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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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violetter Fleck ausbreitete, der von den Injektionssonden ausging.
    Nach etwa zwanzig Sekunden hielt Asli die Simulation an. »Das funktioniert nicht. Die Bohrlöcher versiegen in der falschen Reihenfolge. Und vor drei Jahren gab es noch gar keine Injektionssonden im Gebiet dieser Bohrlöcher, daher ist dein Szenario unmöglich.«
    Erin steckte die Hände in die Taschen seiner Shorts. Das Problem war, dass Asli und alle anderen von einem natürlichen Bakterienbefall ausgingen und sich nicht vorstellen konnten, dass jemand mit Absicht Bakterien in das Wassersystem schleuste.
    »Erin?«, drängte Asli.
    »Ich denke nach.«
    Er stand auf und ging auf und ab. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, was er jedoch auf die Klimaanlage schob.
    Das war nicht Alaska. Das war Ghawar - das größte Ölfeld der Welt. Sein Blick ging zur Decke, aber er war nicht sicher, was er dort suchte. Geister? Ein Flüstern von Jenna, die ihm sagte, was zum Teufel eigentlich los war?
    Die Ereignisse in Alaska hätte er ignorieren können, doch das hier nicht. Wenn er recht hatte, konnte diese
Sache die gesamte Welt beeinflussen. Und was noch schlimmer war, es war gut möglich, dass es erst der Anfang war.
    Schließlich kehrte er zum Terminal zurück und beugte sich über Aslis Schulter. »Wir wissen, welche Bohrlöcher versiegt sind, und wann das war, wir kennen die Durchlässigkeit des Reservoirs und die Ausbreitungsrate der Bakterien. Jetzt gehen wir davon aus, dass innerhalb einer Woche etwa drei Liter Bakterien durch die Injektionssonden in das Bohrloch gelangt sind. Kannst du anhand dieser Parameter herausfinden, wann die Bakterien eingeschleust wurden?«
    Aslis Finger huschten einige Sekunden über die Tastatur. »Ja, das ginge, aber die Software, die wir installiert haben, schafft das nicht. Dazu müsste man was programmieren.«
    Erin klopfte ihm auf den Rücken. »Dann fang an.«
     
    »Ich habe mit zwei Variablen gearbeitet«, sagte Asli. Erin wurde wach und wäre um ein Haar von den beiden Stühlen gefallen, die er zu einem behelfsmäßigen Bett zusammengestellt hatte. »Das Datum und die Menge der eingeschleusten Bakterien - was du ja nicht genau zu wissen scheinst. Das hat eine unglaubliche Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten ergeben, weshalb der Computer auch so lange für die Berechnung gebraucht hat.«
    »Hast du was rausbekommen?«, fragte Erin, während er seinen kalten Kaffee vom Boden nahm und hinter den Geologen trat. Beamon hatte sich an die Wand gelehnt. Sein Gesichtsausdruck wirkte fast resigniert.
    »Ich habe hier eine fast vollständige Übereinstimmung.«
Asli tippte auf den Monitor. »Es waren zwei Liter Bakterien, vor dreizehn Monaten.«
    Erin runzelte die Stirn und sah zu, wie die Simulation auf dem Monitor die Bohrlöcher in der richtigen Reihenfolge und im richtigen Zeitfenster versiegen ließ. Aber dreizehn Monate konnte nicht stimmen. Das war, nachdem Jenna und die anderen gestorben waren. »Mo, ich glaube, du hast einen Fehler gemacht.«
    »Warum?«, hörte er Beamon sagen. »Ich verstehe nicht, was an dem Datum und der Menge falsch sein soll.«
    »Es ist nicht so leicht, das mit einfachen Begriffen zu erklären«, wand sich Erin. »Jedenfalls glaube ich nicht, dass die Bakterien sich so schnell ausbreiten konnten.«
    Erin spürte, wie sich Beamons Blick in seinen Rücken bohrte, doch er versuchte, ihn zu ignorieren. »Mo, könnte es auch früher gewesen sein? Vielleicht waren am Anfang ja weniger Bakterien vorhanden.«
    Asli schüttelte den Kopf. »Vielleicht einen Monat früher. Höchstens zwei. Aber eine dieser Injektionssonden ist noch keine fünfzehn Monate alt, und dadurch wird das Zeitfenster eingeschränkt.«
    Erin wurde blass.
    »Ist dir nicht gut?«, fragte Asli.
    »Entschuldigt mich bitte einen Moment.«
    Er konzentrierte sich darauf, so natürlich wie möglich an Beamon vorbeizugehen und eine Tür zu öffnen, die zur Toilette führte. Nachdem er die Tür hinter sich verriegelt hatte, ließ er sich langsam auf den Boden sinken.
    Die Leichen waren nie gefunden worden.
    Sie hatten einen Notruf abgesetzt und gemeldet, dass Wasser ins Schiff drang, doch das Meer war völlig ruhig
gewesen. Eine Stunde später hatte ein Flugzeug die Stelle überflogen, aber keine Spur von Teagues Schiff gefunden. Keine Trümmer, keine im Wasser treibenden Menschen, keine Ölflecken. Nichts.
    Erin zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. Teague und seine Leute hatten sich selbst als radikale Umweltschützer

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