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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Roger eröffnen? Nein, es war ein Ferngespräch und lohnte den Aufruhr nicht, den diese Nachricht bewirken würde. »Es ist schon in Ordnung, Mum. Wenn die Zeit kommt, das Haus auszuräumen, werde ich vernünftig sein. Aber Kitty ist gerade erst gestorben. Ich werde die Firma später hinzuziehen.« Obwohl Roger Container erwähnt hatte, würde er wahrscheinlich darauf bestehen, nach Möglichkeit alles zu verkaufen, bis hin zum letzten Marmeladenglas und allerletzten Plastikblumentopf.
    »Es hat keinen Sinn, sentimental zu sein und dich mit Kittys Sachen zu belasten. Was zählt, sind die Menschen.«
    »Ich weiß, dass du Recht hast. Und ich werde vernünftig sein. Aber nicht gerade jetzt.«
    »Oh, Liebling, wie taktlos von mir. Jetzt setz dich irgendwo hin und wein dich ordentlich aus, und ich rufe dich heute Abend an, um dir durchzugeben, welche Flüge wir gebucht haben und so weiter.«
    Perdita weinte sich nicht »ordentlich« aus, sie flitzte hinüber zu ihren Folientunneln und arbeitete etwas. Dann stellte sie die Lieferungen zusammen, und als William ankam, erzählte sie, dass Kitty gestorben war.
    »Es ist natürlich traurig, aber noch trauriger wäre es gewesen, wenn sie noch sehr lange hätte leiden müssen. Ihre Lebensqualität wurde mit jedem Tag schlechter. Im Grunde ist es eine Erleichterung.«
    William nickte. Seine Erleichterung galt der Tatsache, dass Perdita nicht schluchzte und er sich nicht verpflichtet fühlen musste, sie zu trösten. Er hatte Perdita sehr gern, und es wäre ihm nicht direkt schwer gefallen, die Arme um sie zu legen, aber er war zu jung, um mit einer weinenden Frau fertig zu werden, mit der er nicht ins Bett gehen konnte.
    »Ich fürchte, ich werde in den nächsten Tagen viel Arbeit auf dich abwälzen müssen, da ich bis nach der Beerdigung ein bisschen durchgedreht sein werde, aber du hast dich in letzter Zeit schon so großartig gehalten. Ich denke, es gefällt dir beinahe, die Lieferungen auszufahren.«
    William nickte. »Wenn man sich erst daran gewöhnt hat, ist es ganz in Ordnung. Janey überprüft jetzt immer die Lieferungen für Lucas, und Ronnie ist ganz okay, wenn man ihn näher kennt.«
    »Ich wäre dir dankbar, wenn du heute als Erstes zu Ronnie fahren und ihm wegen Kitty Bescheid geben würdest. Er wird sicher alles wissen wollen, aber ich bin es müde, den Leuten am Telefon davon zu erzählen.«
    »Er wird traurig sein. Sie war sehr beliebt, deine ... Kitty.«
    Perdita nickte. »Das war sie. Also, ich muss jetzt weitermachen. Ist Janey in der Küche, oder ist sie schon weg?«
    »Nein, sie ist da. Sie wird dir eine schöne Tasse Tee aufbrühen.«
    Sie frühstückte mit Janey, brach dann aber so schnell wie möglich wieder auf. Während der Arbeit konnte Perdita vergessen, dass Kitty gestorben war, konnte all die Dinge vergessen, die damit verbunden waren. Aber sie konnte nicht aufhören, an Kitty als Mensch zu denken: Kitty, als Perdita sie das erste Mal gesehen hatte. Kitty im Garten, die Pfeife zwischen den Zähnen, wie sie die Blattläuse beschimpfte. Kitty mit einem Glas Whisky in der Hand, wie sie sich den Sonnenuntergang ansah, einen Schmutzfleck auf der Wange. Kitty, wie sie aufmerksam las, einen Bleistift in der Hand, mit dem sie sich in ihrer altmodischen, leicht unordentlichen Handschrift Notizen in die Bücher machte. Das war die echte Kitty. Die kranke, invalide Kitty war gestorben und ließ diese lebendigen Erinnerungen zurück.
    Perditas positive Einstellung hielt an, bis sie in Kittys Haus zurückkehrte. Thomas hatte ihr etwas zum Mittagessen gekocht.
    »Sie nehmen Ihre Pflichten als mein Pfleger zu ernst«, meinte sie, als sie die Würstchen, das Kartoffelpüree, die Erbsen und die grünen Bohnen auf einem Teller arrangiert serviert bekam. »Ich brauche niemanden, der für mich kocht.«
    »O doch, Sie brauchen jemanden. Wenn ich nicht für Sie kochen würde, bekäme ich es im Handumdrehen mit Lucas zu tun. Er sagt immer, dass Sie nicht genug essen, weshalb er etwas rüberschickt. Also, sehen Sie zu, dass Sie eine Kleinigkeit in den Magen bekommen. Wollen Sie ein Glas Rotwein dazu?«
    »Am Mittag? Thomas, was für ein Vorschlag!«
    »Mrs A. hätte eins gewollt. Das wissen Sie.«
    »Sie haben natürlich Recht, aber ich möchte trotzdem nichts trinken. Ich muss über den Beerdigungsgottesdienst nachdenken. Ich möchte, dass er wirklich zu Kitty passt. Ich will keine Versammlung trauernder Hinterbliebener, die eine teure alte Dame beklagen. Kitty war so viel

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