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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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lassen, befand sich ein Mischmasch aus allem, was sie im Garten und in ihren Tunneln anbaute - Brokkoli, Blumenkohl, Spinat, Zuckerrübengrün, Zuckerrüben, Guter Heinrich -, kurz: ein Mischmasch aus allem, was sie finden konnte und was annähernd aussah wie Gemüse.
    Kitty dachte oft laut darüber nach, wieso Perdita eine so talentierte Gärtnerin und dabei eine so untalentierte Köchin war. Kitty selbst kochte hervorragend, wenn sie sich die Mühe machte. Sie fand, wenn man so viel Mühen auf sich genommen hatte, um das Gemüse anzubauen, sollte es auch in bestmöglichem Zustand auf den Tisch kommen.
    Perdita war vollkommen ihrer Meinung, aber da sie die Dinge normalerweise roh oder kurz gebraten aß, hatte die Vorstellung, verschiedenes Gemüse zu kochen, das gleichzeitig fertig sein musste, für sie etwas Einschüchterndes. Sie hoffte, dass Kitty Erbarmen haben und es für sie kochen würde. Für den Fall, dass sie sich dagegen entscheiden sollte, hatte Perdita einen Beutel Möhren gekauft, die sie unter dem Fleisch im Ofen röstete.
    Als Nachtisch hatte sich Perdita für Kittys Version eines Trifles entschieden, dessen Zubereitung höchstens zehn Minuten gedauert hatte und das köstlich schmeckte, auch wenn es sehr flüssig und alkoholhaltig war.
    Als Kitty eintraf, war Perdita vor ihrem Ofen, in dem ein Holzfeuer loderte, in sich zusammengesunken. Kitty hatte in ihrem Korb nicht nur den versprochenen Sherry und den Wein mitgebracht, sondern auch gemahlenen Kaffee und eine Schachtel Pralinen.
    Perdita küsste die runzelige Wange, die ihr dargeboten wurde, und drückte Kitty dann fest an sich. Obwohl sie einander innig liebten, waren ihre Umarmungen im Allgemeinen sehr zurückhaltend. Aber plötzlich überwältigte Perdita ein Ansturm von Gefühlen für Kitty - wahrscheinlich, so bemerkte die leicht überraschte Freundin, weil sie wusste, dass Kitty ihr aus einer schwierigen Situation helfen würde.
    »Das tust du doch auch, oder?«, fragte Perdita. »Sonst nehme ich nämlich einfach deine Mitbringsel und schicke dich wieder raus in den Schnee.« Sie nahm ihr den Korb ab. »Du hättest diese schweren Sachen nicht tragen sollen. Ich hätte dich mit dem Wagen abholen können.«
    »Mein liebes Kind«, erwiderte Kitty, während sie sich von Perdita aus ihrem uralten, aber politisch nicht korrekten Pelzmantel helfen ließ, »wenn ich nicht mehr in der Lage bin, mit zwei Flaschen Wein und einer Schachtel Pralinen ein paar hundert Meter zu Fuß zu gehen, hoffe ich, dass du mich auf humane Weise einschläfern lässt.«
    Perdita ignorierte diese Antwort. »Ich hoffe, niemand hat dich in diesem Mantel gesehen«, sagte sie, während sie das anstößige Kleidungsstück aufhängte. »Am Ende bewerfen die Leute dich noch mit faulen Eiern.«
    »Papperlapapp, dieser Mantel ist noch älter als ich, und er ist warm. Warum sollte ich ihn nicht anziehen?«
    Perdita verschwendete ihren Atem nicht mit neuerlichen Erklärungen. »Nun, wenn du ihn mir hinterlässt, werde ich nicht wissen, was ich damit anfangen soll.«
    »Ich werde ihn dir nicht hinterlassen. Sylvia soll ihn bekommen, meine Bridge-Partnerin.«
    »Oh, du hast eine Bridge-Partnerin, ja? Ich dachte, niemand würde zweimal mit dir spielen?«
    Kitty stieß ein kehliges Kichern aus. »Das tut auch niemand, aber Sylvia holt mich freundlicherweise zu meinen Bridge-Nachmittagen ab und bringt mich anschließend wieder nach Hause, daher habe ich ihr diesen Mantel versprochen. Sie verschwendet ihre Gedanken nicht an Tiere, die seit hunderten von Jahren tot sind. So, habe ich noch Zeit für eine schnelle Pfeife, bevor die anderen kommen? Dann werde ich mir ansehen, was für ein Chaos du in deiner Küche angerichtet hast.«
    Kitty rauchte ihre Pfeife in Perditas Blumengarten, da sie schon einmal da war, und nutzte die Gelegenheit, um die abgestorbenen Spitzen einiger Pflanzen abzuknipsen. Danach kam sie in die Küche.
    »Um wie viel Uhr kommen deine Gäste?«, erkundigte sie sich, nachdem sie ein paar Sekunden lang schweigend das Tohuwabohu betrachtet hatte.
    »In ungefähr zehn Minuten«, antwortete Perdita mit einem nervösen Blick auf ihre Armbanduhr.
    »Hast du noch diese großen Sherrygläser, die ich dir geschenkt habe?«
    Perdita, die die Frage zu Recht als eine Anspielung auf den beklagenswerten Zustand ihrer Küche verstand, holte pflichtschuldigst die Gläser aus den Tiefen eines Schrankes und staubte sie flüchtig mit einem Geschirrtuch ab.
    »Ich kann mich wirklich

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