Glücklich gestrandet
das heutzutage«, antwortete Tom, der Cliffs ziemlich verwirrten Blick nicht bemerkte. Sobald er einmal mit dem Thema »Boote« begonnen hatte, konnte man ihn nicht mehr aufhalten. »Unsere Werft wollte den Service anbieten, aber da sie sich in einem Wohnbereich befindet, haben wir keine Genehmigung dazu bekommen. Wegen der damit verbundenen Lärmbelästigung«, setzte er erläuternd hinzu.
Sukie fing Doras Blick auf. »Komm doch kurz mit hinein und sieh dir mein neues Kleid an. Ich habe es für Hannahs Hochzeit gekauft.« Sie wandte sich ab und bemühte sich offensichtlich, nicht tadelnd dreinzublicken. »Ich könnte es nicht ertragen, das Kleid anzuziehen, das ich für deine Hochzeit gekauft habe.«
»In Ordnung, Mum, sehen wir es uns an. Aber ich hoffe, du hast nichts gekauft, das zu altbacken für dich wirkt. Viele dieser Outfits für Brautmütter machen furchtbar alt … tut mir leid! Ich meinte das nicht ganz so, wie es geklungen hat.«
Zu ihrer Überraschung und Erleichterung brachte ihre Mutter ein Lachen zu Stande. »Es ist die Mutter der Braut, die altert, Schätzchen, das hat nichts mit den Kleidern zu tun.«
Dora zog ihre Mutter auf ihre Füße und küsste sie. »Lass uns hineingehen und es uns ansehen.«
Oben im Schlafzimmer ihrer Mutter legte Dora die Arme um Sukie. »Mum, ich habe es versucht, doch es ist mir nie richtig gelungen, mich für all den schrecklichen Ärger zu entschuldigen, den ich dir bereitet habe. Ich denke wirklich, es war richtig von mir, John nicht zu heiraten, aber ich hätte das ein wenig früher herausfinden sollen.«
Sukie tätschelte Doras Arm. »Es ist in Ordnung. Nachdem ich die Aufregung überwunden hatte, ist mir klar geworden, dass eine Trennung kurz vor der Hochzeit besser ist als kurz danach. John hat jetzt eine sehr nette neue Freundin. Wir haben sie kennengelernt, als wir auf einen Drink dort waren.«
»Das ist schön.« Dora schlenderte zum Ankleidetisch hinüber, griff nach einigen Fläschchen, las die Etiketten und schnupperte daran. Obwohl sie sich für John freute, fand sie es doch ziemlich jämmerlich von ihm, dass er sich sofort einen Ersatz für sie gesucht hatte.
»Also, du und Tom …«
»Nein. Ich habe es schon gesagt. Er ist ein wunderbarer Freund, aber sonst ist nichts zwischen uns.«
»Meinst du nicht, es könnte sich etwas – entwickeln?«
Dora seufzte. »John sieht das offensichtlich anders als ich, doch ich finde, es ist noch ein wenig zu früh, um sich in eine neue Beziehung zu stürzen. Und jetzt zeig mir dieses Outfit.«
Sukie ging durch den Raum und öffnete den Kleiderschrank. »Du hast absolut recht. Männer sind so jämmerlich, wenn sie allein sein müssen, nicht wahr? Selbst recht nette Männer, die ihre Frauen wirklich geliebt haben, finden ziemlich schnell Ersatz, wenn sie Witwer werden. Jo ist immer noch allein, nicht wahr?«
»Abgesehen von mir, ja. Also, was hast du dir gekauft? Oh! Fabelhaft! Ich wette, das war teuer«, entfuhr es Dora, als ihre Mutter vorsichtig ein Gewand aus pfirsichfarbenem und hellgrauem Seidenchiffon, Haremshosen und dazu einen langen Mantel auf das Bett legte. »Viel hübscher als das, was du dir für meine Hochzeit gekauft hast!«
»Vielleicht werde ich es mir aufheben, bis du dich entscheidest zu heiraten.« Sie tauschten einen Blick im Spiegel der Kleiderschranktür.
Dora beschloss, das Risiko einzugehen, ihre Mutter aufzuziehen. »Das würde ich nicht riskieren. Bis dahin hast du bestimmt zugenommen. Und du würdest nicht wollen, dass die Leute denken, du seiest ein als Lamm verkleidetes Schaf.«
»Frechheit! Aber es gefällt dir? Ich dachte, ich trage den Hut, den ich mir für deine Hochzeit angeschafft habe. Er war so teuer.«
»Setz ihn auf, ich möchte sehen, wie er dir steht.«
»Ich finde es wichtig, gut auszusehen, um meines Stolzes willen«, meinte Sukie, während sie ihr Haar unter den Hut schob.
»Aber Mami« – ohne es zu bemerken, verfiel Dora in die Anrede, die sie als Kind für ihre Mutter benutzt hatte – »niemand denkt, dass das Ganze etwas mit dir zu tun hat. Sie geben alle mir die Schuld.«
»Ich weiß, doch es ist nicht sehr schön, wenn die Leute von einem annehmen, die eigene Tochter sei eine dumme Frau, die sich nicht entscheiden kann.«
Dora schluckte. Über diesen Aspekt des Ganzen hatte sie noch nicht nachgedacht. »Hm, wie dem auch sei, das ist alles absolut super. Deine Freundinnen werden dich beneiden, und der Trauzeuge wird mit dir durchbrennen.«
Ihre
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