Glueck (TaschenGuide)
Erste-Hilfe-Maßnahme und keine Dauerlösung. Nachdem Sie sich im ersten Kapitel Gedanken darüber gemacht haben, was Sie glücklich macht, nehmen Sie sich jetzt einen Augenblick Zeit, um darüber nachzudenken, was Sie unglücklich macht.
Übung
Eine Möglichkeit besteht darin, die negativen Gedanken ins Bewusstsein zu holen, zu objektivieren und dann zu relativieren. Am besten funktioniert das, wenn Sie eine Liste zu einem Lebensthema anlegen, das Sie gerade beschäftigt. Schreiben Sie auf, was Sie daran als positiv und was Sie als negativ empfinden.
Positiv
Negativ
Sie werden sehen: Schon das Niederschreiben der Gedanken hilft Ihnen dabei, sich von ihnen zu distanzieren. Denn was auf dem Papier steht, ist viel fassbarer und leichter nachprüfbar als die ungeordneten Gedanken im Kopf. Oft wird dabei auf wunderbare Weise die Positiv-Liste länger als die Negativ-Liste, sodass Sie womöglich zu der Einsicht gelangen, dass es besser um Sie steht, wie Sie die ganze Zeit dachten. Es kommt eben immer darauf an, die Dinge in eine gesunde Relation zu setzen und den Blick für das Positive im Leben zu schärfen.
Wichtig
Wir können unser Gehirn positiv umprogrammieren und düstere Glaubenssätze durch eine Einstellungsänderung variieren. Je konsequenter wir diese Strategie verfolgen, desto glücklicher können wir werden.
Polen Sie sich positiv
Wenn Sie sich also das nächste Mal bei destruktiven Denkmustern ertappen, halten Sie inne und stoppen Sie die dunklen Gedanken. Gewöhnen Sie sich an, negative Begriffe und Gefühle sofort, wenn sie auftauchen, in positive ummünzen. Dann hören sich die erwähnten Sätze nämlich mit einem Mal so an:
„Ich habe ein Recht darauf, glücklich zu sein.“
„Das ist doch alles kein Hexenwerk.“
„Jeder ist seines Glückes Schmied.“
„Wenn ich glücklich bin, kann ich auch andere daran teilhaben lassen.“
„Jetzt ist die Reihe an mir. Ich bin bereit für meine Glückssträhne.“
„Glück ist das, was ich daraus mache, und es hält so lange an, wie ich etwas dafür tue.“
Diese geistige Umpolung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Sie die Kontrolle über Ihre Gedanken zurückgewinnen.
Vom Glück mit anderen
Jeder von uns hat Verbindungen mit anderen Menschen, beruflich wie privat, die bei dem einen engmaschiger, bei dem anderen lockerer sind. Diese Beziehungen schenken uns Glück, geben uns Rückhalt und sind uns eine ständige Bereicherung. Was können wir tun, damit dies so bleibt?
Die Gemeinschaft – wie sie uns fordert und fördert
Auf den griechischen Philosophen Aristoteles geht das Diktum zurück, der Mensch sei ein zoon politikon , ein geselliges Wesen, dessen natürliche Veranlagung es stets die Gemeinschaft mit anderen suchen lässt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Von Geburt an erleben wir Gemeinschaft als schützende, fördernde und fordernde Umwelt, die uns ein Gefühl der Sicherheit vermittelt und mit deren Hilfe wir uns weiter entwickeln: Ein Baby braucht die Nestwärme und die Anleitung durch die Familie, und auch im späteren Leben benötigt der Mensch andere, um sich zu entwickeln – selbst wenn es dann im Berufsleben häufig alles andere als liebevoll zugeht. Viele unserer Ziele können wir nur in der Gemeinschaft erreichen. Davon zeugt auch die große Bedeutung der Teamarbeit und natürlich der Teamfähigkeit im Berufsleben.
Deshalb ist es notwendig, vielfältige Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, nicht nur zum Lebenspartner. Wir schätzen den Plausch mit den Kollegen, gesellige Abende unter Freunden, den Smalltalk mit dem Verkäufer oder die Umarmung eines Angehörigen gleichermaßen. All dies sind wichtige Voraussetzungen für seelische und körperliche Gesundheit.
Freunde fürs Leben
Wir sind also nicht zur Einsamkeit geboren. Dagegen erleichtern und verlängern Freunde das Leben und steigern das subjektiv erlebte Glück. Laut einer Studie der Universität Bielefeld sind sie sogar die „bessere Familie“: Freiwillige gegenseitige Unterstützung erhöht demnach die Lebenserwartung nachhaltiger als der enge Kontakt zu Verwandten. Wer im Alter viele Freunde hat, könnte so seine durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu 22 Prozent steigern. Investitionen in menschliche Beziehungen sorgen also für ein Plus auf dem Lebenszeitkonto. Den Ausschlag hierfür gibt die freie Wahl der Freunde: Wir suchen sie uns – im Gegensatz zur Familie –
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