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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sehr nett zu ihr war, denn er interessierte sich für das, was sie bewegte. Aber sie hatte auch nicht vergessen, dass er es gewohnt war, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Außerdem war er ein wenig arrogant und hatte eine viel jüngere Freundin. Doch es gab noch einen weiteren Grund: Sie konnte Männern im Augenblick einfach nicht vertrauen. Wenn Philip sie nach fast dreißigjähriger Ehe verlassen konnte, konnte ein Mann wie Marcus sich unmöglich für sie als Frau interessieren. Also, was führte er im Schilde?
    »Marcus, wir kennen einander vielleicht nicht sehr gut, und es mag eine lange Zeit vergangen sein, seit wir uns das erste Mal begegnet sind, doch dein Mangel an politischer Korrektheit ist keine Überraschung für mich. Aber ich trinke eine Tasse Tee. Möchtest du etwas Kuchen?«
    »Hm. Ja, bitte.«
    Gab sie ihm also Kuchen, weil er ein Mann war, den sie beeindrucken wollte, oder weil sie ihn als Jungen betrachtete, den sie verwöhnen wollte? Ach, egal!, sagte sie sich dann. Sie hatte in letzter Zeit zu viele Schocks erlitten, das alles hatte wohl ihr Gehirn durcheinandergebracht.
    Jo goss zwei Becher Tee auf und holte dann den Kuchen hervor, den sie nach einem Rezept gebacken hatte, das sie sich aus dem Internet ausgedruckt hatte. Mit Tee und Kuchen trat sie an den Tisch. Konnte sie Marcus auf den Kopf zu fragen, warum er das Rettungsfloß nicht einfach abgeworfen hatte?
    »Also, gab es irgendeinen anderen Grund für deinen Besuch? Abgesehen von dem Rettungsfloß, meine ich.«
    Er schien ihre Direktheit amüsant zu finden und war gleichermaßen direkt. »Ich bin – mit dem Rettungsfloß – hergekommen, um zu sehen, wie du vorankommst, und um eine Tasse Tee von dir zu schnorren. Außerdem dachte ich, du würdest vielleicht Kuchen dahaben.«
    Auch sie fand seine Direktheit witzig, und sie lachte. »Aber Marcus, es bedeutet, dass wir höfliche Konversation machen müssen, während du den Tee trinkst und den Kuchen isst.«
    Er zog mit gespieltem Entsetzen die Augenbrauen hoch. »Daran habe ich überhaupt nicht gedacht.«
    »Keine Bange. Ich verstehe mich gut darauf, unstrittige Gesprächsthemen anzuschlagen. Erzähl mir von Ed«, fügte sie hinzu und führte ihm so ihre soeben geschilderte Fähigkeit praktisch vor.
    Das überraschte ihn. »Ed? Was soll mit ihm sein?«
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Hm, du weißt ja, ich fahre mit ihm auf See. Ich sollte wissen, was er für ein Mensch ist.«
    Marcus spürte anscheinend, dass Jo zwar oberflächlich locker mit den gesellschaftlichen Konventionen zu spielen vermochte, innerlich aber vollkommen beunruhigt war und sich unbehaglich fühlte. »Joanna, was ist los?«
    »Nichts ist los. Mir geht es gut!«
    »Nein, das ist nicht wahr. Du wirkst wieder ängstlich. Ich frage mich, warum?«
    Jo holte tief Luft. Sie glaubte, den Grund zu kennen, doch keine zehn Pferde hätten ihr diese Information entlocken können. Es ärgerte sie, dass ihr Gehirn und ihr Körper so miserabel zusammenarbeiteten. Ihr Gehirn vertraute Männern nicht, erst recht nicht Männern wie Marcus, daher sollte ihr Körper verflixt noch mal so anständig sein und sie ebenfalls zurückweisen!
    »Also – was isst Ed gern?« Marcus sollte bloß nicht wieder anfangen, sie zu therapieren!
    Er schüttelte leicht den Kopf; anscheinend gab er seine Versuche, Jo ein wenig von ihrer Last abzunehmen, auf. »Er wird alles essen und überall schlafen, und er wird sich um den Abwasch kümmern, wenn er an der Reihe ist. Er ist sehr stubenrein. Ich kenne ihn schon lange.«
    »Er klingt aus verschiedenen Gründen gut. Wir sollten ihn definitiv auf die Reise mitnehmen.«
    Marcus lächelte. »Außerdem hat er jahrelange Erfahrung im Umgang mit Schiffen, auch als Rudergänger. Was ist mit Tom, da wir einander nun schon einmal über unsere bevorzugten Schiffsgenossen befragen?«
    »Du kennst Tom, und du hast ihm bereits gesagt, er dürfe mitkommen. Du kannst jetzt deine Meinung nicht mehr ändern.«
    Er betrachtete sie einige Sekunden lang, bevor er antwortete. »Du kämpfst für die Menschen, die du gern hast, nicht wahr?«
    »Natürlich! Du etwa nicht?«
    »Ich habe nicht oft jemanden gern. Es ist schwer zu sagen.«
    Plötzlich fiel ihre Anspannung von ihr ab. Sie tätschelte ihm entschieden das Handgelenk. »Oh, nimm noch ein Stück Kuchen, du elender alter Menschenhasser.«
    Er lachte und hob die Hand, als wollte er sie auf Jos legen, aber kurz bevor Jo in Panik geraten konnte, hörten sie Tom und

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