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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Selbst wenn er recht hatte - war es ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man den Menschen die Leidenschaft und das Mystische nahm?
    Teagues Eindruck von dem Buch war natürlich extremer gewesen. Er hatte es als Angriff auf seine Person verstanden, und vermutlich hatte er damit sogar recht gehabt. Seine Reaktion war vorhersehbar und unglaublich dumm gewesen - er hatte sich darangemacht, Erin zu zerstören.
    Bald war jedem außer Teague klar gewesen, dass Erin in einer anderen intellektuellen Liga spielte als er und dass seine Angriffe Erins Theorien nur noch mehr Aufmerksamkeit verschafften. Nachdem das Buch in die Bestsellerlisten gekommen war, hatte Teague einen Plan entwickelt, aus dem mit Sicherheit ein langer, blutiger und letztendlich sinnloser Kampf geworden wäre.
    Doch dann hatte Jenna das Gleichgewicht der Kräfte geändert.
    Als die wissenschaftliche Gemeinde Erins Buch zögernd und widerstrebend verarbeitet hatte, hatte Jenna bereits zugestimmt, Teague bei der Sache im Naturschutzgebiet von Alaska zu helfen. Die eskalierende Fehde zwischen
den beiden Männern war der Vorwand gewesen, den sie gebraucht hatte, um Erin zu verlassen, ein Bruch, der hatte sein müssen, wenn sie auf dem Pfad weitergehen wollte, für den sie sich entschieden hatte.
    Und daher hatte sie sich auf Teagues Seite geschlagen und sowohl Erins Buch als auch seine Theorien angegriffen, damit er wütend wurde. Es war das Schmerzhafteste gewesen, was sie je getan hatte, doch sie wusste, dass ihr »Tod« leichter für Erin sein würde, wenn es ihr gelang, seine Liebe zu ihr in Hass zu verwandeln.
    Natürlich war alles schiefgegangen. Anstatt zurückzuschlagen, hatte Erin einfach nur stillgehalten und eigentlich gar nicht verstanden, was vor sich ging. Sie konnte sich sehr gut an den Tag erinnern, an dem sie ihn verlassen hatte. Nachdem sie ihre Sachen in den Kofferraum ihres Wagens gequetscht hatte, war sie weggefahren, und Erin war hinter ihr hergelaufen, weil er unbedingt hatte wissen wollen, warum sie das alles tat. Sie hatte zwei Tage lang fast ununterbrochen geweint. Was wohl genug für ein ganzes Leben gewesen war, denn seit damals hatte sie nie wieder auch nur eine Träne vergossen.
    Doch jetzt stellte sich heraus, dass das alles nicht genug gewesen war. Jetzt war sie von den Toten auferstanden, um dem Mann, der nie ein schlechtes Wort über sie gesagt hatte, noch mehr Kummer zu machen. Wie würde sie es wohl dieses Mal tun? Sie könnte sich der Polizei stellen, dann würde er aus dem Fernsehen erfahren, dass sie noch am Leben war, wenn er sie, in Ketten über einen Gefängnisflur schlurfend, in den Nachrichten sah. Sie konnte natürlich auch untertauchen und Erin seinem Schicksal überlassen. Jenna war sicher, dass Teague Zeitungen las,
und er würde alles andere als erfreut sein, wenn er erfuhr, dass Erin die Ermittlungen der Behörden unterstützte. Würde er Jonas losschicken? Würde er einen Weg finden, um den Verdacht auf Erin zu lenken?
    Und würde sie letzten Endes dafür verantwortlich sein, wenn das Leben des einzigen Mannes, den sie je geliebt hatte, nicht nur einmal, sondern gleich zweimal zerstört wurde?

13
     
     
    Es hätte schlimmer sein können, sagte sich Erin Neal. Wenigstens musste er nicht mitten im Oval Office stehen.
    Weder er noch Beamon waren aufgefordert worden, sich zu setzen, daher stellten sie sich an eine Wand und sahen zu, wie sich der Konferenztisch mit Männern in Anzügen und Militäruniformen füllte. Nervös trat Erin von einem Fuß auf den anderen, als die Männer sich zueinander beugten, leise miteinander sprachen und von Zeit zu Zeit in seine Richtung blickten.
    Er war noch nie im Weißen Haus gewesen, und in diesem Moment wäre er liebend gern woanders gewesen. Auf dem langen, schlaflosen Flug von Saudi-Arabien hatte er versucht, sich mit Arbeit zu beschäftigen, dann aber die meiste Zeit an Jenna gedacht.
    Jack Reynolds betrat den Raum und war der Erste, der Augenkontakt mit Erin herstellte. Er kam über den weichen Teppich auf ihn zu und packte seine schweißnasse Hand. Sein Lächeln war höflich, doch sein forschender Blick und der Ton in seiner Stimme straften es Lügen. »Ich hoffe doch sehr, dass Sie gute Nachrichten für uns haben.«
    Reynolds wollte sich umdrehen und gehen, doch Erin
hielt seine Hand fest. »Danke, das hat mir wirklich sehr geholfen.« Und in Gedanken fügte er hinzu: Du Scheißkerl.
    Während der Energieminister zu seinem Platz ging, beugte sich Beamon vor und

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