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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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einfach nur auf diesem Tisch rum.«
    »Sieht er so aus, als würde er nachdenken?«
    »Er sieht aus, als wäre er tot.«

    Hirst seufzte leise und deutete auf ein paar Kartons, die an der Wand aufgereiht waren. Jeder Karton war mit großen, fetten Buchstaben beschriftet, und auf dem am Ende der Reihe stand ERIN/JENNA:
    »Wir haben von überallher Vorschläge bekommen, wie man dieses Zeug züchten könnte«, erklärte Hirst. »Das da drüben sind Zusammenfassungen der erfolgversprechendsten Theorien. Könnten Sie das Material durchgehen und mir sagen, was wir zuerst bearbeiten sollten? Die meisten Vorschläge scheinen mir etwas weit hergeholt zu sein, und ich kann es mir nicht leisten, ein paar Leute darauf anzusetzen, wenn es sowieso nichts bringt.«
    »Aber natürlich«, sagte Jenna. Genau diese Antwort hatte Erin erwartet.
    »Großartig. Ganz oben in dem Karton liegen auch noch ein paar Unterlagen zu dieser Anlage im Ölsandgebiet. Vielleicht springt Ihnen da ja was ins Auge.« Er schlug Erin aufmunternd auf den Rücken und eilte dann zu einer Gruppe Mounties, die gerade durch die Tür gekommen waren.
    »Jenna, also wirklich«, sagte Erin, der hinter ihr stehen blieb, als sie den Inhalt des ihnen zugedachten Kartons auf den Boden kippte. »Wir müssen jetzt endlich von hier weg.«
    »Dann geh«, entgegnete sie, während sie sich auf den Teppich setzte und die zahllosen Unterlagen und Berichte durchsah.
    »Jen, du bist eine intelligente Frau. Aber manchmal lässt dein Urteilsvermögen doch sehr zu wünschen übrig. Wenn wir hierbleiben, können wir genauso gut gleich Selbstmord begehen.«
    Sie ließ den Papierstapel fallen, den sie gerade in der
Hand hatte, und für einen Moment wurden ihre Augen traurig. »Du hast recht. Wie immer.«
    »Lass uns nicht wieder davon anfangen. Wir müssen...«
    Sie legte ihm eine Hand auf den Mund. »Das meine ich ernst. Wir wissen beide, dass wir Michael nicht rechtzeitig finden werden, und wir wissen beide, dass ich nicht vor etwas davonrennen werde, an dem ich schuld bin. Und deshalb ist es jetzt vielleicht Zeit, dass du dieses Flugzeug kaufst. Es gibt keinen Grund, warum du in das, was geschehen wird, verwickelt werden solltest.«
    Er schob ihre Hand weg. »Nein. Wir bleiben zusammen. Wenn du bleibst, bleibe ich auch.«
    »Warum musst du wieder alles so kompliziert machen? Warum kannst du mich nicht einfach tun lassen, was ich tun muss? Warum machst du mein schlechtes Gewissen noch größer?«
    Erin zerrte ein Gummiband von den aufgerollten Bauplänen für Teagues Anlage im Ölsandgebiet und breitete sie auf dem Boden aus. »Versuch nicht, mir die Schuld daran zu geben. Du könntest mich retten, aber du bist nicht bereit, mit ein paar Schuldgefühlen zu leben. Das ist es dir nicht wert.«
    Sie schlug ihm mit voller Wucht ihre Faust gegen die Brust, doch er spürte es kaum, weil er sich auf die Pläne vor sich konzentrierte. »Was zum Teufel ist das denn?«
    Sein ernster Ton genügte, um Jenna zum Schweigen zu bringen. Sie drehte sich um, um herauszufinden, was er meinte. »Was?«
    Er fuhr mit einem Finger über eine Linie, die südlich von dem Gebäude an den Rand der Seite führte, und blätterte dann einige Pläne weiter zu einer Konstruktionszeichnung,
die eine teilweise im Boden vergrabene Rohrleitung mit einem Durchmesser von etwa einem halben Meter zeigte, die mit einem Ventilrad versehen war. »Wir haben jeden Zentimeter in dem Gebäude untersucht. Ist dir das hier aufgefallen?«

46
     
     
    Die Straßen in Kanada waren nicht so leer wie in den Staaten, was Mark Beamon dazu zwang, auf den Gehsteig zu fahren, um einen langsam dahinschleichenden Minivan zu überholen. Jenna hielt sich am Armaturenbrett fest und warf einen Blick auf den Rücksitz, wo Erin nach einem Sicherheitsgurt suchte.
    »Carl!«, brüllte Beamon in sein Mobiltelefon. »Wir sind auf dem Weg zu Ihnen. Wir brauchen ein Flugzeug ins Ölsandgebiet, und ein paar Jungs von Ihren Special Forces. Ja... nein, das meine ich ernst. Moment.«
    Er drückte Jenna das Telefon in die Hand und konzentrierte sich darauf, dem entgegenkommenden Verkehr auszuweichen.
    »Hallo? Mr Fournier? Hier ist Jenna Kalin.«
    »Was ist denn bei Ihnen los, Jenna? Sind Sie im Auto?«
    Als plötzlich eine Sirene aufheulte, drehte Jenna sich um. Hinter ihnen fuhr ein Streifenwagen, der rasch näher kam. Beamon wies mit dem Daumen auf das Fahrzeug und deutete dann auf das Telefon.
    »Ähm, ja, wir sind im Auto. Hinter uns fährt ein

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