Global Warning
diesem Universum ist. Wenn wir nicht endlich...«
Teague schüttelte den Kopf. »Ich habe alles für das hier aufgegeben - meine Karriere, mein Zuhause, meine Position. Aber mein Leben werde ich dafür nicht aufgeben.«
Er hob die Waffe, und Udo wich zurück, bis er gegen die Wand hinter sich prallte.
»Es tut mir leid«, sagte Teague. »Ich bewundere deine Überzeugung, aber letzten Endes ist genau das dein Problem. Du hast dich von ihr blenden lassen.«
Teague drückte ab. Die Pistole klickte leise.
Udo schien plötzlich keine Schwierigkeiten mehr zu haben, aufrecht zu stehen. Seine Augen wurden dunkel, seine Stimme klang so monoton wie die von Jonas. »Ich hatte gehofft, dass du angesichts von etwas so Großem und Bedeutendem deine Angst und deine Selbstsucht überwindest. Dass du dich beruhigst und wir alles zu Ende bringen können. Dass wir nach draußen in die Wildnis gehen können, mit der Gewissheit, dass sie wegen uns überleben wird. Für immer.«
Teague drückte noch einmal ab, und wieder klickte es nur. Er trat nach rechts, doch Udo bewegte sich mit ihm und schnitt ihm den Weg zum Waffenschrank auf der anderen Seite des Labors ab. Plötzlich hatte der Deutsche ein Messer in der Hand, das Teague bekannt vorkam. Es hatte Jonas gehört - eine lange, silbern schimmernde Klinge mit tiefen Zacken am Rücken.
»Du hast es nie richtig verstanden, nicht wahr, Michael? Trotz allem, was passiert ist, hast du nie wirklich daran geglaubt.«
48
Der Vollmond ließ einen farblosen Dunst über den Baumwipfeln des Waldes entstehen, der vom Hubschrauber aus wie ein Ozean aussah. Erin, der ohne Scheinwerfer oder Details, an denen er sich orientieren konnte, nicht viel erkennen konnte, drehte sich schließlich vom Fenster weg und sah sich in der Kabine des Hubschraubers um. Neben ihm saß Jenna, die einen schwarzen Kampfanzug trug, und hielt mit ihrer behandschuhten Hand die seine fest. Die anderen hatten genau das Gleiche an, trotzdem war auf den ersten Blick klar, wer wer war. Die Mitglieder der kanadischen Kommandotruppe hatten alle den gleichen, roboterähnlichen Ausdruck im Gesicht und den Blick auf das gerichtet, was sich vor ihnen befand. Mark Beamons Bauch passte gerade noch in den Kampfanzug, der nicht für bekennende Nichtsportler entwickelt worden war, und sein schweißglänzendes Gesicht ließ darauf schließen, dass ihm übel war. Oder dass er einen Kater hatte.
Der Hubschrauber wurde langsamer. Carl Fournier stand auf und hielt sich an der Stahlschiene über ihm fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Seine Stimme dröhnte in Erins Headset. »Näher können wir nicht ran, sonst hören sie uns! Es geht los!«
Die Soldaten sprangen gleichzeitig auf und ließen den Hubschrauber bedenklich schwanken, während sie die Türen öffneten und der kalte Wind hereinblies. Erin blinzelte nach draußen, während zwei der Männer Seile in die Dunkelheit warfen, sie an ihrem Gurtzeug einklinkten und sich in die Tiefe stürzten. Es schien nicht einmal eine Sekunde zu dauern, bis die Seile schlaff wurden und Fournier in seine Richtung wies. »Sie sind der Nächste!«
Erin schüttelte den Kopf. »Nein. Sie zuerst.«
»Ich bleibe hier, um die Luftsicherung zu koordinieren. Erin, Sie waren einverstanden. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.«
Jenna stand auf und zog ihn mit sich zu der offenen Tür, wo sie das Seil an seinem Gurtzeug einklinkte und das Gleiche bei sich tat. »Ganz locker, Erin! Es wird schon klappen.«
Jedenfalls glaubte er, dass sie das gesagt hatte. Angesichts des brüllenden Windes und des ohrenbetäubenden Rotorengeräusches hätte es genauso gut auch »Es sind nur sechzig Meter bis nach unten zwischen die zerklüfteten Felsen, aber mach dir keine Gedanken. Das Seil stammt vom dem Hersteller, der bei der Ausschreibung des Auftrags das niedrigste Gebot abgegeben hat« sein können.
Erin hatte keine Höhenangst im klassischen Sinn - Flugzeuge konnte er problemlos steuern. Aber es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, dabei auf die Flügel hinauszuklettern.
Jenna packte ihn an der Schulter und ging langsam mit ihm rückwärts, sodass ihn das gespannte Seil nach draußen in den mächtigen Abwind des Hubschraubers zog. Um ein Haar wäre er ausgerutscht, als Jenna auf die Kufen
des Hubschraubers kletterte. Sie packte ihn noch einmal, dieses Mal von hinten, und zog einmal kräftig an seinem Gurtzeug, was dazu führte, dass seine Füße den Halt verloren, und er mit den Schienbeinen auf den
Weitere Kostenlose Bücher