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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Badezimmerstuhl die schmutzige Wäsche von mehreren Wochen türmte. Oh, na schön. Wenn er sich schon selbst zum Mittagessen einlud, war es seine eigene Schuld, wenn er dabei über ihre schmutzigen Unterhosen stolperte.
    William kam, als Lucas noch oben war. Er sah sauber, aber zerknittert aus und äußerst zweifelnd.
    »William, wie schön! Komm, ich gebe dir etwas zu trinken.« Sie drückte ihm ein Glas Sherry in die Hand, in die ein Bierglas besser gepasst hätte. »Meine Freundin Mrs Anson kennst du ja.« Kitty nickte wohlwollend, aber obwohl William ein paar höflich klingende Worte murmelte, hatte er sichtlich vor der alten Dame Angst.
    »Und Janey. Sie arbeitet in Grantly House. Ich glaube nicht, dass ihr euch schon kennt.«
    William zog den Kopf ein und sah Janey unsicher an.
    Lucas und der Stuhl verkündeten ihre unmittelbar bevorstehende Ankunft mit Geklapper im Treppenhaus und gedämpften Flüchen. Perdita wartete auf beider Erscheinen, bevor sie hinzufügte: »Und das ist Lucas, der ebenfalls in Grantly House arbeitet.« Sie war drauf und dran hinzuzufügen, dass er sich selbst eingeladen habe, kam dann aber zu dem Schluss, dass die Situation auch so schon peinlich genug war. »Lucas, das ist William.«
    »Wir sind uns neulich schon begegnet«, meinte Lucas. »Hallo. Wo willst du diesen Stuhl stehen haben?«
    Perdita hatte lange genug gebraucht, um vier Stühle am Tisch unterzubringen, und sie hatte nicht die Absicht, sich mit einem fünften abzumühen. »Wenn es dir nichts ausmacht, ihn irgendwo dazwischenzuschieben ... Und versuch es so hinzukriegen, dass niemand vor einem Tischbein sitzt«, bat sie, obwohl sie nur zu gut wusste, dass das unmöglich war. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, eine solche Aufgabe sei nur eine gerechte Strafe für ihn.
    Abgesehen vom Kratzen der Stühle auf dem Boden und weiteren gedämpften Flüchen von Lucas herrschte vollkommene Stille im Raum. Perdita hockte sich auf die Armlehne von Kittys Stuhl und suchte verzweifelt nach einem Gesprächsthema. Nach dem Gesichtsausdruck ihrer Gäste zu schließen, ging es ihnen nicht anders.
    »Möchte irgendjemand vielleicht Nüsse?«, fragte Perdita schließlich. »Ich muss irgendwo noch welche haben.«
    Janey folgte ihr in die Küche. »Messer und Gabeln. Wir brauchen noch Besteck für Lucas. O Gott!«, fuhr sie fort, sobald sie außer Hörweite waren. »Es tut mir ja so Leid. Aber er hat mitbekommen, wie du mich eingeladen hast ...«
    Perdita hob die Hand, um der Flut von Janeys Entschuldigungen Einhalt zu gebieten. »Ich weiß, ich weiß, es gibt nichts, was du hättest tun können, und du musst für ihn arbeiten, was ohnehin schon hart genug ist.«
    »Und du musst zugeben«, fuhr Janey fort, »dass er im Anzug eine glänzende Figur macht. Ich muss sagen, ich mag elegant gekleidete Männer.«
    Das verhieß nichts Gutes für Perditas Pläne als Kupplerin. William hatte viele bewundernswerte Eigenschaften, aber Eleganz gehörte sicher nicht dazu.
    »Hast du ihm vorgeschlagen, einen Anzug anzuziehen?« Perdita nahm einen Stapel fleckiger Teller aus dem Schrank.
    »O nein, so etwas würde ich niemals wagen. Ich habe ihn lediglich draußen vor meiner Tür vorgefunden, als ich mich auf den Weg hierher machen wollte. Es war sehr nett von ihm, mich im Wagen mitzunehmen; ich wollte eigentlich zu Fuß gehen.«
    Perdita sortierte einen stark angeschlagenen Teller aus und ersetzte ihn durch einen mit weniger Kitschen. »Ich hätte William bitten können, dich abzuholen.« Obwohl sie das einige Überredungskünste gekostet hätte. »Du kennst ihn doch noch nicht, oder?«
    »Nicht richtig, aber ich habe ihn mal unten im Pub gesehen, beim Kegeln. Er ist ein bisschen älter als ich, wie du sicher weißt.«
    »Aber Jahrzehnte jünger als Lucas!«
    »Na und?«
    »Oh, vergiss es.« Ihre Hoffnung, die beiden zu verkuppeln, schien zum Scheitern verurteilt zu sein ... Perdita zuckte mit den Schultern und warf noch einen Blick auf ihre Kartoffeln. »Meinst du nicht, sie sind eine Spur zu braun?«
    Janey schüttelte den Kopf. »Hm, ich schätze, sie waren vorher weißer, aber braun würde sie wohl niemand nennen.«
    »Oh, verdammt! Was mache ich bloß mit den elenden Dingern? Ich kann sie nicht unter den Grill schieben, weil ich keinen habe.«
    »Du könntest sie in der Bratreine auf eine Herdplatte stellen und sie mehr oder weniger braten«, schlug Janey vor. »Oder sie mit gehackten Kräutern bestreuen und so tun, als wären es gar keine

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