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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Perdita schwer, nicht auf das Lächeln zu reagieren, das hinter seinem Zorn lauerte. Er hatte seinen Sinn für Humor also doch nicht verloren.
    Sie trank noch etwas von ihrem Kaffee und brach dann das Schweigen. »Also, weshalb wolltest du mit mir sprechen? Doch sicher nicht, um dich nach meinen Verabredungen für die Feiertage zu erkundigen?«
    »Nein. Es geht um diesen Herd. Ich muss für deinen wirklich einen Ersatz schaffen. Wahrscheinlich könnte ich sogar einen Hersteller dazu bringen, mir kostenlos einen zu überlassen, als Werbegag: ›Ein Herd, wie ihn auch Lucas Gillespie in der mit etlichen Preisen ausgezeichneten Sendung benutzte ...‹«
    Perdita schüttelte den Kopf. »Wenn eine Firma so etwas täte, würde sie wollen, dass du ihr größtes Modell mit dem meisten Schnickschnack benutzt, nicht etwas, das klein genug ist, um in meine Küche zu passen. Nein, Lucas. Du wirst mit dem Herd zurechtkommen müssen, den ich habe, oder du machst die Sendung woanders.«
    Als sie aus seinem Büro stolzierte, hörte sie noch sein leises Knurren und spürte seinen wütenden Blick in ihrem Rücken. Sie gab sich alle Mühe, Haltung zu bewahren und so auszusehen, als hätte sie es nicht eilig.
    Es war eine Erleichterung, als sie sich endlich auf den Weg zur Schönheitsfarm machen konnte. Ronnie mochte zwar viel an ihr herumnörgeln, aber er biss nicht.
    »Wie geht es dir, Darling?«, fragte Ronnie, als sie in die Küche des Abbotsford Health Resort getaumelt kam. »Wir haben eine Ewigkeit nicht mehr miteinander geplaudert. Hast du Zeit für einen Kaffee?«
    »Eigentlich habe ich gerade einen getrunken, aber ich nehme gern noch einen. Also, was gibt es Neues?«
    »Was wichtiger ist«, sagte Ronnie, während er Wasser in zwei Becher goss, »was gibt es Neues bei dir? Was hört man da über eine Fernsehsendung mit Graf Dracula aus Grantly Manor?.«
    »Du hast nicht zufällig ein paar Kekse für mich, hm? Ich bin halb verhungert.«
    »Ich habe KitKats, aber erzähl das bloß niemandem. Und du kriegst nur eins, wenn du mir haarklein Bericht erstattest.«
    »Mach ich, aber ehrlich, es gibt gar nicht so viel zu erzählen. Der Sender, der Lucas filmt - Graf Dracula ... das ist übrigens ein hervorragender Name für ihn -, hat aus irgendwelchen unerforschlichen Gründen beschlossen ...«
    »Pass auf, wo du hinkrümelst!«
    »... dass sie die Sendung in meiner Küche aufzeichnen wollen. In meinem Cottage, mit mir.«
    Ronnies Kreischen war erfreulich laut. »Aber die ist doch winzig! Ganz zu schweigen von dem katastrophalen Durcheinander, das dort herrscht.« Ronnie hatte einen kurzen Blick in Perditas Küche geworfen, als er zu einer Kundenbesichtigung bei ihr gewesen war.
    »Genau. Ich nehme an, die Leute kommen zur Vernunft, bevor wirklich etwas passiert. Aber Lucas schäumt, weil mein Herd nicht viel taugt. Er will mir einen neuen kaufen.«
    »Na, dann lass ihn! Schließlich wird man ihn gut für die Sache bezahlen.«
    »Ich kann das nicht annehmen - aus allen möglichen Gründen.« Perdita war nahe daran gewesen auszuplaudern, dass sie und Lucas einmal verheiratet waren. Sie musste wirklich vorsichtiger sein. »Ich meine, man möchte sich einem Mann wie ihm nicht verpflichtet fühlen.«
    »Dass du das nur nicht vergisst. Aber versprich mir eins: Wenn du ins Fernsehen kommst, lass die Mädchen dich vorher auf Vordermann bringen.«
    »Aber, Ronnie! Ich bin eine Frau der Scholle.«
    »Nicht nötig, auch wie eine auszusehen! Du könntest eine wahre Schönheit sein, wenn du nicht so ...«
    »Wenn ich nicht so schmuddelig wäre?«
    »Nein! Hm, ich habe sagen wollen: salopp, schlecht zurechtgemacht. Warum musst du zum Beispiel unbedingt einen Pferdeschwanz tragen?«
    »Lass mich in Ruhe, ich fühle mich wohl, so wie ich bin.« Sie nahm einen letzten Schluck Kaffee. »Jetzt muss ich aber los, ich habe einen Termin bei Derek in der Werkstatt, und du weißt ja, was für ein seltener Sonnenstrahl er ist.«
    Perdita kickte ein Stück Gummischlauch über den Boden und dachte düster darüber nach, wie oft die Leute »Das tut mir Leid« sagten, wenn sie es in Wirklichkeit gar nicht meinten. Derek, ihr brummiger, aber langjährig bewährter Werkstattmann, hatte erklärt, dass ihr Lieferwagen es unmöglich bis nach Shropshire schaffen könne, ohne vorher gründlich überholt zu werden, was er natürlich unmöglich vor Weihnachten tun könne. Derek hasste ihren Wagen und lag ihr seit mindestens einem Jahr in den Ohren, dass sie sich einen

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