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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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ich...«
    Er brach ab, als der Deutsche seine Pistole aus dem Hosenbund zog und Teague den Schlüssel für das Vorhängeschloss an seinem Hals zuwarf.
    »Was willst du?«, fragte Teague, der auf den Schlüssel zu seinen Füßen starrte und sich fragte, was er bedeutete. Freiheit? Tod?
    »Ich will, dass du tust, was du geplant hast.«
    Teague steckte den Schlüssel ins Schloss und ließ die Kette zu Boden fallen, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
    »Ich werde dich nicht töten, Michael. Du hast Angst, und das verstehe ich. Mir geht es genauso. Und Jonas auch. Aber wir müssen unsere Angst überwinden. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns beherrscht. Hast du schon mal darüber nachgedacht?«
    Udo deutete mit der Pistole auf die Tür, und Teague ging langsam darauf zu, während er spürte, wie die Muskeln in seinen Beinen sich langsam entkrampften. Anscheinend hatte der Deutsche die Bakterien noch nicht freigesetzt, und das bedeutete, dass Teague ihn immer noch aufhalten konnte. Aber wie? Früher wäre er davon überzeugt gewesen, den unscheinbaren Biologen überwältigen zu können, doch inzwischen war ihm klar geworden, dass ihm das nicht gelingen würde. Jetzt wusste er, dass nicht Jonas der Starke gewesen war, sondern Udo.

    »Michael, du hast so hart gearbeitet und so viel Geld in diese Sache gesteckt. Was du gesagt hast, war richtig - ohne dich wäre nichts von alldem möglich gewesen.«
    Sie gingen um die Wand herum, die den großen Raum in zwei Bereiche teilte, und Teague blieb vor einem Laptop stehen, der auf einem ansonsten leeren Tisch stand. Unten links auf dem Bildschirm wurde ein Quadrat angezeigt, das das Gebäude darstellte, in dem sie jetzt waren. Von dem Quadrat ging eine Linie aus. Sie führte quer durch eine schmale grüne Fläche, die den Wald darstellte, und dann weiter bis in das schmutzige Braun des Ölsands.
    An ihrem Ende ging die Linie von Rot in Gelb über, was den Bereich der Pipeline darstellte, der noch nicht völlig mit den Bakterien verseucht war.
    »Wie lange noch?«
    »Ein paar Stunden. Das Wachstum ist exponentiell.«
    Als Teague einen Blick über die Schulter warf, stellte er fest, dass Udo ganz in der Nähe stand. Er hatte die Waffe sinken lassen und starrte fasziniert auf die fast unmerkliche Ausdehnung der roten Linie.
    »Hast du schon die letzte Testsequenz für die Sprengladungen ausgeführt?«, fragte Teague, der sich darauf konzentrierte, seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. Udo war ein Fanatiker, genau wie sein Bruder. Er konnte sich Teagues Sinneswandel offenbar nur schwer vorstellen und schien ihn sich als einen vorübergehenden Aussetzer zu erklären, obwohl es im Grunde genommen eine rationale Entscheidung gewesen war.
    »Nein, noch nicht«, erwiderte der Deutsche. »Ich dachte, die Ehre sollte ich dir überlassen.«

    Als Teague mit der Hand über die Tastatur des Computers fuhr, stellte er sich vor, wie er ihn auf den Boden warf. Doch das wäre zwecklos gewesen. Es war eine Funkverbindung, und zudem hatten sie Reservecomputer - darauf hatte er selbst bestanden.
    Teague gab ein paar Befehle ein, und gleich darauf erschienen sechzig blaue Punkte entlang der Pipeline. Einen Moment lang dachte er, dass etwas schiefgelaufen war, doch dann wurde ein Punkt nach dem anderen grün und schickte ein Bereitschaftssignal an den Computer.
    »Sämtliche Sprengladungen sind aktiviert«, sagte er.
    Udo trat hinter ihn und starrte auf den Bildschirm. »So viele Jahre Arbeit. So viele Opfer. Aber jetzt haben wir es endlich geschafft.«
    Teague packte den Laptop, wirbelte herum und schlug dem überraschten Deutschen den Computer gegen den Kopf. Udo sank zu Boden, und seine Waffe schlitterte quer durch den Raum, bis sie an der gegenüberliegenden Wand abprallte.
    Teague wollte sich auf die Pistole stürzen, doch Udo packte ihn am Hosenbein, was ihn dazu zwang, sich am Tisch festzuhalten, um nicht zu fallen. Er versuchte, sich zu befreien, was ihm auch überraschend schnell gelang - der Schlag gegen den Kopf hatte den Deutschen so geschwächt, dass er nur noch hilflos zusehen konnte, wie Teague durch den Raum ging und die Waffe aufhob.
    »Ich habe nicht vor, so zu sterben, Udo. Ich werde nicht so sterben wie die anderen.«
    Als er die Pistole in der Hand hielt und sich umdrehte, hatte Udo sich wieder aufgerappelt und stand leicht schwankend vor ihm.

    »Du bist genauso unwichtig wie ich, Michael. Wichtig ist nur, dass die Erde überlebt, die vielleicht einzigartig in

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