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Glück muß man haben

Glück muß man haben

Titel: Glück muß man haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wohnte, aber die Regel war das bisher nicht gewesen.
    Von irgendwoher kamen die Klänge des Pilgerchores aus ›Tannhäuser‹, die den Besitzer eines Radios dazu verführt hatten, sein Gerät auf Überlautstärke zu drehen.
    »Schöne Musik«, meinte Wilhelm.
    »Schenken Sie uns ein«, sagte die Zimmerwirtin, »und setzen Sie sich doch auch.«
    Wilhelm füllte die Gläser und wollte einen Stuhl unter dem Tisch hervorziehen.
    »Nein«, hielt ihn die Wirtin davon ab. »Hierher.« Dabei klopfte sie mit der Hand neben sich auf die Couch.
    Um die Situation zu entschärfen, kam Wilhelm, als er noch gar nicht richtig saß, auf den Anwalt zurück, indem er sagte: »Der mir können erklären, was sein das ›überschrittene Notwehr‹, Frau Krupinsky.«
    »Denken Sie doch mal an was anderes«, forderte sie ihn auf. »Zum Beispiel daran, wie ich heiße. Wissen Sie das überhaupt?«
    »Natürlich.«
    »Wie denn?«
    »Krupinsky.«
    »Nicht das«, sagte sie ein bißchen schroff, weil sie sich über seine Begriffsstutzigkeit ärgerte. »Mit dem Vornamen?«
    »Nein, nicht wissen«, erwiderte Wilhelm, der sich Rettung von einer Lüge versprach. »Haben keine Ahnung.«
    »Wanda«, sagte sie.
    Wilhelm hatte den Namen schon x-mal auf irgendwelchen Briefumschlägen oder Postkarten, die herumlagen, gelesen.
    »Schön«, sagte er.
    »Das habe ich mir gedacht, daß er Ihnen gefällt, Wilhelm«, nickte sie. »Meine Vorfahren kamen aus der Gegend von Lemberg, wissen Sie. Das ist heute auch russisch.«
    »Ja, Frau Krupinsky.«
    Sie blickte ihn an, teils mit Wärme, teils vorwurfsvoll.
    »Wilhelm«, sagte sie, »wozu, glauben Sie, habe ich Ihnen meinen Vornamen verraten?«
    Er zögerte.
    »Und wozu«, fuhr sie fort, »glauben Sie, sage ich schon dauernd ›Wilhelm‹ zu Ihnen und nicht mehr ›Herr Thürnagel‹?«
    »Wozu, Frau Krupinsky?«
    »Damit auch Sie nicht mehr ›Frau Krupinsky‹ zu mir sagen. Ich kann das nicht mehr hören.«
    »Wenn können Sie nicht mehr hören das, dann sagen ich ›Wanda‹.«
    Wilhelm schien also mehr und mehr zu resignieren. Hatte er sich in sein Schicksal schon ergeben?
    »Ich habe Durst«, sagte Wanda.
    Wilhelm angelte nach der Likörflasche.
    »Nicht darauf«, sagte Wanda, das Tempo verschärfend.
    »Nicht?« fragte Wilhelm, möglichst dumm glotzend. »Sollen ich holen von Bahnhofsrestauration Wein oder Bier?«
    »Nein, du Idiot!« Das sollte liebevoll klingen, wurde aber in einem Ton gesagt, der Wandas echte Überzeugung zum Ausdruck brachte.
    »Oder sollen ich machen in Küche Tee?«
    Damit setzte Wilhelm sozusagen dem Faß die Krone auf. Wanda Krupinsky erkannte, daß hier mit Worten allein ihr Ziel nicht zu erreichen war. Die Worte mußten von Taten begleitet sein. Deshalb nahm sie nun Wilhelms Hand, legte sie sich auf ihre linke Brust, drückte sie fest dagegen und sagte dabei: »Fühlst du, wie mein Herz schlägt?«
    Ein kleines Gerangel entstand. Wilhelm versuchte, wieder Herr über seine Hand zu werden, doch Wanda setzte seinem Bemühen Widerstand entgegen, so daß Wilhelms Hand schließlich stillhielt und ruhig dort liegenblieb, wo Wanda sie angebracht hatte. Wanda trug ein dünnes Kleid und anscheinend auch einen dünnen BH, denn Wilhelm bekam Dinge zu spüren, die ihn nicht kalt ließen. Wandas Brustwarze hatte sich hart und steil aufgerichtet. Dieselbe Funktion eines Körperteils – freilich nicht seiner Brustwarzen – hatte dadurch auch Wilhelm zu verzeichnen, ob er wollte oder nicht. Wenn das bei einem Mann passiert, kann man es sehen, falls die Betrachterin weiß, wohin sie zu gucken hat und sich auch nicht gehemmt fühlt, ihrem Blick freien Lauf zu lassen. Daß dies bei Wanda Krupinsky, einer einundvierzigjährigen Witwe, die im vollen Saft stand, der Fall war, konnte nicht überraschen. Ihre Augen saugten sich an Wilhelms Hosenschlitz fest, als dieser jene berühmte Wölbung gewann, die der Nachweis war, daß sich in einer solchen Hose das Leben, wie eine Witwe vom Schlage Wandas empfinden mochte, in seiner schönsten Form regte.
    Mit einer Hand hielt Wanda immer noch Wilhelms Rechte auf ihrer Brust fest; die andere hatte sie aber frei, und sie benutzte diese nun dazu, Wilhelms Penis durch den Stoff seiner Jeans hindurch sanft zu streicheln. Ihr Atem nahm dabei eine stoßweise Gangart an. Ihre Stimme klang belegt, als sie sagte: »Weißt du jetzt, wonach ich Durst habe?«
    Da die Frage nicht mehr gut zu verneinen war, erwiderte Wilhelm: »Ja.«
    Das, was im Gange war, nennt sich

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