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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Verleumdung, denn soweit Perdita wusste, war Lucas der erste Mistkerl. »Ich möchte ihr zeigen, dass es da draußen jede Menge anderer Männer gibt, die wirklich nett und genauso attraktiv sind.«
    Sie sah, wie eine zaghafte Röte von Williams Bart zu seinem Haar hinaufkroch, und sie hoffte, dass er ihre Bemerkungen nicht zu persönlich nahm. Nicht auszudenken, wenn William zu dem Schluss kam, dass sie, Perdita, sich in ihn verliebt hatte!
    »Also, kommst du?«, hakte sie nach.
    William nickte ein wenig nervös.
    Ich muss ihr wirklich einen Mann suchen, dachte Perdita, ernsthaft! Der arme William ist schon schüchtern genug, auch ohne sich mit der Frage zu plagen, ob seine Chefin ihm als Nächstes womöglich Avancen machen würde.
    Während sie beim Metzger im Nachbardorf biologisches Fleisch kaufte, fragte sie sich tatsächlich, ob sie ihn nicht vielleicht einladen könne. Er war sympathisch, gutaussehend und jung. Aber selbst wenn sie den Nerv dazu gehabt hätte, was eindeutig nicht der Fall war, und wenn er ledig gewesen wäre, was definitiv unwahrscheinlich war, durfte sie ihn auf keinen Fall mit ansehen lassen, wie das Bratenstück ruiniert wurde, das er so sorgfältig zerlegt, entbeint und für sie eingepackt hatte. Das wäre zu grausam.

Kapitel 4
    P erdita hatte akzeptiert, dass Bratkartoffeln unumgänglich waren, und sich von Kitty ein Kochbuch ausgeliehen, um die nötigen Anleitungen daraus zu entnehmen. Dazu hatte Kitty ihr noch den Tipp gegeben, die Kartoffeln einfach unter den Grill zu schieben, wenn alles andere schief ging. Es war ein guter Rat, den Perdita bereitwillig angenommen hätte, wäre ihr Grill funktionsfähig gewesen. Wie die Dinge lagen, würde sie sich auf ihren unzuverlässigen Ofen verlassen müssen.
    Das Aufräumen der Küche war der schlimmste Teil der Aktion gewesen. Sie stand voller Gartengeräte, die aus einer Vielzahl von Gründen ihren Vettern im Schuppen oder in den Folientunneln keine Gesellschaft leisten konnten. Zu guter Letzt häufte Perdita in einer Ecke so viele küchenfremde Gegenstände auf, wie nur hineinpassten, und warf eine verblichene indianische Tagesdecke darüber. Zum Glück kamen nur Janey, William und Kitty, die sie alle gut kannten und bessere Gründe hatten, sie zu mögen, als ihre kulinarischen Talente. Kitty brachte Sherry und Wein mit, da sie Perditas Ansicht, dass im Fall von Wein gut gleich billig sei, nicht teilte.
    Das Lamm roch köstlich. Perdita hatte es mit Rosmarinzweigen und einer riesigen Knoblauchzwiebel gespickt, um sicherzugehen, dass das Lamm nicht nur so aussah wie auf dem Foto in ihrem Kochbuch, sondern auch einen unverkennbar mediterranen Geschmack annahm.
    Sie fegte das Wohnzimmer und ging mit einem steifen Besen über die abgetretenen und verblichenen Läufer, die den Boden bedeckten, wobei sie unglücklicherweise alles mit Staub bedeckte. Perdita besaß keinen Staubsauger, da sie der Überzeugung war, keinen zu benötigen, weil sie keinen Teppichboden hatte legen lassen. Nur bei Gelegenheiten wie dieser fragte sie sich, ob sie nicht bei ihrem nächsten Flohmarktbesuch doch einmal nach einem solchen Gerät Ausschau halten sollte.
    Nachdem sie den Kaminsims mit ihrem Ärmel abgestaubt hatte, flitzte sie in den Garten hinaus und pflückte einen großen Strauß später Astern und Chrysanthemen. Sie wirkten herrlich opulent in ihrem Kupferkrug, von dem sie sich einredete, dass er in angelaufenem Zustand besser aussah, irgendwie raffinierter.
    Schließlich brauchte sie eine ganze Weile, um auszuknobeln, wie sie vier Personen an ihrem kleinen Klapptisch platzieren konnte, ohne dass eine davon ein Tischbein zwischen den Knien hatte. Zu guter Letzt löste sie auch dieses Problem, wobei sie davon ausging, dass es William nichts ausmachen würde, sein Knie gegen das Bein drücken zu müssen. Ferner hoffte sie, dass es William nichts ausmachen würde, der einzige Mann in der Runde zu sein.
    Wie dem auch sei, dachte sie, es würde ihm schwer fallen, Janey mit ihrem herrlichen Haar, den grünen Augen und dem breiten Mund zu übersehen. Perdita brauchte sich keine Minderwertigkeitskomplexe einzureden, um zu dem Schluss zu kommen, dass Janey neben Kitty, die zwar wahrhaft schön, aber immerhin fast neunzig war, und ihr selbst, die passabel aussah, aber älter als William und noch dazu seine Chefin war, einfach glänzen musste. Was schließlich der Sinn der Übung war.
    In einer Abwaschschüssel, die sie für gewöhnlich benutzte, um Erbsen keimen zu

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