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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Abendessen.
    Er schüttelte den Kopf. »Fragen Sie Lucas. Er wäre die beste Wahl.«
    »Ich weiß, aber er kümmert sich schon um das Essen. Ich möchte ihn nicht allzu sehr belasten.«
    »Er wird die Zubereitung des Essens überwachen, liebe Perdita, und nicht jedes Blätterteigpastetchen von eigener Hand herstellen. Er fühlt sich sicher geehrt, wenn Sie ihn darum bitten.«
    Perdita schüttelte den Kopf. »Ich werde darüber nachdenken.« Sie nahm einen Schluck von dem Wein, auf dem Thomas bestanden hatte. »Ich glaube, ich werde jetzt aus Kittys Zimmer in ein kleineres umziehen. Dann könnten wir in ihrem Zimmer ein Ehepaar unterbringen. Wir müssen bestimmt vielen Leuten Quartier geben.«
    »Wollen Sie Ihre Eltern dort unterbringen?«
    Der Gedanke, ihre Eltern könnten zwischen Kittys ungezählten Büchern, ihren Kommoden und völlig unpraktischen Ankleidetischen hausen, brachte sie beinahe zum Lachen. In keine der vielen Schubladen hätte auch nur noch ein Streichholz hineingepasst, und ihre Mutter packte ihre Sachen immer gern aus. »Nein. Ich hatte gedacht, ich bringe sie in meinem Haus unter.«
    »Aber wohnen dort nicht Janey und William?«
    »O mein Gott! Die hatte ich völlig vergessen! Und ich kann den Gedanken nicht ertragen, meine Eltern hier zu haben.«
    »Hm, machen Sie sich keine Sorgen deswegen. Rufen Sie Janey an und sprechen Sie mit ihr. Es wird für die beiden bestimmt kein Problem sein, für eine Woche oder so wieder zu ihren Eltern zu ziehen.«
    »Meinen Sie? Irgendwie kommt es mir ein bisschen schofel vor.«
    »Sie verlangen doch keine Miete von den beiden, oder? Rufen Sie sie an.«
    Janey war genauso verständnisvoll, wie Thomas prophezeit hatte. »Natürlich verstehe ich dich, Perdita! Und ich werde das Haus blitzblank hinterlassen. Keine Kondomtütchen auf dem Fußboden oder so etwas.«
    Als Perdita den Hörer auflegte, kicherte sie.
    »Janey verspricht, alles blitzblank zu hinterlassen, aber ich werde trotzdem vorher nachsehen.«
    »Ich glaube, Ihre Eltern werden mit allem fertig, was sie dort vorfinden«, meinte Thomas. »Wenn sie ständig diese Abenteuerurlaube machen und in Zelten leben, sollten sie mit ein bisschen Staub wohl zurechtkommen.«
    Perdita schüttelte den Kopf. »Wenn es den Anschein hat, als hätte ich nicht alles unter Kontrolle, wird meine Mutter in Windeseile die Zügel in die Hand nehmen.«
    Thomas runzelte die Stirn. »Nun, da Ihre Mutter gerade nicht da ist, sage ich Ihnen jetzt, dass es Zeit fürs Bett ist. Ich räume auf. Keine Widerrede. Sie bezahlen für einen Pfleger, also lassen Sie sich pflegen! Okay?«

Kapitel 21
    P erdita war unerträglich müde. Sie fiel oben in Kittys Bett, obwohl sie eigentlich die Absicht gehabt hatte, sich anderswo einzuquartieren. Das konnte sie morgen immer noch tun. Morgen konnte sie feststellen, wie viele Betten sie für wie viele Leute bereitstellen konnte. Jetzt brauchte sie einfach nur Schlaf.
    Sie schlief in dem Augenblick ein, als sie das Licht löschte, und wachte vier Stunden später wieder auf. Sie blieb im Bett liegen und hörte bis sechs Uhr Radio, dann stand sie auf, ließ eine Notiz für Thomas da und ging in ihre Folientunnel.
    Während der nächsten Tage teilte Perdita ihr Leben in zwei Hälften. Wenn sie am frühen Morgen erwachte, machte sie sich an die Arbeit, knipste die Lichter an und blieb bis neun Uhr bei ihren Samentabletts, Kompostsäcken und Töpfen mit Saatgut. Wenn sie die für den Tag vorgesehenen Lieferungen für William vorbereitet hatte, ging sie zurück ins Haus und kümmerte sich um die Möbel, rief Leute an, empfing Kondolenzbesuche und vergrub sich in den Wäscheschrank, um nach Laken, Bettbezügen und Kissen zu suchen.
    Mit vereinten Kräften räumten Thomas und sie zum ersten Mal seit Jahren Kittys Mahagonitisch in der Küche auf. Die Saatgutkataloge, die Zeitungen, die Briefe, die Einkaufslisten, die aus Zeitschriften und Zeitungen ausgeschnittenen Gartentipps und die Nachrufe und Todesanzeigen von Kittys Freunden und Bekannten verschwanden. Das meiste davon warf Thomas weg.
    »Halten Sie den Tisch wenigstens bis nach der Beerdigung frei«, rief Thomas, während er die Oberfläche liebevoll mit Möbelpolitur behandelte. »Irgendwo müssen wir die Leute bei den Mahlzeiten unterbringen.«
    Perdita nickte. »Kittys Putzfrau wird begeistert sein. Sie hat ihn jahrelang Stück für Stück poliert, aber Kitty hat ihren Kram immer wieder zurückgelegt. Jetzt kann man den Tisch in seiner ganzen Schönheit

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