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Glück muß man haben

Glück muß man haben

Titel: Glück muß man haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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bekanntlich ›Vorspiel‹. Hier war es allerdings ein sehr eigenartiges insofern, als ihm die Küsse fehlten. Und das hatte seinen Grund.
    Die Initiative wurde hier ganz und gar von Wanda entwickelt, und für Wanda waren Küsse schon in ihrer Ehe mit Hennes gänzlich abgeschafft gewesen. Warum wohl? Nun, ganz einfach, weil beide unter Mundgeruch gelitten hatten, weshalb in ihrem Liebesleben Küsse keinen Platz mehr gehabt hatten. Dieselben waren sowohl von Wanda als auch von Hennes aus dem Repertoire gestrichen worden, und Wanda war daran noch acht Jahre später gewöhnt.
    Wilhelm kam sich sehr schlecht vor. Erstens war für ihn bei dem, was hier geschah, Wanda eine viel zu alte Frau, eine ›Oma‹; mit Omas sollte ein junger Mann nicht schlafen, weil das unnatürlich war, unappetitlich. Und zweitens empfand er das Ganze als einen Akt der Untreue gegenüber Marianne, die er liebte, wenngleich sich daraus noch gar nichts ergeben hatte, das ihn irgendwie dazu verpflichtet hätte, dem Mädchen die Treue zu halten. Trotzdem kam er sich, wie gesagt, sehr schlecht vor, doch, was half's, sein Geist erwies sich als schwach, schwächer als sein Fleisch. Er hatte seit Monaten keine Frau mehr gehabt – und nun das hier, dieses Angebot!
    »Komm«, sagte Wanda und führte ihn in ihr Schlafzimmer. Sie hatte ihm die Hose geöffnet und setzte ihr Streicheln – wenn auch nicht mehr so sanft wie vorher – fort, ohne daß noch der hemmende Stoff eines Kleidungsstückes die Wirkung dieser Tätigkeit herabgemindert hätte. Auch als Wanda nun Wilhelm über den Korridor zum Schlafzimmer führte, geschah dies in der Form, daß sie ihren Griff dabei nicht löste und Wilhelm hinter sich herzog.
    Das Ehebett war nach dem Tod von Hennes nicht abgebrochen worden, denn Wanda hatte nie die Hoffnung aufgegeben, daß, wie dem Regen der Sonnenschein, der Trauer auch wieder die Freude folgen würde. Wilhelm wurde also von räumlichen Verhältnissen empfangen, die als die natürlichen für das Heranstehende gelten durften.
    Als Wanda unverzüglich begann, ihn nackt auszuziehen – das sei ihr ein besonderer Genuß, sagte sie –, wurde dabei sein Verlangen so stark, daß es für ihn auch dann kein Zurück mehr gegeben hätte, wenn Wanda noch zehn Jahre älter gewesen wäre. Seine Hüllen fielen bei Licht, Wanda wünschte dies. Dann allerdings, als sie selbst an der Reihe war, von ihm entkleidet zu werden, wollte sich plötzlich ihr Standpunkt ändern, und zwar, als sie nur noch BH und Höschen anhatte. Unter Beachtung der richtigen Reihenfolge galt Wilhelms Griff zuerst dem BH, doch Wanda widersetzte sich. Sie erhaschte Wilhelms Hand und führte sie an ihr Höschen. Wilhelm war überrascht, konnte aber sein Erstaunen rasch überwinden. Na gut, dachte er, wenn die hier im Westen eine andere Reihenfolge haben, bitte, warum nicht? Logischer erscheint mir allerdings das, was ich bisher kannte.
    Wanda hatte noch eine recht gute Figur, obwohl sie nur schwerlich an einem Kuchenstück, auf das ihr Auge fiel, vorübergehen konnte. Sie liebte Süßigkeiten und stopfte sich manchmal damit regelrecht voll, gehörte aber zu jenen glücklichen Naturen, die sich das erlauben können, weil sie sogenannte schlechte Nahrungsverwerter sind.
    Wilhelm streifte ihr das Höschen ab, wobei seine Erektion eine weitere Steigerung erfuhr, soweit das überhaupt noch möglich war. Wanda atmete schwer und starrte wie gebannt auf diesen Penis, von dem sie nicht einmal hätte sagen können, daß er Erinnerungen in ihr weckte. Nein, es waren ganz neue Eindrücke, die sie gewann. Sie staunte und staunte.
    »Bist du stark!« stieß sie hervor.
    Wilhelm griff wieder nach der Schließe ihren BH's aber sie entwand sich ihm.
    »Nein!« sagte sie.
    »Warum?«
    »Mach erst das Licht aus.«
    »Lieber lassen hell.«
    »Gern – aber dann bleibt der BH dran.«
    Wilhelm begriff endlich das Problem einer Einundvierzigjährigen und entschied sich für Dunkelheit. Immer noch war kein einziger Kuß getauscht worden, und das geschah auch nicht, als Wanda ihre Beine anhob, sie weit auseinandernahm und »Komm!« sagte. »Komm endlich!«
    Er drang in sie ein mit einer Gewalt, die sie zurückzucken ließ. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie fürchtete einesteils den Schmerz, der damit unweigerlich für sie verbunden sein mußte, anderenteils riß es sie hin und sie zögerte nicht, am Rhythmus seiner Bewegungen, die sofort einsetzten, teilzunehmen. Dabei stöhnte sie.
    »Ich dir wehtun?« fragte

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