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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wegwerfen. Wenn Boote doch nur Dachböden hätten! Ich glaube nicht, dass wir auch nur ein einziges Boot mit einem Dachboden gesehen haben, obwohl sie mit allem anderen durchaus ausgestattet waren.«
    Jo musste trotz allem lächeln. »Ich werde Michael eine E-Mail schicken und ihn fragen. Wirklich«, fuhr sie weniger erheitert fort, »ich hasse es, undankbar zu klingen, doch wenn Michael mir ein Cottage auf dem Land vermietet hätte, hätte er mich auch nicht bitten können, mit meiner Behausung umzuziehen.«
    »Nein, aber er hätte dich bitten können, dich um die Trockenfäule oder etwas Derartiges zu kümmern. Das wäre viel schlimmer gewesen.«
    »Stimmt.« Jo überlegte, ob sie Dora ihre Ängste anvertrauen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. »Aber diese Fahrt nach Holland macht uns beiden viel Arbeit.«
    »Es wird so viel Spaß machen!«, beharrte Dora, die versuchte, genug Begeisterung für sie beide heraufzubeschwören. »Tom war ganz aus dem Häuschen, als ich ihn gestern Abend deswegen angerufen habe. Er kommt später rüber, um festzustellen, wie unsere Pläne sich entwickeln.«
    »Wahrscheinlich will er sich eher davon überzeugen, dass ich nicht gekniffen habe«, erwiderte Jo. »Aber wenn er hier ist, kann er uns dabei helfen, die Sachen wegzuräumen. Seine Belohnung ist ein Mittagessen.«
    »Ich werde ihn anrufen. Warum schickst du Michael keine Mail und fragst ihn, ob wir seinen Müll wegwerfen dürfen?«
    Jo betrachtete ihre junge Freundin mit schief gelegtem Kopf. »Ich erinnere mich gar nicht daran, dass du als Kind so herrisch warst, Dora.«
    »Ich bin seither viel älter geworden«, sagte Dora, »und ich habe eine Menge von Karen gelernt.« Sie runzelte die Stirn. »Ich denke, der wirkliche Grund ist, dass ich meiner Mutter erlaubt habe, alle Hochzeitsvorbereitungen zu treffen und niemals gegen irgendetwas protestiert habe. Sie hat das Kleid und die Blumen ausgesucht, sie hat entschieden, welche Art von Feier es werden sollte, einfach alles. Ich dachte, das sei ihr Tag, und John und ich hätten noch den Rest unseres Lebens für uns. Dann wurde mir klar, dass ich den Rest meines Lebens nicht mit John verbringen wollte und dass ich die Zügel in die Hand nehmen musste.« Sie grinste. »Was der Grund war, warum ich weggelaufen und zu dir gezogen bin. Zu einer Ersatzmutter, die ein Sonntagsmittagessen kocht!«
    Jo lachte. »Nur dass wir anscheinend einen kleinen Rollentausch veranstaltet haben«, wandte sie ein. »Geh und ruf Tom an. Ich werde versuchen, Michael eine Mail zu schicken.«
    Dora ging auf das Deck, wo der Empfang besser war. Sie überlegte, was für ein guter Freund Tom war. Sie hatte nicht nur viel Spaß mit ihm, er unterstützte sie auch in vielen Dingen, ein wenig wie ein älterer Bruder. Natürlich wollte sie nichts anderes von ihm – das würde die Dinge viel zu sehr komplizieren.
    Da Jo jedwede Hilfe beim Kartoffelschälen abgelehnt hatte, beschloss Dora, ihre Kabine aufzuräumen, der sie nicht mehr viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte, seit sie ihren Job angetreten hatte. Sie verstaute die Dinge, die sie am vergangenen Tag gekauft hatte, und überlegte, was wohl zwischen ihr und Tom geschehen würde, wenn einer von ihnen sich eine echte Beziehung wünschte. Er war ein normaler, gesunder Mann, und er würde früher oder später nach einer Freundin Ausschau halten. Dann würde er Dora nicht mehr ständig um sich haben wollen.
    Ein Beutel mit Wollsocken, die sie das letzte Mal in der Schule getragen hatte, wanderte in den Papierkorb. Ihre Mutter hatte sie ihr aufgedrängt, in der festen Überzeugung, dass es auf Booten selbst im Sommer eiskalt war. Sie musste wachsam sein. Wenn sie auch nur den kleinsten Fingerzeig von Tom auffing, dass er ein Auge auf eine andere Frau geworfen hatte, musste sie ihre Zustimmung zum Ausdruck bringen – sie wollte ihr Singlesein noch eine Weile auskosten.
    Jo kam an die Tür. »Michael war glücklicherweise online, und er meint, wir könnten wegwerfen, was wir wollten, solange Marcus es nicht für nützlich hält.«
    »Um Himmels willen! Wie sollen wir Marcus’ Gedanken erraten? Ich wünschte, ich hätte ihn kennengelernt«, fügte sie hinzu. »Es würde die Dinge viel einfacher machen.«
    Jo lachte. »Ich schätze, wir werden selbst entscheiden können, was wir behalten müssen. Michael meint, wir könnten alles, bei dem wir uns nicht sicher seien, ins Vorpiek stecken.
    »Was ist das?«, fragte Dora entsetzt.
    »Das ist ein kleiner Stauraum

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