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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Karibik eine Insel an der Nordküste Schottlands geworden war. Die Karte kam am ersten Dezember, geradezu unanständig früh.
    Ich bin dieses Jahr wirklich gut organisiert, da wir, wie du der Adresse entnehmen kannst, nächste Woche nach Shropshire umziehen wollen, stand dort in Goldschrift zu lesen. Der reine Wahnsinn, ich weiß, da wir doch für die Kinder den Weihnachtsmann spielen müssen. Es hätte eigentlich im Oktober passieren sollen, aber bei Hausverkäufen laufen die Dinge eben nie nach Plan. Ich weiß, dass das Haus am Ende wunderschön sein wird, aber im Augenblick ist es baufällig und uralt und wird ein Vermögen verschlingen, bevor es bewohnbar ist. Du hast wohl nicht zufällig Lust, Weihnachten mit uns zu verbringen? Im Ernst, ich würde mich so freuen, dich mal wiederzusehen.
    Das konnte die Lösung sein. Lucy war immer das gewesen, was sie gern spontan nannte, während andere Menschen es eher unberechenbar fanden, und ihre beiläufig ausgesprochene Einladung konnte sich als Gottesgeschenk erweisen. Um sich davon zu überzeugen, dass ihre Freundin immer noch im hohen Norden lebte, rief Perdita sie an.
    Nach der zu erwartenden Begrüßung - eine Menge Quietschlaute zu beiden Seiten der Leitung, Fragen nach dem aktuellen Stand der Dinge und Bemerkungen wie: Ich kann es nicht fassen, dass die Kinder schon so groß sind, meinte Perdita: »Ich nehme nicht an, dass es dir ernst war, als du mich über Weihnachten eingeladen hast?«
    »Du willst doch nicht etwa sagen, dass du herkommen möchtest? Oh, Perdita! Das wäre wunderbar! Ich habe es mehr als eine Art Scherz gemeint - doch der Ausdruck ›Gebet‹ würde es wohl eher treffen. Ich meine, wir werden kein heißes Wasser haben und auch keine Teppiche oder Gardinen an den Fenstern oder sonst etwas in der Art. Es wird die reinste Hölle sein. Du wirst es wahrscheinlich grauenhaft finden, aber wir würden uns schrecklich freuen, dich zu sehen!«
    »Und ich würde schrecklich gern kommen. Es würde mir solchen Spaß machen, dich wiederzusehen und deine Kinder kennen zu lernen.«
    »Bist du dir sicher? Jakes Bruder kommt auch. Seine Ehe ist gerade in die Brüche gegangen. Meinst du, du kannst das alles wirklich verkraften? Wir haben einen alten Herd, aber wir wissen noch nicht, ob wir ihn rechtzeitig in Gang bekommen werden.«
    Nachdem sie Lucy wortreich versichert hatte, dass ihr neues Haus im Gegensatz zu ihrem eigenen Cottage, sicherlich luxuriös sei, legte Perdita auf; plötzlich freute sie sich auf die Feiertage.
    Kitty war natürlich begeistert. »Wie schön für dich, zur Abwechslung mal mit ein paar jungen Leuten zusammen zu sein. Nur schade, dass sie so weit weg wohnen. Sie ziehen nach Shropshire, sagtest du? Wird der Lieferwagen es denn so weit schaffen?«
    »Das wird er, wenn du mir als Weihnachtsgeschenk eine Inspektion spendierst.«
    »Aber natürlich, Liebes. Ich habe für dich eine Tischlampe bestellt, aber die kann dir der Nikolaus schenken.«
    »Oder sie könnte bis zu meinem Geburtstag warten.«
    »Bis September?« Kitty schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Bis dahin wäre das Verfallsdatum ja schon abgelaufen.«
    Perdita kicherte. »Kitty, es handelt sich um eine Tischlampe. So was wird nicht schlecht.«
    Kitty schüttelte den Kopf. Nachdem sie von ihrer Zugehfrau, Miriam, kürzlich ernsthaft ausgescholten worden war, weil sie in ihren Schränken noch Dinge aufbewahrte, die in der Währung vor Einführung des Dezimalsystems ausgezeichnet waren, protestierte sie nun. »Ich finde trotzdem, es wäre besser, wenn du sie jetzt schon bekommst.«
    Perdita drückte einen Kuss auf Kittys runzlige Wange, der voller Liebe und Erheiterung war.

Kapitel 6
    D ie nächsten vierzehn Tage waren für Perdita extrem hektisch. Sowohl die Schönheitsfarm als auch Grantly Manor hatten besonders viel zu tun, und auch andere Restaurants, die keine Stammkunden bei ihr waren, wollten zu Weihnachten beliefert werden. Wohlwissend, dass sie von Lucas einen wütenden Telefonanruf zu erwarten hatte, wenn er den Scheck fand, den sie ihm bisher nicht hatte aufdrängen können, beschloss sie, diesen in ihrer Lieferkiste zwischen einigen hübschen, aber nicht sehr appetitlichen Kardonen zu vergraben.
    Dann rief sie Janey an, um in Erfahrung zu bringen, wann eine günstige Zeit für die Lieferung wäre, mit anderen Worten, wann Lucas nicht da sein würde. Nachdem sie sich versichert hatte, dass er niemals vor zehn Uhr erschien, stand Perdita noch früher auf als sonst

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