fühlte sich Romana ein wenig einsam, und sie ging in

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